• Aargau
  • Appenzell Ausserrhoden
  • Appenzell Innerrhoden
  • Basel-Landschaft
  • Basel-Stadt
  • Bern
  • Freiburg
  • Genf
  • Glarus
  • Graubünden
  • Jura
  • Luzern
  • Neuenburg
  • Nidwalden
  • Obwalden
  • Schaffhausen
  • Schwyz
  • Solothurn
  • St.Gallen
  • Stadt Winterthur
  • Stadt Zürich
  • Tessin
  • Thurgau
  • Uri
  • Waadt
  • Wallis
  • Zug
  • Zürich

Von der Primarlehrperson zur Oberstufenlehrkraft

SG. Die Pädagogische Hochschule (PHSG) bietet ab Herbst 2009 den Masterstudiengang Sekundarstufe I neu für ausgebildete Primarlehrpersonen an.

Dieses Studium führt berufsbegleitend  zu einem Lehrdiplom auf der Sekundarstufe I. Während des Studiums kann bereits auf der Zielstufe unterrichtet werden. Damit kann auch die Lücke, die im Jahr 2011 aufgrund der
Umstellung der Ausbildung vom Bachelor- zum Bachelor-Masterstudiengang an der PHSG entsteht, besser ausgeglichen werden.
 
Jährlich schliessen 80 bis 100 Personen an der PHSG ihr Studium zur Lehrperson für die  Sekundarstufe I ab. In den letzten Jahren hatten viele davon schon einen Arbeitsvertrag in der Tasche, bevor sie ihr Studium abgeschlossen hatten. Dass dies auch in Zukunft so bleiben dürfte, hat mit der hohen Qualität der PHSG-Ausbildung und mit der generellen Arbeitsmarktsituation zu tun. Wie in «Bildung Schweiz», der Zeitschrift des Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH) in der Ausgabe 02/09 nachzulesen war, hat «der LCH bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass in den nächsten 15 Jahren in der Schweiz
rund 30’000 Lehrerinnen und Lehrer pensioniert werden und durch gut qualifizierte Berufsleute ersetzt werden müssen.» Das sind rund 2’000 pro Jahr. An den Pädagogischen Hochschulen schliessen jährlich etwa 2’000 Junglehrpersonen ihre Ausbildung ab, wovon erfahrungsgemäss nur ein Teil gleich in den Lehrberuf einsteigt. Der Bedarf an Oberstufenlehrpersonen wird daher in den kommenden Jahren konstant hoch bleiben.
 
Im Jahr 2011 werden zudem aus der PHSG keine Absolventinnen und Absolventen des Studienganges für die Sekundarstufe I auf den Arbeitsmarkt kommen. Mit der Bologna- Reform hat die PHSG 2007 aus dem Bachelorstudiengang für die Oberstufe einen Bachelor-Master-Studiengang gemacht. Statt wie bisher acht dauert das Studium zum Master neun Semester. Die ersten Absolventinnen und Absolventen des im Herbst 2007 gestarteten Bachelor-Master-Studienganges werden darum erst im Frühjahr 2012
abschliessen. 
 
Möglichkeit für Primarlehrpersonen, sich weiterzubilden 
Im Kanton St.Gallen sind im Moment zwar alle offenen Stellen besetzt worden, nicht überall ist dies aber mit den für die entsprechende Stufe ausgebildeten Lehrkräften gelungen. Immer häufiger sind auf der Oberstufe stattdessen Lehrpersonen mit einem Primarlehrdiplom angestellt worden. 

Es ist ein Anliegen aller Schulen, für jede Stufe entsprechend ausgebildete Lehrpersonen anstellen zu können. Daher ist es sinnvoll, für Primarlehrpersonen, die bereits auf der Oberstufe arbeiten oder dies künftig tun wollen, die Möglichkeit zu schaffen, mit einem Aufbaustudium im regulären Studiengang für Oberstufenlehrkräfte ein schweizerisch anerkanntes Lehrdiplom für die Sekundarstufe I zu erwerben. 

Vollwertige Ausbildung im regulären Studiengang 
Schon heute nehmen pro Jahrgang sechs bis zehn ausgebildete Primarlehrpersonen die Ausbildung zur Oberstufenlehrperson an der PHSG auf. Mit dem neu gestalteten Masterstudiengang Sekundarstufe I integriert die PHSG die Ausbildung dieser Primarlehrpersonen in den regulären Studienbetrieb. Die Studierenden
schliessen, genau wie ihre Kolleginnen und Kollegen im Vollzeitstudium, mit dem «Master of Arts in Secondary Education» (sprachlich-historische Richtung) oder dem «Master of Science in Secondary Education» (mathematisch-naturwissenschaftliche Richtung) ab. Ein Bestandteil der Ausbildung zur Lehrperson für die Sekundarstufe I sind Praktika auf der Zielstufe. Bei Primarlehrpersonen, die während des Studiums bereits auf der Sekundarstufe I unterrichten, wird diese Unterrichtserfahrung für die Ausbildung angerechnet. Um auch
ihnen die Möglichkeit zu geben, die von ihnen durchgeführten Unterrichtseinheiten zu reflektieren, erhalten sie von der PHSG Begleitung in der Praxis. 
 
Die PHSG legt besonderen Wert darauf, dass auch beim Masterstudiengang Sekundarstufe I das Merkmal der hohen Ausbildungsqualität gilt. Daher möchte die PHSG keine verkürzten, ausschliesslich kantonal gültigen Lehrdiplome anstreben und hat sich dem auch von der Schweizerischen Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) postulierten Prinzip der fachwissenschaftlich, fachdidaktisch und unterrichtspraktisch auf hohem Niveau auszubildenden Lehrpersonen verpflichtet. 
 
Das Angebot für Primarlehrpersonen im regulären Studiengang zum Lehrdiplom für Sekundarstufe I ist ein klassisches Beispiel für das mit der Bologna-Reform angestrebte Ziel der Durchlässigkeit dank Modularisierung der Studiengänge. Die im Studiengang zum Primarlehrdiplom erworbenen Studienleistungen werden im Zweitstudium für die Sekundarstufe I angemessen angerechnet. Die bereits mitgebrachte berufspraktische
Kompetenz erlaubt es diesen Studierenden, bereits auf der Oberstufe zu unterrichten. Die schon in früheren Jahren bewährte Praxis des Aufbaustudiums für Primarlehrkräfte zum Lehrdiplom auf Sekundarstufe I wird damit dank Bologna wieder aufgenommen.
 
Damit hat die PHSG das bisher bestehende Problem des Studiums von Seiteneinsteigern mit einer vollwertigen EDK-konformen Ausbildung auf Sekundarstufe I mit Masterabschluss gelöst.
 
Informationsveranstaltung
Donnerstag, 26. März 2009, 18 bis 20 Uhr, Hochschulgebäude Hadwig, 
Notkerstrasse 27, St.Gallen
 
Weitere Informationen unter www.phsg.ch/mastersek1 
oder Broschüre zum Studiengang als PDF-Datei herunterladen.

St.GallenSt.Gallen / 27.02.2009 - 12:41:25