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Urner Forst- und Feuerwehrleute stärken Zusammenarbeit gegen Waldbrände

Die Klimaveränderung mit längeren Hitzeperioden und Trockenphasen sowie die steigende Anzahl an Erholungssuchenden im Wald führen auch im Kanton Uri zu einem höheren Risiko von Waldbränden.

Das Amt für Forst und Jagd und das kantonale Feuerwehrinspektorat erarbeiten deshalb zusammen mit den Gemeinden eine Notfallplanung Waldbrand. Am 25. März 2023 fand ein erster gemeinsamer Waldbrandkurs der Urner Feuerwehr- und Forstleute statt und die gemeinsame Zusammenarbeit wurde an konkreten Beispielen geübt.

Das Amt für Forst und Jagd sowie die zuständigen Revierförster beobachten kontinuierlich die Waldgesundheit. Dazu gehört auch die laufende Beurteilung der Waldbrandgefahr. Wie bei Lawinen oder Stürmen wird auch das Risiko für Waldbrände in der gesamten Schweiz mit Gefahrenstufen angegeben und bei grosser Gefahr werden Feuerverbote erlassen. Wie die Waldbrandstatistik zeigt, entstehen über 60 Prozent der Waldbrände durch menschliche Unachtsamkeit. Infolge der Klimaveränderung mit längeren Hitze- und Trockenperioden sowie durch die steigende Anzahl der Erholungssuchenden im Wald nimmt das Risiko von Waldbränden tendenziell zu.

Doch nicht jeder Wald ist gleich anfällig. Laubmischwald beispielsweise brennt weniger leicht als Nadelwald, der aufgrund der geringeren Bodenfeuchte sowie der im Nadelholz vorhandenen Harze und Öle ein grösseres Feuerrisiko aufweist. Im Kanton Uri sind rund 20 Prozent des Waldes Laubwald und 80 Prozent Nadelwald. Zwei Drittel des Urner Waldes schützen Siedlungen und Verkehrswege vor Naturgefahren wie Lawinen, Steinschlag, Murgang, Rutschungen oder Hochwasser. „Wird der Schutzwald verletzt, drohen grosse Sicherheitsprobleme. Es lohnt sich also aus finanzieller Sicht, den Wald vor Bränden zu bewahren, denn der Wald bietet die gleiche Schutzwirkung rund zwanzigmal günstiger als technische Massnahmen“, sagt Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti. Deshalb setzen die Urner Forst- und Feuerwehrleute auf eine optimale Vorsorge und effiziente Bekämpfung von Waldbränden, insbesondere mit Blick auf die zu erwartenden Entwicklungen.

Erster gemeinsamer Waldbrandkurs

Bereits seit Jahrzehnten befassen sich die betroffenen Organisationen Feuerwehr und Forstdienst mit der Bekämpfung von Waldbränden. Es wurden Stützpunkte mit speziellem Material sowie vorsorgliche Massnahmen in baulichen und organisatorischen Bereichen getätigt.

Neu können die Einsatzkräfte und Forstverantwortlichen auf einen kantonalen Leitfaden Waldbrand zurückgreifen. Dieses Hilfsmittel nützt in der Vorsorge, im Einsatz und in der Ausbildung. Denn: „Ein Waldbrand ist für Feuerwehrleute keine Routineaufgabe. Schwer begehbare Hänge in Kombination mit schlecht erschlossenen Flächen und verschiedenen Gefahren sind besondere Umstände. Zudem gilt es bei einem Waldbrand nicht nur den Brand zu löschen, sondern Haltelinien einzurichten, damit sich das Feuer nicht weiter durch den Wald frisst“, betont der kantonale Feuerwehrinspektor Stefan Dahinden. Nebst dem Leitfaden erarbeitet der Urner Forstdienst zurzeit zusammen mit den Feuerwehren Notfallpläne pro Gemeinde. Dabei befassen sie sich mit den Fragen: Wo sind Wasserbezugsorte, welche Fassungsvermögen haben Wassertanks, wo können Wasserbecken aufgestellt werden, wo finden sich Landeplätze für den Helikopter oder Flughindernisse? Diese Notfallplanung dient als zentrale Grundlage für eine enge Zusammenarbeit von Feuerwehr und Forst bei der Vorbeugung und Bekämpfung von Waldbränden.

Drohnen werden eingesetzt

Ein weiterer Meilenstein: der Waldbrandkurs. Zum ersten Mal überhaupt trafen sich Urner Feuerwehrkommandanten und ihre Stellvertretungen sowie Kreis- und Revierförster zu einem gemeinsamen Kurs. Rund 80 Teilnehmende fanden sich am 25. März 2023 im Zivilschutz-Ausbildungszentrum Krump in Erstfeld ein. Am Morgen durchliefen die Arbeitsgruppen verschiedene Ausbildungsblöcke zu Materialkenntnis, Handwerk und Notfallplanung. Am Nachmittag wurde ein Waldbrand mit Rauch inszeniert, um einen Ernstfall zu üben. Speziell daran: Für die Fernerkundung waren Drohnen mit Wärmebildkamera erfolgreich im Einsatz. „Dank der Erarbeitung der gemeindlichen Notfallplanung und des Kurses setzen wir uns gemeinsam mit der Thematik Waldbrand auseinander. Es können Schnittstellen zwischen Feuerwehr und Forst geklärt, aber auch Defizite erkannt werden. Beheben wir diese, sind wir für die optimale Vorsorge und effiziente Bekämpfung von Waldbränden im Kanton Uri gewappnet“, freut sich Roland Wüthrich über die gestärkte Zusammenarbeit.




Aktuelle Waldbrand-Gefahrenlage Schweiz www.waldbrandgefahr.ch

Titelbild: Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti (in der Bildmitte) und Roland Wüthrich (Vorsteher Amt für Forst und Jagd), folgen den Ausführungen des kantonalen Feuerwehrinspektors Stefan Dahinden.

 

Quelle: Sicherheitsdirektion / Kanton Uri
Bildquelle: Angel Sanchez

Blaulicht-Branchennews / 27.03.2023 - 12:05:42