Aufregung um «Die Toten Hosen» -Konzert

Jonschwil/SG. Das Konzert der deutschen Punkrock-Band «Die Toten Hosen» am 22. August findet statt. Sie hatten über eine Absage nachgedacht, weil der lokale Veranstalter ein SVP-Politiker ist.

Linus Thalmann ist Mitglied der SVP und St. Galler Kantonsrat. Als Veranstalter von Konzerten hat er viel Erfahrung. Im August letzten Jahrs organisierte er in Jonschwil ein Konzert der Band «Metallica» – 30’000 Heavy-Metall-Fans pilgerten ins Toggenburg und rockten ab.

2004, als es das von Thalmann gegründete Tufertschwiler Openair noch gab, spielten «Die Toten Hosen» dort. Auch damals schon war Thalmann Mitglied der SVP. Entweder wussten das die «Hosen» oder deren Manager Jochen Hülder nicht, oder es war ihnen einfach egal.

Für das Konzert vom 22. August arbeitet Linus Thalmann mit der Konzertagentur „Free & Virgin“ zusammen. Deren Geschäftsführer Harry Sprenger bestätigte einen Bericht im „St. Galler Tagblatt“ vom Donnerstag, wonach die Band und ihr Manager Jochen Hülder die SVP-Zugehörigkeit des lokalen Veranstalters thematisiert haben.

Darauf aufmerksam geworden waren sie im Internet; im Netz lasen sie auch von den frauenfeindlichen Aussagen des Luzerner SVP-Manns René Kuhn. Am Donnerstag gab eine Sprecherin der JKP («Jürgens kleine Plattenfirma») in Düsseldorf auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA Entwarnung: Das «Tote Hosen»-Konzert in Jonschwil findet statt.

2005 luden Thalmann und seine Leute die Walliser Mundart-Rockerin Sina von einer Teilnahme am Openair Tufertschwil wieder aus, weil sie in der «Schweizer Illustrierten» gesagt hatte, sie würde den Zürcher SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli am liebsten wegzaubern.