Vermisster Snowboader lebend aufgefunden
Hospental/UR. Sonntag, 6. März 2016. Seit dem späten Freitagnachmittag, 4. März 2016, wurde ein Snowboarder in der Region Hospental vermisst. Eine erste Suchaktion blieb ohne Erfolg, am Samstag, 5. März 2016, verunmöglichte das schlechte Wetter eine Fortsetzung. Eine Rega-Crew entdeckte den Vermissten dann am Sonntagmorgen schliesslich aus der Luft. Überlebt hatte er dank dem Schutz einer kleinen Jagdhütte.
Der 19-jährige Snowboarder war am späten Freitagnachmittag von Mitgliedern seiner Tourengruppe bei der Rega-Einsatzzentrale als vermisst gemeldet worden. Die 11-köpfige Gruppe befand sich auf der Abfahrt vom Gemsstock über die Gafallenlücke Richtung Hospental, als sie während des ersten Stopps nach etwa 400 Höhenmetern bemerkten, dass der Snowboarder fehlte.
Der alarmierte Rettungshelikopter aus Erstfeld unternahm daraufhin einen ersten Suchflug mit einer Lawinenverschüttetensuchgerät-Sonde (LVS) im Gebiet. Aufgrund des starken Windes konnte der Flug aber nur in grosser Höhe erfolgen und blieb erfolglos.
Daraufhin alarmierte die Rega-Einsatzzentrale die Kantonspolizei Uri, die Bergretter des Schweizer Alpen Club SAC von der Sektion Andermatt/Göschenen sowie den mit einer Wärmebildkamera ausgerüsteten Super-Puma-Helikopter der Schweizer Luftwaffe.
Gegen Mitternacht mussten jedoch alle Suchbemühungen aufgrund der schlechten Witterung abgebrochen werden.
Am Samstag konnte die Suche aufgrund der grossen Lawinengefahr und der schlechten Sicht während des ganzen Tages weder aus der Luft noch am Boden wieder aufgenommen werden.
Am Sonntagmorgen besserte das Wetter und der Rega-Helikopter aus Erstfeld startete zu einem erneuten Suchflug in der Region. Beim Überflug über eine kleine Jagdhütte öffnete sich die Türe und der Vermisste machte winkend auf sich aufmerksam. Mit blauer Farbe sprayte er zudem ein „SOS“ in den Schnee.
Aufgrund der grossen Neuschneemenge und des wechselhaften Wetters gestaltete sich die Landung in der Nähe der kleinen Hütte als Herausforderung. Schliesslich konnte die Crew von „Rega 8“ den erschöpften, aber unverletzten Snowboarder aufnehmen und in Sicherheit bringen.
Gegenüber der Kantonspolizei Uri gab der junge Mann an, den Unterschlupf am Freitagabend entdeckt zu haben. Wegen den immer schlechter werdenden Sicht- und Witterungsbedingungen habe er sich entschlossen, in der Hütte zu bleiben.
Auch am darauffolgenden Tag habe er wegen des anhaltenden Schneefalls, schlechten Sichtverhältnissen und Lawinengefahr die Hütte nicht verlassen können.