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Spuren im Schnee

St. Gallen. Der sanfte Debütfilm «Snow» von Aida Begić ist vom 2. bis 28. April im Kinok zu entdecken.

Aida Begić blickt in ein bosnisches Bergdorf, in dem aufs erste Hinsehen alles sehr friedlich und stimmig wirkt. Erst nach und nach fällt auf, dass hier fast ausschliesslich Frauen leben und ihnen Wesentliches fehlt. Die Filmemacherin hat den Bosnienkrieg als Jugendliche erlebt und sich immer wieder die Frage gestellt, wie es für die unzähligen Frauen ist, die ohne ihre Männer in den Dörfern zurückblieben.

Wir präsentieren snow zusammen mit dem für den Schweizer Filmpreis nominierten Kurzfilm ich träume nicht auf deutsch von Ivana Lalovic. Auch die Absolventin der Zürcher Hochschule für Gestaltung führt auf eindrückliche Art vor Augen, wie schwierig der «seelische Wiederaufbau» nach einem Krieg ist und wie wichtig ein hoffnungsvoller Blick in die Zukunft.

Alles wirkt friedlich, idyllisch und stimmig im bosnischen Bergdorf Slova. Erst mit der Zeit scheinen im Alltag die kleinen Dinge auf, die eben anders sind als in irgendeinem andern entlegenen Bergdorf in Europa. Als Erstes fällt auf, dass da praktisch nur Frauen leben. Der Grossvater und der Knabe bilden die Ausnahmen. Es sind Frauen, die verheiratet waren, Kinder hatten und Männer.

Der Krieg hat ihnen die Geliebten genommen, sie wissen teilweise nicht einmal wie und wo. Und jetzt sind sie da und leben ein Leben, dem sie erst wieder so etwas wie Sinn abgewinnen müssen. Wie sie das versuchen, davon erzählt Aida Begić in ihrem berührenden Erstling.

Vordergründig geht es um die Frage, ob die Frauen an dem verlorenen Ort das Geld der Spekulanten annehmen und in die Stadt ziehen sollen, weil sie dort eine bessere Zukunft erwarten können. Aber wollen sie wirklich weg? Und warum?

St.GallenSt.Gallen / 30.03.2009 - 12:01:52