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Wetter-Schweiz: Bisensturm

Ein grosser Druckunterschied zwischen Genf und Zürich sorgte heute für eine stürmische Bise, insbesondere in der Westschweiz.

Wir ordnen die heute erreichten Windspitzen ein.

Starke Druckgegensätze in Europa

Zwischen einem umfangreichen Hoch mit Kern über Schottland und dem Sturmtief Juliette mit Kern über dem Golf von Genua prägten heute grosse Druckgegensätze das Wetter über Mitteleuropa. Grosse Druckunterschiede werden von der Natur mit entsprechend starken Winden versucht, auszugleichen. Es war also in verschiedenen Regionen Mitteleuropas stürmisch: Mistral, Bise, Nordföhn und Bora sind hierzu die Stichworte und werden in Winde der Alpen und Europas Teil 1 und Teil 2 beschrieben.


Bodendatenanalyse von 09 UTC: Zwischen dem Hoch über Schottland und dem Sturmtief Juliette (L) über dem Golf von Genua konnte der heutige Meteorologe einige Isobaren einzeichnen. Die Wolke pustet die kalte Kontinentalluft zur Alpennordseite


Grosser Druckunterschied zwischen Genf und Zürich

Wir konzentrieren uns auf die Bise, welche heute aussergewöhnlich stark war.

Die Druckgegensätze waren nicht nur über Mitteleuropa stark. Auch innerhalb der Schweiz war der Druckunterschied beispielsweise zwischen Genf und Zürich-Kloten mit bis zu 8 hPa gross. Dies kommt nur selten vor. Die relativ kalte Kontinentalluft, welche mit der Bise aus Nordosten zur Alpennordseite geführt wurde, verstärkte den Gradienten wahrscheinlich noch zusätzlich.


Verlauf der Druckdifferenz zwischen den Stationen Zürich-Kloten und Genf zwischen gestern Mitternacht und heute 17 Uhr, Uhrzeit in UTC.


Bise im Westen am stärksten

Typischerweise ist die Bise in der Westschweiz am stärksten. Um zu erklären, warum das so ist, müssen wir uns die Topografie des Mittellandes in Erinnerung rufen: Im Osten ist es relativ offen und verengt sich gegen Westen hin zwischen dem Jura und den Alpen. Damit wird der Wind beschleunigt.

Weitere Erklärungen zur Bise finden sie hier.

Typische Windspitzen bei Bisenstürmen

Die bekannten Herbst- und Winterstürme waren meist West- bis Südweststürme. Bisenstürme hingegen sind weitaus seltener.

Typischerweise erreichen Stürme aus Nordost Windböen um 90 km/h. Stärkere Böen sind höchst selten. Die stärkste Windböe, welche in Genf im Zusammenhang mit einer Bisenlage gemessen wurde, erreichte am 14.11.2004 95 km/h. In Changins, einer leicht erhöhten Station in der Nähe von Nyon, wurde am 11.4.2005 mit 108km/h die stärkste Böe einer Bise registriert.

Etwas höher hingegen sind die Windspitzen über den Jurakreten. Hier kann die Bise durchaus Windstärken von bis zu 150 km/h erreichen. Auf dem La Dôle wurden am 13.Feburar 1984 178 km/h gemessen.

Weiter im Osten hingegen ist die Bise wie erwähnt weit weniger stark. In Zürch-Kloten beispielsweise erreichte die stärkste Bise Böenspitzen um 75 km/h.


Selbst auf dem Bodensee bildeten sich heute auf den Wellen Schaumkronen. (Quelle: Meteomeldung/App)


Windspitzen heute


Böenspitzen an verschiedenen Messstationen.


Bis Redaktionsschluss erreichte die Bise heute in der Genferseeregion Windspitzen von 80 bis 100 km/h. Die Station in Genf verzeichnete mit 94 km/h fast gleich starke Böen wie während der Bisenlage am 14.11.2004. In Ste Prex wurde mit 100.8 km/h heute sogar ein neuer Rekord verzeichnet. Stärkere Windböen verursachte die Bise hier seit Messbeginn im Jahr 1993 noch nie.


Wellen im Genfersee treffen auf das Ufer bei Rolle. Quelle: Meteomeldung/App


Über dem Jura wurden Böen von 90 bis 123 km/h gemessen.

Im zentralen Mittelland lagen die Windspitzen bei 65 bis 80 km/h, im Osten bei 40 bis 70 km/h.


Stürmischer Zürichsee in Richterswil. Quelle: Meteomeldung/App



Heute Nachmittag zog ein Schneeschauer relativ schnell über den Flugplatz Zürich Kloten.
Video: D. Buck

Titelbild: Stürmischer Genfersee.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz /Bisensturm – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: Meteomeldungen/App

Schweiz / 26.02.2023 - 21:45:27