Abheben mit der legendären Pilatus PC-7
St. Gallen-Altenrhein/SG. Für Flugbegeisterte bietet sich die einmalige Chance, mit einem militärischen Schulflugzeug abzuheben.
Die Pilatus PC-7 bietet dank einer leistungsfähigen Konstruktion einen ähnlichen Flugspass wie mit einem Turbinenjet und ermöglicht es gleichzeitig, die Schweiz von oben zu geniessen.
Ein kurzes Holpern beim Start und ehe man es sich versieht, wird bereits das Fahrwerk eingezogen. Der Start mit der Pilatus PC-7 verläuft dank 550 PS äusserst zügig und schon steigen wir über dem Bodensee weiter auf. Mit einer leichten Linkskurve ist bereits der Säntis in greifbare Nähe gerückt während die Menschen auf den Strassen Ameisen auf dem Waldboden gleichen.
Wer sich für die Fliegerei interessiert, hat freilich selten die Chance, sich mit einer PC-7 in die Lüfte zu begeben, denn ausser einigen wenigen Exemplaren sind in Europa alle Maschinen im militärischen Einsatz. Die Gründe dafür liegen nebst nicht unerheblichen Anschaffungs- und Unterhaltskosten vor allem auch in der Ausbildung und regelmässigen Rezertifizierungen, die deutlich höhere Ansprüche an einen Privatpiloten stellen. Dennoch gehört das sportliche Flugfeeling für Peter Arnold, VR-Präsident der Fliegerschule St. Gallen-Altenrhein, zu den Dingen im Leben, auf welche er zuletzt verzichten würde. Der begeisterte Pilot wollte zunächst in der Schweizer Luftwaffe Karriere machen, scheiterte damals aber aufgrund des strengen Selektionsverfahrens. Nach 13 Jahren in der Energiebranche (Leitung Sales/Marketing, Export) nahm er seine grosse Leidenschaft 1998 wieder auf. Von 2003 bis 2008 war er zudem in der Aufsichtskommission für die Fliegerische Vorschulung (FVS) und SPHAIR (Luftwaffe) sowie Mitglied des Zentralvorstandes des Aero Clubs der Schweiz.
Eine Legende, die begeistert
Die Pilatus PC-7 ist ein zweisitziges Schulflugzeug. Sie wurde aus der Pilatus P-3 abgeleitet und wird im Gegensatz zur P-3 durch eine Propellerturbine angetrieben und verfügt über vielfältige Verbesserungen. Die hervorragenden Flugeigenschaften und die rassige Linienführung, die stark an die Jäger aus den Vierzigern wie etwa die Messerschmidt 109, Spitfire oder Mustang erinnert, erklären die Begeisterung von Arnold sehr schnell. Und sobald man sich im Cockpit festgeschnallt hat, gibt es nur noch wenig, was einen am Boden hält. Das sanfte Vibrieren, welches die Maschine erfasst, sobald die Turbine gestartet wurde, geht beim Start in ein kraftvoll beruhigendes Dröhnen über, welches während des gesamten Fluges eine unglaubliche Sicherheit verströmt.
Da das Fliegen mit der PC-7 geradezu süchtig machen kann und das Flugzeug über zwei hintereinander angeordnete Sitzplätze verfügt, gibt es gelegentlich die Möglichkeit, einen Piloten hin und wieder auf einen Rundflug zu begleiten. Die Fliegerschule St. Gallen-Altenrhein bietet ebenfalls frei wählbare Flüge für bis zu drei Personen in herkömmlichen Flugzeugen an, doch wer sich oder jemand anderem einmal eine besondere Freude machen möchte, erhält unter der gleichen Adresse den direkten Kontakt zum Piloten. Damit steht einem aussergewöhnlichen Flugerlebnis, an welches man sich noch lange erinnert, nichts mehr im Weg.