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Wanderfalken vergiftet – Zeugen gesucht

Wallisellen/ZH. Mittwoch, 18. März 2015. Zwei Wanderfalken sind am Dienstagmittag, 17. März 2015, auf einem Hochkamin in Wallisellen tot aufgefunden worden. Die Polizei sucht Zeugen.

Mehrere Passanten beobachteten in der vergangen Zeit Wanderfalken in der Region Hagenholz/Aubrugg. Am Montagabend, 16. März 2015, meldete sich ein Wildhüter bei einem Spezialisten des Tier- und Umweltschutzes der Kantonspolizei Zürich und fragte nach dem Verbleib der Vögel.

Die Kantonspolizei Zürich machte sich umgehend auf die Suche nach den verschwundenen Tieren. Auf dem Plateau des Holzheizkraftwerkes (HHKW) Aubrugg konnte ein vermisstes Wanderfalken-Weibchen und zusätzlich ein weiteres Weibchen tot aufgefunden werden. Neben beiden Vögeln lagen je eine tote Taube.

Weitere polizeiliche Ermittlungen ergaben, dass die Falken mittels diesen Tauben getötet wurden. Durch unbekannte Personen war auf deren Nacken ein flüssiger Giftstoff aufgetragen. Anschliessend liess man sie bei Anwesenheit eines Vogels in dessen Richtung fliegen.

So schlugen die Wanderfalken die präparierten Tauben und verbrachten sie an den Rupfplatz auf dem Hochkamin. Beim Fressen der Beute kamen sie dann mit dem Gift in Kontakt und verendeten. Weiter wurde herausgefunden, dass eines der Vogelweibchen kurz vor der Brut stand.

Gemäss Untersuchungen durch Spezialisten des Forensischen Instituts Zürich (FOR) handelt es sich beim Gift um ein Frass- und Kontaktgift.

Vor etwa drei bis vier Jahrzehnten brach der Brutbestand der Wanderfalken zusammen. Die Population erholte sich danach und nun sind wieder mehrere Brutplätze dieser geschützten und potenziell gefährdeten Vogelart besetzt.

Wanderfalken sind hochspezialisierte Vogeljäger. Ihre Nahrung besteht fast ausschließlich aus kleinen bis mittelgroßen Vögeln, die im freien Luftraum erjagt werden.

Es muss deshalb davon ausgegangen werden, dass zwecks Vergiftung jeweils eine mit Gift präparierte lebende Taube, eine sogenannte Kamikaze-Taube, in der Nähe einer Warte oder eines Horstes, zielgerichtet fliegen gelassen wurde.

Zeugenaufruf: Personen, welche in der Zeit vor dem Montag, 16. März 2015, verdächtige Wahrnehmungen im Zusammenhang mit den Wanderfalken und/oder sich auffällig verhaltenden Personen gemacht haben, werden gebeten sich bei der Kantonspolizei Zürich, Telefon 044 247 22 11, zu melden.

ZürichZürich / 19.03.2015 - 06:34:04