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Wetternews: Viel los, am Wolkenhimmel

Der heutige Himmel war geprägt von vielen Wolkengattungen.

Geschuldet war das einem teilweise wolkenfreien Himmel beim Eindunkeln am Vorabend, und einer Warmfront welche heute um das Hoch mit Kern in der Biskaya geführt wurde.

Der Nebel hat in weiten teilen des Flachlandes nicht lange auf sich warten lassen am gestrigen Vorabend. Nachdem die Wolkendecke der vorhergehenden Kaltfront aufgebrochen ist, konnten die bodennahen Luftschichten schnell und stark abkühlen, was zur Sättigung und Nebelbildung führte.


Unsere Webcam in Etziken mit Blick zum Jura und über die tiefsten Lagen des Mittellandes. Die grösseren Lücken reichten schon für die Nebelbildung, da die Luft durch den gestrigen Niederschlag schon stark angefeuchtet war. (MeteoSchweiz)


In den Walliser Alpen war lokal Richtung westliche Voralpen etwas tiefe, aber nicht aufliegende Bewölkung vorzufinden. Dies ist auf die gestrige feuchte Schicht zurückzuführen, welche mit der Subsidenz abgesunken und unter der Inversion „gefangen“ wurde.


Blick vom Sex Rouge in Richtung Norden. Die tieferliegende Stratusbewölkung schlängelt sich in die Täler. (www.roundshot.com)


Sondierungen von Payerne gestern um 12 Uhr (schwarz) und heute Nacht um 00 Uhr (grün). Die Sondierungen zeigen die Subsidenz, bzw. die Abtrocknung durch Absinken der Luftmasse. Eingezeichnet ist die jeweilige Bewölkungsobergrenze (Top). (MeteoSchweiz)


Am frühen Morgen machte sich dann allerdings die Warmfront bemerkbar. Diese streifte vor allem die östlichen Landesteile. Somit ist der Blick vom Sex Rouge in Richtung Jura zwar von der hohen Warmfrontbewölkung geprägt, über Frankreich ist aber bereits nicht mehr viel übrig davon. Zugleich ist auch der Nebel am Jurasüdfuss zu sehen. (www.roundshot.com)


Darüber gab es heute auch noch Bewölkung, welche durch atmosphärische Wellenbewegungen ausgelöst wurde. Dafür waren teils sogenannte «Trapped Lee Waves» verantwortlich. Dabei wird eine, sich in Kammniveau befindende, stabile Schichtung (Inversion) durch das Überströmen des Gebirges zum Schwingen angeregt. Dies ist in der unteren Grafik dargestellt.


Darstellung von „Trapped Lee Waves“ über den Alpen. (MeteoSchweiz)


In der obigen Grafik mit den Sondierungen lässt sich aus der (grünen) Sondierung von heute Nacht herauslesen, dass sich eine Stabile Schichtung auf Rund 2000 Metern befindet und dass die Anströmung direkt aus Norden auf die Alpen zeigt. Dem entsprechend waren auf der Alpensüdseite insbesondere auch im westlichen Österreich, wo die Alpen etwas weniger hochreichend werden, diese wellenartigen Linsenwolken vorzufinden. Teils setzten sich die Wellen bis 150 km stromabwärts der Alpen fort, so zum Beispiel in Richtung Steiermark.


Wellenartige Bewölkung über weiten Teilen der Alpen, besonders schön konnten sie sich im westlichen Österreich ausbilden, wo das Kammniveau zunehmend mit der Inversionshöhe stromaufwärts übereinstimmte und damit auch die Bedingungen für die sogenannten «Trapped Lee Waves» perfekt waren. (MeteoSchweiz)


Bei Wellenbewegung spricht man entweder von den oben erwähnten «Trapped Lee Waves» also von unter einer Inversion gefangen Leewellen oder von «vertikal propagierenden Wellen». Letztere Wellen setzen sich in grosse Höhen fort und bilden in hohen Schichten der Troposphäre grossflächige Zirren-Leebewölkung.

Dieses Phänomen war heute Nacht und Vormittag an den meisten Gebirgen Europas zu sehen. Die folgenden zwei Illustrationen zeigen diese sogenannten «Banner Clouds», weil diese einer im Wind wehenden Fahne gleichen.


[vimeo 909066358 w=528 h=314]

Gebirgswellen-Lee-Bewölkung from MeteoSchweiz on Vimeo.


Im Video sieht man die Animation einer Kameraaufnahme (www.roundshot.com) vom Sex Rouge mit Blick in Richtung Westen, also entlang der Alpen. Die dünne Cirrenbewölkung bildet sich, da sich die Wellen in grosse Höhen ausdehnen und dort die Luftschichten anheben. Dabei kühlt sich die Luftschicht beim Aufsteigen aus und bildet eine Wolkenschicht, stromabwärts löst sich in ihrer Absinkbewegung wieder auf.


Animation der Bewölkung über Europa. Bewölkung mit einer Oberflächentemperatur von -30 Grad oder tiefer ist eingefärbt. Nicht alle Eiswolken sind vertikal propagierenden Wellen zuzuschieben, aber die stationären Eiswolken schon. So zum Beispiel über dem Massiv Central, den Pyrenäen, lokal über den Alpen und ganz eindrücklich über Schottland. (MeteoSchweiz)


Sonnenaufgang in Lens (VS) mit Blickrichtung Ost.


 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Viel los, am Wolkenhimmel – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: Meteomeldung/App

Schweiz / 02.02.2024 - 16:58:24