
Skulptur des Schutzpatrons Tarzisius in St.Gallen
St.Gallen. Die aus Bronze gegossene Skulptur des Schutzpatronsder Ministranten, Tarzisius, in den Klosterbezirk. Dort wird er bis im Oktober stehen.
Am Ministrantenfest in Aarau am 7. September 2008 war der Riese in Knabengestalt die Attraktion. Nun kommt Tarzisius, der in Bronze gegossene Schutzpatron der Ministrantinnen und Ministranten, für vier Monate nach St.Gallen. Die Bronzeskulptur ist fast fünf Meter hoch und so schwer wie ein Elefant. Am 25. Mai wird Tarzisius beim Eingang zur Stiftsbibliothek begrüsst.
Im Kreis von 8000 Ministrantinnen und Ministranten aus der ganzen Deutschschweiz trat Tarzisius vergangenes Jahr in Aarau erstmals «unter seinesgleichen» an die Öffentlichkeit. Geschaffen hatte ihn der Basler Künstler Bernhard Lang, in Bronze gegossen wurde die Skulptur in einer Glockengiesserei. Nach dem Ministrantenfest wurde Tarzisius nach Einsiedeln gebracht, wo er im Klostergelände viele Passanten erfreut und überrascht hat.
Seine Reise führt nach dem Aufenthalt in St.Gallen weiter nach Luxemburg und schliesslich pünktlich zum internationalen Ministrantentreffen in Rom, das im August 2010 stattfindet. In der Ewigen Stadt ist die Reise des Tarzisius aus Bronze zu Ende. Er wird auf einem idyllischen Gelände neben der Via Appia Antica in der Nähe der Callistus-Katakomben seinen definitiven Standort finden.
Botschafter für die Minis
Tarzisius ist allen Ministrantinnen und Ministranten gewidmet, er macht unübersehbar auf ihren wertvollen Dienst in der Kirche aufmerksam. Wer war Tarzisius? Sein Leben ist durch ein lateinisches Gedicht von Papst Damasus (366-384) überliefert. Gemäss seinen Zeilen wurde Tarzisius von Heiden getötet als er in Rom kranken oder gefangenen Christinnen und Christen die heilige Kommunion brachte. Die genaue Todesart nennt Damasus nicht, aber er betont Parallelen zum heiligen Stephanus die darauf deuten, dass Tarzisius gesteinigt worden ist.
Im 6. und 7. Jahrhundert wurden weitere Schriften zum heiligen Tarzisius verfasst. Er sei zu einer liturgischen Aufgabe im Gottesdienst beauftragt gewesen, das Todesdatum wurde mit 15. August des Jahres 257 notiert. Diese Angaben lassen sich heute nicht mehr verifizieren. Dass Tarzisius dem Priester in seiner Pfarrei half war ein Grund, dass er zum Schutzheiligen aller Ministrantinnen und Ministranten ernannt wurde. Sein Name stammt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet: der Mutige.
Begrüssung mit Bischof Markus Büchel
Am 25. Mai, 16 Uhr, wird Tarzisius im Klosterbezirk von St.Gallen begrüsst. Sein Standort bis Oktober wird direkt beim Eingang zur Stiftsbibliothek/Buebeflade sein. Bischof Markus Büchel sowie der Künstler Bernhard Lang werden einige Worte zum Schutzheiligen, seiner Entstehung und seiner Reise sprechen. Beiträge der DAMP (Deutschschweizer Arbeitsgemeinschaft für Ministrantenpastoral), Musik und Apéro begleiten den Tarzisius-Empfang. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.