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Anerkennungspreis und Förderungspreise 2009

St.Gallen. Die Stadt St.Gallen verleiht jährlich einen Anerkennungspreis sowie vier Förderungspreise.

Gemäss Kulturkonzept 2009 ist der Anerkennungspreis neu mit CHF 15’000 dotiert und wird an Personen verliehen, die sich mit ihrem kultu-rellen „Wirken besondere Verdienste um die Stadt und ihre Bevölkerung erwor-ben haben“. Die Förderungspreise sind neu mit je CHF 7’500 dotiert und werden an Kulturschaffende als „Ansporn zur Fortsetzung und Weiterentwicklung der kulturellen Tätigkeit“ ausgerichtet. Den Anerkennungspreis erhält Wilma Lock für ihre langjährige herausragende Tätigkeit als Galeristin und Kunstvermittle-rin. Die Förderungspreise gehen an Felix van den Berg, Präsident des Vereins nordklang, Christine Fischer, Schriftstellerin, Rachel Lumsden, Bildende Künst-lerin, und Marianne Rinderknecht, Bildende Künstlerin. Die Preisverleihung wird im Rahmen einer öffentlichen Feier am 18. November 2008 um 18 Uhr im Palace stattfinden.

Wilma Lock
Wilma Lock eröffnete ihre Galerie 1969 im Parterre des Hauses zum Pelikan mit einer Ausstellung mit Werken von Slavoljub Radojcic. Es folgten Rolf Iseli, Franz Eggenschwiler, Claude Sandoz, Hugo Suter und Markus Raetz. Als erste Galeristin stellte Lock 1973 Roman Signer vor und ebnete dem St.Galler Künst-ler damit den Weg in die internationale Kunstwelt. Wenige Jahre später zeigte sie als erste den Beuys-Schüler Imi Knoebel in der Schweiz, gefolgt von Künst-lern wie Franz Erhard Walther, Jürgen Partenheimer, Franz West oder Erwin Wurm und anderen wichtigen Vertreterinnen und Vertreter der zeitgenössischen Kunst.
Durch die Zusammenarbeit mit diesen international bedeutenden Künstlerper-sönlichkeiten leistete Wilma Lock in den letzten 40 Jahren einen wichtigen Beitrag an das St.Galler Kulturleben. Sie hat auch wesentlich zum guten Ruf der Stadt in der internationalen Kunstwelt beigetragen. So bezeichnet der Kunstfüh-rer von 1992 den Ort als «hartnäckige kleine Keimzelle für europäische Avant-garde». Wilma Lock ging ihren Weg unbeirrt von Modeerscheinungen, Markt-erfolgen oder dem Publikumsgeschmack. Kompromisslos und engagiert hat sich die Galeristin der zeitgenössischen Kunst verschrieben. Das wichtigste Kriterium ist ihr stets die Qualität. Mit grosser Leidenschaft und Ausdauer suchte sie selbi-ge in der Kunstlandschaft und brachte sie einem interessierten Publikum nahe.

Felix van den Berg
Seit seinem ersten Aufenthalt auf den dänischen Färöer-Inseln engagiert sich Felix van den Berg unermüdlich für den Kulturaustausch zwischen den Nord- und Polarregionen und der Schweiz. In Zusammenarbeit mit lokalen Veranstaltern organisiert er Konzerte mit Bands aus dem Norden und auf toxic.fm stellt er in einer eigenen Radiosendung regelmässig entsprechende Musik vor. Im April 2006 gründete er mit Gleichgesinnten den Verein nordklang, um diesen Kultur-austausch weiter zu intensivieren. Bereits im Februar 2007 fand das erste nord-klang – Festival in St.Gallen statt und feierte einen grossen Erfolg. Das Festival, an dem sich verschiedene Kulturinstitutionen beteiligen, findet seither jährlich statt und erzielt auch in der gesamten nordischen Region Beachtung.

