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Wetter-News: Kurze Lücke zwischen zwei Systemen

Kaum ist das letzte Störungssystem ostwärts abgezogen folgt bereits das Nächste. Die Besonnung blieb deshalb heute auf einen schmalen Streifen reduziert.

Wir zeigen die „Bremswirkung“ des abgekoppelten Tiefs und den Einfluss der Alpen auf die verzögerte Abtrocknung der Restfeuchtigkeit.

Verlangsamung durch „cut-off“

Im gestrigen Blog wurde die Abtropfung des Troges (oder auch „cut-off“ genannt) bereits beschrieben. Dieser Prozess hatte nicht nur die Abschwächung der Kaltfront zur Folge, sondern auch eine Bremswirkung dieses Systems. Grund dafür ist die dabei entstehende geschlossene Zirkulation, welche das System in der weiteren ostwärts Verlagerung verlangsamt und der ursprünglichen Höhenströmung entgegenwirkt.


Vorhersagen des Geopotentials (gelbe Linien) auf 300 hPa des Globalmodells (IFS), sowie berechnete Wolkentop-Temperatur (graue, weisse, und bläuliche Flächen) von 30.06.2023, 6 UTC bis 30.06.2023, 18 UTC. Die Trogachse im Norden (gelb) bewegt sich schneller ostwärts, als das abgeschlossene Höhentief (rote Strömungspfeile). (Quelle: MeteoSchweiz / ECMWF)


Alpenbogen als Barriere

Die Kaltfront hat bis am Freitagabend die Alpennordseite überquert und das abgeschlossene Höhentief hat bis am Samstagmorgen sein Zentrum zur nördlichen Adria verschoben. Dadurch stieg der Druck mit einem Zwischenhoch nördlich der Alpen vorübergehend an, so dass am Alpennordhang die Abtrocknung nur zögerlich erfolgte. Insbesondere in den östlichen Alpen löste sich die Bewölkung erst gegen Mittag auf.


Bodendruckfeld und –tendenz (links) und 700 hPa Geopotential und relative Luftfeuchtigkeit (rechts) des IFS-Modells am 01.07.2023, 0 UTC. (Quelle: MeteoSchweiz / ECMWF)


MeteoSchweiz Webcam in Landquart mit Blick nach Süden. Die um 7 UTC noch kompakte Staubewölkung, hat sich immerhin bis 10 UTC deutlich aufgelockert. (Quelle: MeteoSchweiz)


Kurze Dauer des sonnigen Wetters

Über Frankreich kam derweil bereits ein nächstes okkludierendes Störungssystem, welches zu einem Tief mit Zentrum nördlich von Schottland gehörte, Richtung Schweiz voran. Die ersten Wolkenformationen erfassten schon am Morgen den Jura. Die Lücke zur abziehenden Bewölkung im Osten hatte etwa eine Distanz von ca. 150 km. 24 Stunden zuvor betrug die Distanz zwischen den beiden Systemen noch ca. 400 km.


Vorhersagen des Geopotentials (schwarze Linien) und der relativen Luftfeuchtigkeit (farbige Flächen) auf 700 hPa des Globalmodells (IFS) vom 30.06.2023, 0 UTC bis am 01.07.2023, 0 UTC. Zusätzlich eingezeichnet die Bodenfronten. Die Lücke zwischen den grünen Flächen wird immer kleiner. (Quelle: MeteoSchweiz / ECMWF)


Die effektive Besonnung in diesem Streifen mit trockenerer Luft war allerdings weniger als man hätte denken können. Die Bodenfeuchte aus den Niederschlägen von gestern äusserte sich mit der Sonneneinstrahlung bereits am Vormittag rasch als flache Quellwolken, noch bevor die Wolkenfelder der okkludierenden Front aus Westen erschienen. Am Nachmittag erschienen vom Jura her auf dem Radar die ersten lokalen Schauer, welche aber zum Teil nicht einmal den Erdboden erreichten.


Sichtbarer Kanal des Satellitenbildes und Isolinien der Sonnenscheindauer aus Synop-Stationsmeldungen in Minuten zwischen 8 und 9 UTC am 01.07.2023 mit entsprechenden Webcam-Bildern von Nyon, Sursee und Rohrspitz (Roundshot). Dazu die Vertikalprofile des COSMO-2E von 9 UTC über Frankreich in der okkludierenden Front (links) und über dem St. Galler Rheintal der nach Osten abziehenden feuchten Luftmasse (rechts). (Quelle: MeteoSchweiz)


Animation des Satellitenbildes am 01.07.2023 von 5 bis 11 UTC (sichtbarer Kanal mit Überlagerung der eingefärbten kältesten Wolkentops). (Quelle: MeteoSchweiz / Eumetsat)


MeteoSchweiz Webcam La Dôle mit Blick nach Norden um 7.20 UTC. Aus Westen ziehen bereits die Wolkenfelder einer okkludierenden Front auf.


 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Kurze Lücke zwischen zwei Systemen – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: MeteoSchweiz

Schweiz / 01.07.2023 - 18:36:07