• Aargau
  • Appenzell Ausserrhoden
  • Appenzell Innerrhoden
  • Basel-Landschaft
  • Basel-Stadt
  • Bern
  • Freiburg
  • Genf
  • Glarus
  • Graubünden
  • Jura
  • Luzern
  • Neuenburg
  • Nidwalden
  • Obwalden
  • Schaffhausen
  • Schwyz
  • Solothurn
  • St.Gallen
  • Stadt Winterthur
  • Stadt Zürich
  • Tessin
  • Thurgau
  • Uri
  • Waadt
  • Wallis
  • Zug
  • Zürich

Wetter: Temperaturwechsel von einem Tag zum anderen

In letzter Zeit fuhren die Temperaturen in der Schweiz hie und da Achterbahn. Am einen Tag schneite es fast bis in die Niederungen, am nächsten Tag wurden 20 Grad verzeichnet und umgekehrt.

Wir gehen in diesem Blog auf solche Änderungen in der Vergangenheit ein.

Temperaturwechsel von einem Tag zum nächstfolgenden

Man kann die Änderung der Temperatur von einem Kalendertag zum nächstfolgenden verschieden definieren. So kann das Temperaturmittel, die Tageshöchst- oder auch die Tiefsttemperatur in Betracht gezogen werden. Im heutigen Blog nehmen wir die Tageshöchsttemperatur unter die Lupe, da die menschlichen Aktivitäten, besonders im Freien, meist tagsüber stattfinden. Im Weiteren spielt auch das subjektive Empfinden eine grosse Rolle. So ist der Wechsel zwischen einem heissen Sommertag mit Tageshöchsttemperaturen von weit über 30 Grad und dem Folgetag, welcher trüb und regnerisch ausfällt, vom Empfinden her besonders krass. Denn an einem heissen Sommertag wirkt die direkte Sonneneinstrahlung zusätzlich stark belastend, weshalb viele Leute gerne einen schattigen Ort aufsuchen. Am Folgetag empfindet man die kühlen Temperaturen durch die trüben und regnerischen Bedingungen oftmals sogar als richtiggehend kalt.

Um einen möglichst ganzheitlichen Überblick für die Schweiz zu erhalten, wurden verschiedene Regionen und Stationslagen betrachtet. Es sind dies: Zürich (Deutschschweizer Mittelland), Basel (Juranordfuss), Genf (Westschweiz), Sion (Zentralwallis), Lugano (Alpensüdseite), Altdorf (Föhntal), Chur (Föhntal) und La Brévine (Jura, ausgeprägter Kaltluftsee).


Grösste Änderung der Tageshöchsttemperatur (Abkühlung und Erwärmung) an diversen Station von MeteoSchweiz seit Messbeginn bis 14. März 2023. Das angegebene Datum bezieht sich auf den Tag vor der Temperaturänderung. (MeteoSchweiz)


Stärkste Temperaturrückgänge

In der Schweiz erreichen die stärksten Rückgänge der Tageshöchsttemperaturen meist zwischen 14 und 17 Grad. Die Höhenlage und die Region spielen nur eine untergeordnete Rolle. Dies ist überraschend, denn man hätte erwarten können, dass sich auf der Alpensüdseite, welche durch Kälteeinbrüche von Norden her gut geschützt ist, weniger starke Temperaturrückgänge ergeben würden. Die markantesten Abkühlungen finden oft nach Abschluss von Hitzephasen statt, weil der Kälteeinbruch oft zusätzlich durch starke Bewölkung und Regen gekennzeichnet ist und die am Vortag bedeutsame Sonneneinstrahlung gänzlich wegfällt.


Verlauf der Tageshöchsttemperatur in Chur im Juli 1972. Am 9. Juli liess der Föhn die Temperatur auf 35.1 Grad steigen, am nächsten Tag war es mit maximal nur noch 17.8 Grad und starker Bewölkung sehr kühl. (MeteoSchweiz)


Stärkste Temperaturanstiege

Die kräftigsten Temperaturanstiege erreichen in der Schweiz ebenfalls meist rund 15 Grad. Auch bei den starken Temperaturanstiegen zeigt es sich, dass unterschiedliche Regionen und Höhenlagen sich kaum voneinander unterscheiden, einzig in La Brévine wurden schon über 19 Grad aufgezeichnet.


Am 13. Januar 1968 war es in La Brévine mit maximal -17.0 Grad auch tagsüber sehr kalt, dies nachdem am Morgen sogar -40.5 Grad gemessen wurden. Einen Tag später zeigte das Thermometer maximal 2.4 Grad an. Die Tageshöchsttemperatur erhöhte sich also um 19.4 Grad. Betrachtet man den Unterschied zwischen dem Tagesminimum am 13. Januar 1968 und dem Tagesmaximum vom 14. Januar 1968, so kommt man auf eine Temperaturänderung von 42.9 Grad innert nur etwa 32 Stunden. (MeteoSchweiz)


Sehr markante Temperaturänderungen in den vergangenen Tagen, aber nicht unbedingt rekordverdächtig

In den letzten Tagen änderten sich die Tagesmaxima von Tag zu Tag teils in grossem Ausmass. An einigen Stationen waren besonders der Anstieg vom vergangenen Sonntag auf den Montag und die nachfolgende starke Abkühlung von Montag auf Dienstag markant, so in Altdorf, Basel und La Brévine. Sowohl der Temperaturanstieg als auch die nachfolgende Abkühlung überschritten teilweise die 10 Grad-Marke. Rekordwerte von 15 Grad wurden indessen nicht erreicht.


Änderung der Tageshöchsttemperatur zwischen zwei aufeinanderfolgenden Tagen in der Periode zwischen dem 1. März 2023 und dem 14. März 2023. Die roten Balken markieren die kräftigsten Temperaturanstiege, die blauen Balken die stärksten Temperaturrückgänge. Auffallend sind die grossen Änderungen von rund 10 Grad an den Stationen in den Niederungen der Alpennordseite in beide Richtungen. (MeteoSchweiz)


Titelbild: Kaum zu glauben, aber wahr. Am 12. März 2023 war in Goldau der Winter zu Gast, nur einen Tag später verscheuchte ihn der Föhn auf wirkvollste Art und Weise. Bei 20 Grad und strahlendem Sonnenschein war der kalte Vortag schon wieder fast vergessen.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Temperaturwechsel von einem Tag zum anderen – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: www.kachelmannwetter.roundshot.com/tierparkgoldau

Schweiz / 15.03.2023 - 20:33:48