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Baubehörden auf Exkursion

AR. Das Departement Bau und Umwelt lud die Gemeinden nzu einer Exkursion. Schwerpunkt: Naturgefahren.

Landammann und Baudirektor Jakob Brunnschweiler sowie Gallus Hess, Leiter Planungsamt, begrüssten nahezu 60 Teilnehmende aus fast allen Ausserrhoder Gemeinden zum Tagungsstart im Kantonsratssaal in Herisau. Neben der Auseinandersetzung mit Fachfragen ist an der jährlich statt findenden Veranstaltung auch der gegenseitige Kontakt wichtig. Denn wer sich kennt, arbeitet besser zusammen.

Ausserrhoder Naturgefahrenkarten in Arbeit
Die Natur kann schön sein, aber auch grausam. «Das wurde uns im laufenden Jahr mit dem Hochwasser in der Region Bern einmal mehr bewusst. Von solchen Ereignissen werden wir zwar nie verschont bleiben, aber wir können uns vor allzu viel Unheil schtzen», eröffnete Baudirektor Jakob Brunnschweiler die Veranstaltung. «Ich denke dabei an eine vorausschauende Planung oder an bauliche Investitionen».

Dafür muss aber zuerst klar sein, wo es unter Umständen gefährlich werden könnte – oder wo bereits Gefahrenherde bestehen. Der Kanton ist daher an der Erarbeitung der Naturgefahrenkarten. Geologe Daniel Tobler und Raumplaner Christof Huber erläuterten in ihren Kurzreferaten, wie Naturgefahren beurteilt und kartografiert werden – und wie die daraus resultierenden Naturgefahrenkarten in den Gemeinden Verwendung finden können. «Die Karten sollen in erster Linie für raumplanerische Entscheide dienen – aber auch Grundlagen für bauliche Schutzmassnahmen liefern», betonte Christof Huber.

Ernst Bischofberger, Direktor der Assekuranz, erläuterte in seinen Ausführungen die Auswirkungen der Erdbebenvorsorge im Kanton. Dass den Naturgefahren aber auch schon im Baubewilligungsver- fahren Augenmerk geschenkt werden muss, stellte Oberförster Heinz Nigg in seinen Ausführungen klar. Denn wie und wo gebaut wird – und was für Schutzmassnahmen nötig sind, ist von entscheidender Wichtigkeit. Das kann Schäden im Falle eines Ereignisses erheblich mindern.

Im Anschluss ging es mit Eugen Brandenberger, Schadensexperte bei der Assekuranz, auf Augenschein durch Herisau. Ein Neubau in steilem Gelände wurde als gutes Beispiel gezeigt. Dort musste auf die geplante hangseitige Türe verzichtet werden; denn das Haus steht gemäss Karte in Gefahrengebiet. Auch bei der Firma Hänseler wurde baulich für mehr Schutz gesorgt, denn Keller und Untergeschosse wurden in der Vergangenheit mehrfach überflutet.

Den Bach fliessen lassen
Ein Risiko im Kanton ist vor allem das Hochwasser. Der Nachmittag stand deshalb ganz im Zeichen des Hochwasserschutzes. Beim Ortstermin in Bühler stellte sich Kantonsingenieur Bernhard Meier den Fragen zum Projekt Rotbach.

Teilweise wurde mit dem Dammbau bei der Firma Eschler sowie der neuen Brücke über den Rotbach bereits Schutzmassnahmen realisiert. Ein weiterer Schritt wird die Tieferlegung der Bachsohle sein. «Wir geben dem Bach mehr Raum. So kann er freier fliessen. Gleichzeitig nehmen wir ihm Fliessgeschwindigkeit weg», erläutert Bernhard Meier. Ein Hochwasserschutz wurde beim Bau des REKA-Feriendorfes in Urnäsch von Beginn weg eingeplant; denn es steht nahe an der Urna?sch. So sollte – dank dem vorausplanenden Schutzkonzept – nichts Gröberes passieren.

Der Tag bot auch Gelegenheit, Fragen untereinander zu diskutieren: Welche Risiken sind in Bezug auf Naturgefahren zu akzeptieren? Wo muss der Staat mit Vorschriften eingreifen? Was liegt in der Eigenverantwortung der Bürger? «Ziel des Tages war nicht nur Lösungen aufzuzeigen, sondern auch das Wissen über Naturgefahren zu ergänzen und ein bewussterer Umgang mit diesem Risiko zu schulen», schloss Baudirektor Jakob Brunnschweiler den Tag.


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Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 13.09.2007 - 15:04:00