
Vier von zehn Unternehmen werden von Frauen gegründet
Das Ergebnis einer Studie der Universität St. Gallen ist ein Widerspruch in sich: in der Schweiz wird jede vierte Firma von einer Frau gegründet, womit wir über dem internationalen Durchschnitt liegen.
Jedoch sind die Bedingungen hierfür in der Schweiz laut den Autoren im internationalen Vergleich bei Weitem nicht ideal. So nimmt die Schweiz einen der hintersten Plätze bei den in der Studie untersuchten Ländern ein, wenn es um Sozialleistungen zur Unterstützung von Frauen geht.
In der Studie wird deutlich, dass die existierenden Infrastrukturen es Frauen schwer machen Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Betont wird ausserdem, dass Frauen nicht ausreichend zu Firmengründungen ermutigt werden (allerdings wird die Tatsache, dass Frauen ihre eigenen Unternehmen gründen, von den Schweizern generell positiv wahrgenommen).
Wie kommt es also dazu, dass es in der Schweiz so viele Unternehmensgründerinnen gibt? Die Autoren unterstreichen besonders die Rolle der Medien, wo Unternehmerinnen oftmals als positives Beispiel ins Rampenlicht gestellt werden, was schliesslich einen Schneeballeffekt nach sich ziehen könnte.
Die Studie zeigt ausserdem, dass 6,3% der Schweizer (Männer und Frauen) an einer Unternehmensgründung beteiligt sind oder Firmen leiten, die seit weniger als 3,5 Jahren bestehen. Im Vergleich mit den industrialisierten Ländern situiert sich die Schweiz hier im Mittelfeld, hinter Ländern wie Island, Hongkong und den Vereinigten Staaten, jedoch vor Österreich, Frankreich und Italien. 2005 betrug diese Quote 6,1%.
In Europa wurden die meisten Unternehmensgründungen vergangenes Jahr in Island, Irland und Spanien verzeichnet. Die anglophonen Länder sowie Schwellen- und Entwicklungsländer verbuchen hierbei die höchsten Quoten.