Thurgau ist geografisch «erfasst»
Ab heute stehen im Internet viele geografische Informationen über den Thurgau zur Verfügung. Die Lösung kommt spät, ist aber laut den Verantwortlichen dafür sehr umfassend.
Wer wissen will, wem ein bestimmtes Grundstück im Thurgau gehört, kann dies ab sofort im Internet herausfinden. Der Thurgau hat seine Geodaten aus dem Geografischen Informations-System (GIS) per Internet zugänglich gemacht.
«Nach einigen Verzögerungen», stehe jetzt ein kundenfreundliches Werkzeug für Bürger und Kunden zur Verfügung, sagte am Mittwoch Kantonsgeometer Christian Dettwiler vor den Medien. So können Vermessungsdaten ebenso flächendeckend abgerufen werden, wie Grundbuchinformationen und Zonenpläne.
Gesucht werden kann über eine Adresseingabe oder die Parzellennummer eines Grundstücks oder über Koordinaten. Nicht möglich ist die Suche über Eigentümer-Namen. Dies verbiete der Datenschutz, erklärten Dettwiler und Volkswirtschaftsdirektor Kaspar Schläpfer.
Datenschutz setzt Grenzen
Zulässig sei nur die grundstücksbezogene Suche. Dabei wird dann auch der Name des Eigentümers angezeigt. Umgekehrt funktioniert das System nicht: Es ist nicht möglich, den Namen einzugeben, um zu sehen, wo im Kanton die betreffende Person Grundeigentum hat.
Dafür ist aber verzeichnet, welcher Förster oder Wildhüter für ein Forstrevier zuständig ist. Damit soll es einfacher werden, für Veranstaltungen im Wald – vom Waldfest bis zum Orientierungslauf – gleich die richtige Anlaufstelle für Genehmigungen zu finden.
Nur kantonal erfasste Daten
Ausserdem stehen unter www.thurgis.tg.ch vorläufig nur Daten zur Verfügung, die beim Kanton gespeichert sind. Kommunale Daten fehlen noch, sollen aber mit der Zeit folgen. Bei der Erfassung der Daten für das Thurgauer GIS (ThurGis) gab es längerer Zeit Friktionen zwischen Kanton, Gemeinden und privaten Geometer-Büros.
Zu den kommunalen Daten, die derzeit via Internet noch nicht zur Verfügung stehen, gehören etwa Werkleitungspläne. Diese sollen auch zukünftig nicht allgemein zugänglich sein, so Dettwiler. Um sie abrufen zu können, werden Zugangsrechte vergeben werden, zum Beispiel an Architekten oder Ingenieurbüros.