Webereien für einen guten Zweck

Appenzell. Ab Donnerstag, 23. Dezember findet eine Ausstellung mit sogenannten Kelims, farbenfrohen Webereien aus Kurdistan, statt.

Die Kelimwerkstatt Rûnas in der Stadt Côlemerg hat der Verein Freundschaftskreis Schweiz-Kurdistan (fsk) vor fünf Jahren gegründet, um kurdischen Flüchtlingsfrauen Arbeit und Einkommen zu ermöglichen. Die Situation der aus den Bergdörfern vertriebenen Kurdenfamilien war und ist immer noch äusserst prekär. In Côlemerg (türk. Hakkari) leben zur Zeit knapp 5000 Flüchtlingsfamilien am Rand der Stadt.

Die Weberinnen der Werkstatt Rûnas weben Kelims aus ihrer überlieferten Kultur. Sie sind farbenfroh und mit archaischen, mythologischen Motiven geschmückt. Die türkische Provinz Hakkari im Länderdreieck Türkei, Iran, Irak ist berühmt für dieses Kunsthandwerk.

Von der Mutter zur Tochter vererbt, war das Weben für die Bergbauernfamilien eine typische Winterarbeit. An den Mustern und Farbkombinationen erkannte man ihre Herkunft. Heute, da das Nomadenleben durch die jahrelange Militärpräsenz fast ganz verschwunden ist, verschafft das Kelimweben den Weberinnen eine Existenzgrundlage für ihre Grossfamilien. Der fsk verkauft die wunderschönen Kelims aus reiner Wolle in der Schweiz, um den Flüchtlingsfrauen ein bescheidenes Auskommen zu ermöglichen.

Kelim-Ausstellung im Spital Appenzell: Vernissage Donnerstag, 23. November um 19 Uhr im Café-Stöbli (mit Einführung und Reisebericht); die Ausstellung dauert bis 14. Januar 2007.