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Sicherheitskräfte sehr zufrieden mit dem Verlauf der EURO 08

Zürich. Stadt- und Kantonspolizei sowie Schutz & Rettung Zürich ziehen nach dem Ende der EURO 08 eine durchwegs positive Bilanz über ihren gemeinsamen Einsatz

Dank den sorgfältigen Vorbereitungen und dem flexibel gestalteten Einsatzdispositiv ist es gelungen, für einen weitgehend fröhlichen und friedlichen Grossanlass zu sorgen, bei welchem der Sport im Zentrum stand.
Allgemeine Lage Stadt Zürich
Die bereits nach den Zürcher Spieltagen gezogene positive Zwischenbilanz trifft aus Sicht der Sicherheitskräfte auch auf den restlichen Verlauf der EURO 08 in Zürich zu. Angesichts steigender Spannung und überschäumender Emotionen gegen das Ende der EURO 08 hin haben Stadt- und Kantonspolizei Zürich ihre Einsatztaktik angepasst, sodass auf alle möglichen Szenarien verhältnismässig reagiert werden konnte. Ziel der verantwortlichen Einsatzleiter war es, durch sorgfältig abgewogene Zurückhaltung Freude und Begeisterung nicht unnötig einzudämmen und gleichzeitig mit sichtbarer Präsenz und nötigenfalls konsequentem Einschreiten einen ungefährlichen Verlauf der Freudenfeiern zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang haben sich insbesondere die in der Fanzone beim Bellevue zum Einsatz gekommene Beweissicherungs- und Festnahme-Einheit (BFE) der Stadtpolizei sowie das Vorgehen der Kantonspolizei im Bereich der Langstrasse sehr bewährt.

Die bereits während der ersten Hälfte der EURO 08 beobachtete verhältnismässig ruhige Lage in den übrigen Stadtkreisen hielt weiterhin an. Erwähnenswert ist, dass es an keiner der insgesamt 13 bewilligten Public Viewing-Veranstaltungen ausserhalb der City zu nennenswerten Problemen kam. Die leichte Zunahme der Lärmklagen, welche während der zweiten Hälfte der EURO 08 zu verzeichnen war, kann als typische Entwicklung angesichts der eingetretenen warmen Witterung bezeichnet werden. Die Bewältigung der polizeilichen Grundversorgung stellte in der ganzen Stadt nie Probleme dar. Auch aus der Bevölkerung sind bis anhin keine entsprechenden Beschwerden bekannt.

Viele Faktoren haben den positiven und zufrieden stellenden Verlauf der EURO 08 bezüglich Sicherheit in Zürich beeinflusst. Einige zentrale Elemente seien hier erwähnt:


• Die von der Stadtpolizei betriebene Einsatzzentrale mit modernster Infrastruktur, in welcher ständig auch Verbindungsleute der Kantonspolizei Zürich sowie von Schutz & Rettung Zürich Einsitz hatten, ermöglichte den Führungskräften jederzeit einen umfassenden Überblick über die Ereignisse in und um Zürich. Die erwähnten Sicherheitsorganisationen betrieben während der ganzen Dauer der EURO 08 auch eine gemeinsame Medienstelle, welche insgesamt 82 Medienbulletins erstellte.

• Allen Situationen gewachsen zeigte sich das von langer Hand vorbereitete und in personeller Hinsicht bewusst flexibel gestaltete Einsatzdispositiv (Für EURO- Belange standen in Zürich bei der Polizei zwischen 600 und 1300 Personen pro Tag im Einsatz; bei Schutz & Rettung zwischen 650 und 1000 Personen pro Tag).

• Der auf Spiel- und Vorspieltage begrenzte Beizug von in- und ausländischen Unterstützungskräften für den polizeilichen (über 200 Personen) und medizinischen (40 Personen) Bereich erlaubte es, auch die „Spitzen“ des Grossanlasses ohne Schwierigkeiten zu meistern.

• Eine im Voraus minutiös geplante Infrastruktur und Logistik garantierten rasche Interventionszeiten (Stadtpolizei: zusätzlicher Stützpunkt Bernhard-Theater, rund 500 Fahrzeuge / Kantonspolizei: Haftstrasse mit Höchstkapazität von 500 Tages- bzw. 130 Übernachtungsarrestanten / Schutz & Rettung: Patientensammelstelle Hohe Promenade, 3 Behandlungsstellen mit Notarzt in Fanmeile, zusätzlicher Stützpunkt Rämibühl mit Einsatzmitteln von Sanität und Feuerwehr, rund 260 Fahrzeuge). Die zweckmässige Verpflegung der Mannschaft sorgte für eine hohe Einsatz- bereitschaft (In 3 zentralen Verpflegungsstandorten wurden an die Sicherheitskräfte rund 20’000 Mahlzeiten, 15’000 Lunchpakete sowie 88’000 5dl-PET-Flaschen mit Wasser abgegeben).

