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Abschied nach 18 Jahren

Niederteufen. Hans Koller, Chef der Berit Klinik, übergibt die Leitung nach 18 Jahren an ein Dreierteam. Der Ehemann von Regierungsrätin Marianne Koller geht in die wohlverdiente Pension.

Hans Koller sitzt im Restaurant der Berit Klinik und lässt die letzten 18 Jahre Revue passieren. Zweimal habe er dem Headhunter abgesagt, als er ihn 1989 für die Berit Klinik gewinnen wollte. Das Alterszentrum Heinrichsbad in Herisau, das er zusammen mit seiner Frau, der heutigen Ausserrhoder Volkswirtschaftsdirektorin Marianne Koller, leitete, war bedeutend grösser. Sollte er wirklich an diese kleine, nur 40 Betten umfassende, Rehabilitationsklinik wechseln?

1200 Operationen pro Jahr
Er tat es, mit der Bedingung, dass er weiterhin mit seiner Frau zusammenarbeiten könne. So stiessen sie beide zur Berit Klinik mit dem Auftrag, die Rehabilitationsklinik mit einer chirurgischen Abteilung auszubauen. Das ist Hans und Marianne Koller, die sich bei ihrem Amtsantritt als Regierungsrätin aus der Geschäftsleitung und aus dem Verwaltungsrat zurückgezogen hat, bestens gelungen: Eine respektable Liste namhafter Ärzte und Ärztinnen führt jährlich an der Berit Klinik über 1200 Operationen durch, von der Orthopädie über die Wirbelsäulenchirurgie bis hin zur Venenchirurgie. Die beiden Operationssäle sind technisch auf dem neuesten Stand. Dasselbe gilt für die Abteilung für stationäre Rehabilitation am Bewegungsapparat. «Wir haben jedes Jahr gebaut und dabei über zehn Millionen Franken investiert», sagt Hans Koller, um sogleich anzufügen: «Die Klinik ist baulich und finanziell in sehr gutem Zustand».

Die Berit Klinik war die erste zertifizierte Privatklinik der Ostschweiz. Qualitätsmässig rangiert sie in der Patientenzufriedenheit weit über dem Durchschnitt, dies vor allem beim Essen, bei der Ärzte- und Pflegekompetenz und in der Infrastruktur, wie eine Vergleichsstudie der Mecon Measure & Consult GmbH für die Jahre 2004 bis 2006 zeigt.

Medizintechnisch auf der Höhe
«Das war ‹unsere Klinik›, niemand redete uns drein», blickt der scheidende Klinikchef zurück und meint, er war sich stets bewusst: «Eine kleine Klinik hat keine Lobby, und wer keine Lobby hat, muss gut sein, sonst kommen die Patienten nicht». Diese werden in der Berit Klinik auch dann aufgenommen, wenn sie allgemein ganze Schweiz versichert sind. Und weil die Klinik nur 40 Betten hat, bleibt Zeit und Raum für eine persönliche Pflege. Was für die Patientinnen und Patienten gilt, gilt auch für die Ärzteschaft: Sie lassen sich nur dann als Belegärzte nieder, wenn die Klinik medizintechnisch auf der Höhe ist. Qualität und Innovation standen für Hans und Marianne Koller denn auch immer an vorderster Stelle: «Weil wir klein waren, blieb uns nur die Vorwärtsstrategie».

Ein tiefgründiger Prozess
Wie fühlt sich der 63-Jährige beim Abschied, den er selbst eingeleitet hat? Hans Koller spricht von einem längeren, tiefgründigen Prozess: «Wenn man den Entscheid trifft, macht einem das nicht viel aus». Später, als sich sein Nachfolger Arno Bopp vom Herz-Neurozentrum Bodensee vorstellte, realisierte er doch mit einer Spur Wehmut: «Jetzt gilt es ernst mit dem neuen Lebensabschnitt».

Koller wird ihn aber nicht tatenlos verbringen. Er bleibt im Verwaltungsrat der Berit Klinik, beginnt eine Ausbildung zum Webdesigner und wird der neuen Geschäftsleitung, bestehend aus dem Vorsitzenden Arno Bopp, Astrid Bergundthal und Andreas Schälle, in den nächsten Monaten beratend zur Seite stehen.

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 03.04.2007 - 14:57:00