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80 Kinder aus dem Balkan im Kinderdorf Pestalozzi

Trogen/AR. Vom 28. Juli bis 11. August findet das 10. Swisscor-Camp für kriegsgeschädigte Kinder statt.

80 Kinder aus Albanien sowie Bosnien und Herzegowina werden im Kinderdorf Pestalozzi betreut. Am Mittwoch fand ein Sportturnier mit prominenter Beteiligung statt.

Angekündigt war Alt-Bundesrat Adolf Ogi. Ogi liess sich aus privaten Gründen entschuldigen, sagte André Liaudat, Präsident der Stiftung Swisscor. Auch der ehemalige Fussball-Star Alain Sutter, FC Luzern-Trainer Rolf Fringer und TV-Moderator Rainer Maria Salzgeber kamen nicht wie vorab angekündigt nach Trogen.

Dafür machte Fussballtrainer Urs Schönenberger auf dem Rasen eine gute Figur und verteilte jedem Kind einen Fussball. Schönenberger kam als Vertreter des Vereins GOFUS ins Kinderdorf.

Der gemeinnützige Verein GOFUS unterstützt das Lager. Präsident ist der ehemalige Fussballer und heutige Trainer Murat Yakin; Adolf Ogi ist der Schirmherr des Vereins, der wirtschaftlich schwächer gestellte Kinder und Jugendlichen helfen will.

Zum dritten Mal im Kinderdorf
Die Swisscor-Stiftung mit dem Motto „Die Schweiz zeigt Herz“ wurde im Jahr 2000 gegründet und steht unter dem Patronat von Alt-Bundesrat Adolf Ogi. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, jedes Jahr ein medizinisch betreutes Ferienlager für rund 100 Kinder zwischen 9 und 15 Jahren aus Konflikt- und Krisengebieten zu organisieren. Swisscor führt das Lager bereits zum dritten Mal zusammen mit der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi durch. Ein Grossteil der Kinder stammt aus dem albanischen Dorf Gerdec, wo vor einem Jahr ein Munitionslager explodiert ist.

Auch die zwölfjährige Ola stammt aus Gerdec. Sie ist zum ersten Mal weg von Zuhause. „Die Schweiz gefällt mir ausgezeichnet. Besonders gefallen mir die Dörfer und Städte und die Berge“, sagt sie. Sie habe in Trogen schon ganz viele Freundschaften geschlossen. Heimweh plage sie keines. Sie telefoniere jeden
Abend mit ihren Angehörigen und erzähle, was sie in der Schweiz unternommen habe.

Neben Ola spielt ein behindertes Mädchen im Rollstuhl mit anderen Kindern Ball. Dem Mädchen fehlen beide Unterschenkel. Viele Kinder, die von Swisscor in die Schweiz eingeladen sind, sind körperlich oder geistig behindert.

Workshop mit der Militärmusik
Die Kinder erwartet ein reich befrachtetes Programm in Form von Kursen in interkultureller Kommunikation, Ausflügen in die Berge und an den Bodensee, Spielen, eines Workshops mit der Miltärmusik und am (morgigen) Donnerstag ein Besuchstag. Dazu kommen medizinische Untersuchungen, kleinere medizinische Eingriffen und Pflege.

Die meisten Kinder hätten aufgrund der schlechten Ernährung in ihrer Heimat Zahnprobleme, erklärt Liaudat. Sie werden während ihres Aufenthalts in der Schweiz von Zahnärzten behandelt. Auch Augenkrankheiten sind häufig. Die Kosten betragen 2500 Franken pro Kind und werden vollumfänglich durch die
Stiftung Swisscor getragen. 2006 war das Swisscor-Camp letztmals von der Schweizer Armee unterstützt worden. Danach zog sich das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mit der Begründung, das Lager gehöre nicht zu den Kernaufgaben des VBS, zurück.

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 05.08.2009 - 16:56:07