
«Sportverbände müssen wachsam bleiben»
TG. Im Sommer 2008 wollte der Bundesrat die Beiträge an Projekte von «J+S Kids» halbieren. Das Parlament stiess diesen Entscheid im Dezember wieder um und sicherte so die Finanzierung für das Jahr 2009.
«Dieses Beispiel macht deutlich, dass die Sportverbände in Bezug auf Bundesbeiträge wachsam bleiben müssen», betonte Peter Bär, Leiter des Sportamtes Thurgau, am Treffen des «Starken Trio» in Frauenfeld.
Bei der Förderung von Nachwuchstalenten hat der Thurgau Vorbildcharakter. Dies ist nicht zuletzt auf das Engagement des «Starken Trio» zurückzuführen. Seit bald 15 Jahren treffen sich Vertreter von acht Thurgauer Sportverbänden, dem Sportamt Thurgau sowie der Thurgauer Kantonalbank (TKB) regelmässig, um neue Ideen auszutauschen.
Das jährliche Treffen fand kürzlich in Frauenfeld statt. Dort hat der Leichtathletikclub Frauenfeld in einem leerstehenden Kellerraum der Firma sia Abrasives eine unterirdische Sprint-Anlage aufgebaut. «Ein echtes Vorzeigeprojekt, das eindrücklich belegt, was mit Kreativität und Engagement alles möglich ist», lobte der Chef des Sportamtes Thurgau, Peter Bär.
Konstruktive Zusammenarbeit
Erfreulich fiel auch Bärs Rückblick auf das Sportjahr 2008 aus. «Die Olympischen Spiele in Peking brachten den Thurgauer Athleten zwar kein Glück, dafür trumpften andere Sportler auf», wusste Bär. Er denke dabei an den Weltmeister im Orientierungslauf, Daniel Hubmann, oder die Kreuzlinger Wasserballer, welche den Cupsieg und den Meistertitel holten. All diese Erfolge hätten auch mit der Arbeit des «Starken Trio» zu tun, ist Bär überzeugt. Sie seien das Resultat der langjährigen, konstruktiven Zusammenarbeit zwischen den Sportverbänden, der TKB als Sponsorin und dem Sportamt.
Wachsam bleiben
Weniger konstruktiv empfand Bär hingegen im letzten Jahr die Zusammenarbeit mit dem Bund. Mitten im Sommer halbierte der Bundesrat die Finanzierung des Projektes «J+S Kids», bei dem 5-10-Jährige von einer kindergerechten Bewegungs- und Sportförderung profitieren können. «Der Bund wollte, dass die Kantone die andere Hälfte der Kosten übernehmen», erläuterte Bär. Glücklicherweise sei dieser Entscheid vom Parlament rückgängig gemacht und die Finanzierung für 2009 gesichert worden. «Trotzdem müssen die Sportverbände wachsam bleiben», riet er. Immerhin handle es sich für den Thurgau um die beachtliche Summe von 350 000 Franken pro Jahr.
Leichtathletik Talentstrasse
Die Mitglieder des «Starken Trio» erhielten an diesem Abend auch einen Einblick in die Arbeit des Thurgauer Leichtathletikverbandes, der eine «Talentstrasse» betreibt. René Strasser, Projektleiter der Thurgauer Leichtathletik Talentstrasse erläuterte das Projekt. Ziel sei es, den Nachwuchs zu fördern und Athleten zum Spitzensport zu führen. Dies werde unter anderem durch gezieltes Training und Coaching sowie einer Karriereplanung für die Sportler erreicht. Die Indoor-Sprintanlage des Leichtathletikclub Frauenfeld biete dafür sehr gute Trainingsbedingungen.
Martin Briner geehrt
Zum letzten Mal in offizieller Funktion bei einem Treffen des «Starken Trio» dabei, war Martin Briner, Leiter Marketing der TKB. Er gründete 1995 gemeinsam mit dem damaligen Chef des Sportamtes, Ernstpeter Huber, das «Starke Trio». Für seine Verdienste ernannte ihn Peter Bär zum Ehrenmitglied und überreichte ihm das Bild «Hinauf nach Olympia» vom Thurgauer Sportler und Künstler Benno Schulthess.