Christine Fischer
Christine Fischer ist 1952 in Triengen (Kanton Luzern) geboren. Nach der Aus-bildung zur Logopädin und nach Familienjahren hat sie, vierzigjährig, ihren ers-ten Roman vorgelegt, dann in schöner Regelmässigkeit weitere Erzählprosa (1994, 1999, 2003, 2005), daneben hat sie feuilletonistische Beiträge für Lite-raturzeitschriften und Magazine verfasst. Die besondere Leistung ihrer Romane ist deren eigenwillige Thematik: das sinnliche Wahrnehmen der Umwelt, Sprachbegabung und Sprachlosigkeit, Frau und menschliche Bindung, Frau und Krieg, Frau und Verlust eines Nahestehenden. Fischers Sprachbild-Arsenal, ihr Umgang mit Metaphern für Nähe / Ferne / Lebensraum / Alltagsding / Kunstge-genstand findet in der zeitgenössischen Belletristik der Schweiz nicht leicht ih-resgleichen. Sie darf mittlerweile als namhafte St.Galler Schriftstellerin von deutschschweizerischem Bekanntheitsgrad gelten.

Rachel Lumsden

Die aus Grossbritannien stammende, 1968 geborene Künstlerin Rachel Lumsden kam vor sieben Jahren in die Schweiz. Mit einer selten anzutreffenden Energie hat sie sich von Beginn weg mit der städtischen Kunstszene vertraut gemacht und vernetzt. Neben hervorragenden Einzelausstellungen – Kunsthalle Arbon, Ausstellungsraum Katharinen, Engländerbau Vaduz – wo sie ihre grossformati-gen Malereien zeigte und diese oft in interdisziplinäre Kontexte stellte, ist Ra-chel Lumsden regelmässig an Gruppenausstellungen vertreten.
Als Mitglied des exex -, nunmehr nextex – Vorstandes organisierte und begleite-te sie mehrere bemerkenswerte Kunstprojekte in der Stadt. Unter anderem war sie zu Beginn des Sommers 2009 Initiantin der Ausstellung „pressure points“ im Badhaus bei der Lokremise. Sie lud junge Kunstschaffende aus St.Gallen zusam-men mit englischen Künstlerinnen und Künstlern zu einer gemeinsamen Aus-stellung ein. „Between Tracks“ – zwischen den Gleisen – wurde im vergangenen Monat in Manchester in einer zweiten Auflage mit weiteren Kunstschaffenden aus wiederum beiden Ländern weitergeführt. Über ihr ausgewiesenes Talent als bildende Künstlerin im Bereich der Malerei besitzt Rachel Lumsden die Fähig-keit, Kunstschaffende zusammenzuführen, zu motivieren und mit neuen Impul-sen zu versorgen, ohne den gerade angesagten Trends nachzueifern.

Marianne Rinderknecht

Die 1967 in St.Gallen geborene Künstlerin ist in den letzten Jahren durch ver-schiedene Aktivitäten aufgefallen. Als erstes durch ihre Malerei, die mit einem vegetabilen Vokabular und seinen formalen Ableitungen spielt. Daneben hat sie sich durch die Organisation von künstlerischen Veranstaltungen profiliert. In ih-ren grossformatigen Wandbildern mit amorphen Strukturen weckt sie Sehnsüch-te nach Schönheit und Idylle. Es sind berauschende Traumbilder in meist leuch-tenden, grellen Farben, die unsere Orientierung vergessen lassen. Sie führen hin-ein in eine wunderschöne, heile Welt, die aber auf den zweiten Blick immer wie-der durch Abgründe irritiert. Mit ihren Aktivitäten im Rahmen der visarte ost leistet Marianne Rinderknecht einen wichtigen Beitrag, um die Bevölkerung in Kontakt mit der lokalen Kunstszene zu bringen.

St.GallenSt.Gallen / 21.08.2009 - 14:23:48