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Umbau statt Abbruch

Heiden. Die Erweiterung des Altersheimes Quisisana steht unter Beachtung des Ortsbildschutzes fest.

Für die Erweiterung des Altersheims Quisisana hat sich der Gemeinderat für die Variante «Umbau/Anbau» entschieden. In diesem Haus sollen im 1. und 2. Obergeschoss vier Einzelzimmer und zwei Appartements für Ehepaare eingebaut werden. Zudem ist beabsichtigt, in den Räumen im Erdgeschoss eine Arztpraxis oder Büroräume einzurichten. Architekt Adrian Ebneter wurde der Auftrag erteilt, den Ausgabenbeschluss des Gemeinderates für die Projektierung in ein konkretes Projekt umzusetzen.

Der Gemeinderat Heiden plant, die Liegenschaft Freihofstrasse 3 (ehemaliges «Chäslädeli») für die Bedürfnisse des unmittelbar daneben liegenden Altersheims Quisisana umzubauen und zu erweitern. Dieses Objekt kann nach Ansicht der Kommission Heime und des Gemeinderates im ersten und zweiten Obergeschoss der Erweiterung des bisherigen Heimbetriebs Quisisana dienen.

Der dafür notwendige Projektierungskredit von 81’600 Franken zu Lasten der Investitionsrechnung (Spezialfinanzierung Altersheim Quisisana) wurde vom 28. März bis 27. April dem fakultativen Referendum unterstellt. Das Referendum wurde nicht ergriffen.

Frage «Umbau oder Abbruch und Neubau?» im Vordergrund
Am 29. Oktober fand eine gemeinsame Sitzung des Gemeinderates mit der Projektgruppe Erweiterung Altersheim Quisisana statt. Zu den Teilnehmern gehörte auch Fredi Altherr, kantonaler Denkmalpfleger AR. Diese Sitzung wurde anberaumt, um beide Gremien über den Stand der Projektierung zu orientieren.

Eine Frage stand dabei absolut im Vordergrund: Soll die Erweiterung des Altersheims Quisisana erreicht werden, indem die Liegenschaft Freihofstr. 3 umgebaut und räumlich erweitert wird oder durch einen Abbruch und Neubau des «Chäslädeli»?

Der mit der Projektierung beauftragte Architekt Adrian Ebneter, Heiden, zeigte drei verschiedene Konzepte. Dem Wunsch des Gemeinderates, dabei auch einen Lösungsansatz für eine Variante Abbruch und Neubau aufzuzeigen, wurde Adrian Ebneter voll und ganz gerecht.

Das Projekt bietet generell die Chance, das Quisisana marktgerecht zu erweitern. Um diese Chance nutzen zu können, sollen das 1. und 2. Obergeschoss für die Bedürfnisse des Quisisana ausgestaltet werden. Geplant sind insgesamt vier Einzelzimmer mit Nasszellen und zwei Zweizimmer-Appartements für Ehepaare. Dazu sollen gewisse Besonderheiten kommen wie auf jedem Geschoss ein Aufenthaltsraum mit Kochgelegenheit sowie für die Bewohnerinnen und Bewohner eigene Briefkästen und eigene Hausglocken. Die künftigen Bewohner sollen sich hier so zuhause fühlen können, wie in ihren bisherigen Wohnräumen.

Damit will man für Senioren und Seniorinnen auch einen Anreiz schaffen, früher als erst im hohen Alter Wohnraum im Altersheim zu beziehen. Man soll in diesem Teil des Quisisana in einer Umgebung mit Gleichgesinnten wohnen und die Annehmlichkeiten des Quisisana geniessen können, ohne das Gefühl zu empfinden, „jetzt schon“ im Altersheim zu sein.

Arztpraxis im Erdgeschoss vorgesehen
Die Nutzung der Räume im Erdgeschoss soll die Zentrumsfunktion von Heiden stärken, aber auch ein zweites Standbein für die Finanzierung bilden. Daher die Idee, hier eine Arztpraxis einzurichten. Das Departement Gesundheit steht dem positiv gegenüber und hat, nach einer Bedarfsabklärung, die Bewilligung für eine Augenarzt- und/oder Kinderarztpraxis erteilt.

Das Kantonale Spital Heiden ist sehr daran interessiert, dass sich in Heiden ein Augenarzt ansiedelt. Die Leute werden immer älter und dies bedeutet, dass auch die Augenleiden zunehmen, die hauptsächlich erst im fortgeschrittenen Alter auftreten. Ein Augenarzt oder eine Augenärztin könnte im Spital Heiden auch operieren.

Ortsbildschutz muss beachtet werden
Entscheidend für die Beantwortung der Frage „Umbau oder Neubau?“ ist die Beurteilung dieses Projekts durch die kantonale Denkmalpflege, denn das Gebäude Freihofstrasse 3 steht innerhalb des nationalen Ortsbilds, wo besondere bauliche Vorschriften zu beachten sind.

Das «Chäslädeli» bildet den Schluss (oder den Anfang) der Poststrasse. Es reiht sich wie selbstverständlich in die bestehende Häuserzeile ein und es gilt, dem Rechnung zu tragen.

Das Haus ist – so die Denkmalpflege – in einem guten baulichen Zustand. Die Wohnqualität, die ein solches Haus biete, könne in einem Neubau nicht erreicht werden. Etwa zwei Drittel der äusseren Erscheinung sollten erhalten bleiben, damit das Haus seinen Charakter und seine Präsenz im Ortsbild behalten könne.

Das grösste Fragezeichen macht der Denkmalpfleger beim Lift, der nach dem bisher vorliegenden Projekt auf der Seite gegen das Quisisana ausserhalb des «Chäslädeli» angebracht werden soll. Wenn der Lift in das neue Treppenhaus integriert werden könnte, wäre eine grosse architektonische Herausforderung bewältigt.

Der Denkmalpfleger empfiehlt der Gemeinde, mit Massnahmen auf qualitativ hohem Niveau auf eine Lösung hinzuarbeiten, bei der das heutige Gebäude in seiner Charakteristik erhalten bleibt. Dies würde dem Gedanken des Ortsbildschutzes entsprechen und sich auch finanziell auszahlen, kann doch ein gut erhaltenes Gebäude.


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Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 13.11.2007 - 16:52:00