Innenstadt und Fanmeile
Aufgrund des durchwegs hohen Besucheraufkommens in der ganzen Fanmeile während der zweiten Hälfte der EURO 08 resultierten für die Stadtpolizei sowie Schutz & Rettung etwas mehr Einsätze. Gründe für die polizeilichen Interventionen waren grösstenteils Streitereien oder tätliche Auseinandersetzungen zwischen Einzelpersonen oder kleineren Gruppen. Dabei dürfte oft übermässiger Alkoholkonsum eine Rolle gespielt haben. Eigentliche Randale oder Massenschlägereien zwischen Fangruppen von gegnerischen Mannschaften mussten auch in der spannenden Endphase der EURO 08 keine verzeichnet werden. Dies ist sicher auch auf das konsequente Vorgehen der Stadtpolizei sowie der privaten Sicherheitsdienste im Bereich des Public Viewing zurückzuführen. Mehrmals stellte sich die Beweissicherungs- und Festnahme-Einheit der Stadtpolizei vor Spielende präventiv zwischen die Fangruppen, um aufkeimende Handgreiflichkeiten zu unterbinden. Bei Schutz & Rettung Zürich machten bis zum Ende der EURO 08 weiterhin Bagatellfälle den Grossteil der medizinischen Behandlungen aus. Obwohl aufgrund der warmen Witterung Personen immer wieder verbotenerweise eine Abkühlung in der Limmat suchten, waren bis auf eine Ausnahme (27- jähriger Kongolese am Sonntag, 22.06.2008) glücklicherweise keine Badeunfälle zu verzeichnen.

Hauptbahnhof, Langstrasse, Kreis 4 und 5
Die Kantonspolizei Zürich betreute während der ganzen EURO 08 auf Stadtgebiet mit uniformierten sowie zivilen Polizistinnen und Polizisten schwergewichtig den Hauptbahnhof sowie die Stadtkreise 4 und 5. Wie schon während der ersten Hälfte der EURO 08 war das Langstrassenquartier nach Spielende bzw. nach Schliessung des Public Viewing aufgrund des hohen Personenaufkommens gemischt mit dem Fahrzeugverkehr oft ein Schwerpunkt für die polizeilichen Einsatzkräfte. Die Langstrasse musste denn auch wiederholt aus Sicherheitsgründen, aber auch um Autokorsos zu verhindern, bzw. aufzulösen, gesperrt werden. Gefährliche Situationen entstanden insbesondere dann, wenn inmitten von Menschenansammlungen Fahrzeuglenker die Räder ihrer Personenwagen an Ort durchdrehen liessen (sogenanntes Burnout-Driving). Solches leichtsinniges Verhalten kann zu schweren Unfällen führen. Die personell starke Präsenz erlaubte es den Einsatzkräften bei Zwischenfällen jeweils sofort zu intervenieren. Streitigkeiten konnten rasch geschlichtet und grössere Auseinandersetzungen so verhindert werden.

Übriges Kantonsgebiet
Im übrigen Kantonsgebiet kam es wie bereits in der ersten Hälfte der EURO 08 zu keinen gravierenden Vorfällen. Auch in den verschiedenen Public Viewing-Veranstaltungen waren keine nennenswerten Zwischenfälle zu verzeichnen. Die Grundversorgung auf Kantonsgebiet konnte durch die Kantonspolizei Zürich zusammen mit den Kommunalpolizeien gewährleistet werden.

Die Verkehrssituation auf dem Hochleistungstrassennetz präsentierte sich während der Dauer der EURO 08 weitgehend im gewohnten Rahmen. EURO-bedingte Behinderungen des Strassenverkehrs waren im kleineren Ausmasse rund um die Stadt Zürich sowie an den beiden Anlegestellen des Fährenbetriebes Meilen-Horgen zu verzeichnen.

Unterstützung der Host City Basel
Auf Ersuchen der Host City Basel unterstützte die Kantonspolizei Zürich im Rahmen von zwei Viertelfinal- und einem Halbfinalspiel jeweils mit einem grösseren Detachement die Sicherheitskräfte in Basel.

Festnahmen
Die Verhaftstatistik weist im Vergleich zu dem anlässlich der Zwischenbilanz (siehe EURO- Bulletin Nr. 57 vom 18. Juni 2008) festgestellten Trend keine wesentlichen Änderungen auf. Nur 138 der insgesamt 616 festgenommenen Personen blieben im Anschluss an die polizeiliche Befragung weiter in Haft bzw. wurden einer anderen Amtsstelle zugeführt. Der Grossteil wurde gleichentags wieder auf freien Fuss gesetzt. Nach wie vor sind die meisten Verhaftungen auf Verstösse gegen die Allgemeine Polizeiverordnung (Unfug, Trunkenheit, Störung der polizeilichen Tätigkeit etc.) oder auf Widerhandlungen gegen das Ausländergesetz zurückzuführen. Erfreulich wenig Festnahmen wurden im Zusammenhang mit verbotenem Hantieren von Feuerwerkskörpern in Menschenmassen (9) oder dem Verkauf von Getränken oder anderen Waren ohne entsprechende Bewilligung (2) registriert. Das Konzept der durch die Kantonspolizei Zürich betriebenen erweiterten Haftstrasse auf dem Kasernen-Areal hat sich während der ganzen EURO 08 vollauf bewährt und wird auch für kommende Grossereignisse wegweisend sein.

Patientenaufkommen
Erfreulicherweise verzeichnete Schutz & Rettung Zürich während der ganzen EURO 08 vorwiegend Behandlungen wegen Bagatellfällen wie Schnittverletzungen, Kopfschmerzen und Übelkeit, Prellungen und Stauchungen. Im Zusammenhang mit der EURO 08 wurden insgesamt 993 Personen medizinisch betreut; 81 davon mussten zur Weiterbehandlung in ein Spital eingewiesen werden. In der Patientensammelstelle Hohe Promenade wurden 261 Personen betreut. In dieser eigens für die EURO 08 in Betrieb genommenen Notunterkunft wurden zur Entlastung der Spitäler Personen mit Anzeichen von übermässigem Alkohol- und/oder Drogenkonsum betreut. Dieses Konzept, das unter anderem bereits anlässlich der Street Parade zum Einsatz kam, hat sich sehr bewährt und wird weiterhin bei künftigen Grossanlässen angewendet.

Stadt ZürichStadt Zürich / 30.06.2008 - 10:22:00