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Schweizer Armee: Schweiz übernimmt Liaison and Monitoring Team in Suva Reka

Die Gewährleistung eines sicheren und stabilen Umfelds ist einer der beiden Hauptaufträge der Kosovo Force (KFOR). Einen wichtigen Beitrag dazu leisten die Liaison and Monitoring Teams (LMT), in welchen auch Schweizer Armeeangehörige ihren Dienst in Kosovo leisten.

Zu den fünf bereits bestehenden Standorten ist nun Ende April ein zusätzliches Team in Suva Reka hinzugekommen.

An verschiedenen Standorten über ganz Kosovo verteilt agieren die LMTs als Augen und Ohren der KFOR im Feld. Täglich stehen sie im Austausch mit der Bevölkerung und Behördenvertretern und nehmen so gesellschaftliche und politische Entwicklungen wahr. Es sind genau solche Informationen, die mögliches Konfliktpotential aufzeigen, das sich negativ auf die Sicherheit und Stabilität im Kosovo und dem gesamten Balkan auswirken könnte. Die gewonnenen Informationen werden in Rapporten zusammengefasst und anschliessend durch Analysezellen in den regionalen Kommandos der Mission ausgewertet damit sich die KFOR entsprechend möglicher Lageentwicklungen ausrichten kann. Die SWISSCOY umfasste bisher LMTs an fünf Standorten, die sich jeweils aus rund zehn Personen zusammensetzen – im April kam mit dem Team in Suva Reka ein neuer Standort hinzu. Mit ihrer Auftragserfüllung zugunsten der KFOR tragen die Schweizer Armeeangehörigen zum Frieden und der Stabilität auf dem Balkan bei, was ein direktes Interesse der Schweiz darstellt.

Schweiz als verlässliche Partnerin innerhalb der KFOR

Bis anhin führte das österreichische Bundesheer das LMT in Suva Reka, seit dem 27. April dieses Jahres trägt nun die Schweiz die Verantwortung über das Beobachtungsteam im Südwesten von Kosovo. Bereits im September 2022 wurden zwei Angehörige der SWISSCOY ins LMT Suva Reka integriert, um während den folgenden sechs Monaten eng mit den bisherigen österreichischen Verantwortungsträgern zusammenzuarbeiten. Der übergeordnete Auftrag beinhaltete, den LMT-Standort Suva Reka soweit vorzubereiten, um ab dem Beginn des SWISSCOY-Kontingents 48 im April 2023 bereits mit eingeschränkter operationeller Kapazität operieren zu können. Damit konnten optimale Voraussetzungen für die reibungslose Übernahme des Standorts geschaffen werden. Dabei ging es nicht nur um das Kennenlernen der Region, sondern auch um die Weitergabe von Kontakten und das Verstehen der Dynamiken innerhalb der Bevölkerung. Dass die Schweiz das LMT in Suva Reka übernehmen konnte, zeigt auch auf, dass die KFOR auf den Beitrag der Schweiz im aktuellen Kontext zählt. Sie gilt als verlässliche Partnerin mit äusserst geschätztem Know-How und Fähigkeiten. Zudem geniesst sie das Vertrauen der Konfliktparteien und der Bevölkerung – unverzichtbare Eigenschaften für die Arbeit eines Liaison and Monitoring Teams.

LMT Suva Reka in Schweizer Verantwortung

Am 27. April 2023 erfolgte schliesslich die offizielle Zeremonie zur Übergabe des LMT Suva Reka von Österreich an die Schweiz. Knapp über 10 Jahre waren die Österreicher in Suva Reka präsent und haben während dieser Zeit wichtige Kontakte geknüpft und sehr gute Arbeit geleistet. Das Schweizer Kontingent kann an diese anknüpfen und von den Vorarbeiten profitieren. An der Zeremonie anwesend war auch der Deputy Commander der KFOR, Brigadier General József Szpisjà. Er erwähnte, dass er sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit mit dem Schweizer Kontingent freue, denn die Observer tragen in ihrer Funktion einen wichtigen und wesentlichen Beitrag zur Sicherstellung eines sicheren und stabilen Umfelds in der Region Suva Reka bei. Sie seien Dreh- und Angelpunkt für die lokale Bevölkerung. Er werde den Standort regelmässig besuchen und freue sich bereits jetzt, auf den Austausch mit dem Team in den kommenden Monaten. Mit der Übernahme des LMT Suva Reka begibt sich ein Teil des Schweizer Kontingents damit in eine bereits bekannte Region: Dort lag mit dem Camp Casablanca der erste Standort der SWISSCOY.

Ein Blick in die Geschichte

Kurz nach Beendigung des Kosovokrieges 1999 diente Suva Reka bereits als Standort für die an der KFOR beteiligten Kontingente, unter anderem des Schweizer Militärs, des österreichischen Bundesheers sowie der deutschen Bundeswehr. Das Camp Casablanca befand sich am Rande der Ortschaft Suva Reka und diente als Unterkunft und Operationszentrale. Die schweizerisch-österreichische Task Force Dulje als Teil einer multinationalen Brigade erbrachte bereits damals Leistungen, welche insbesondere der Gewährleistung der Stabilität und Sicherheit in der Region dienten. Mit den diesbezüglich positiven Fortschritten entwickelten sich neue operationelle Bedürfnisse bei der Mission. Um die Prozesse und Dynamiken innerhalb der Bevölkerung im ganzen Land so früh wie möglich erkennen zu können, setzte die KFOR weitere Sensoren in den Raum. In diesem Zusammenhang wurden 2004 die LMTs gebildet.

Ein Jahr später entsendete das Bundesheer ihre ersten LMTs, welche damals vom Camp Casablanca aus operierten. In Folge der Entwicklung der KFOR schloss im Jahr 2012, nach dreizehn Jahren intensiver Nutzung, das Camp seine Tore. Die bisher in Suva Reka stationierten SWISSCOY-Truppen wurden ins KFOR-Hauptquartier nach Pristina sowie ins damalige Feldlager Prizren verschoben. Damit endete auch die Ära der SWISSCOY in der Region Suva Reka. Für das österreichische LMT folgte der Einzug in ein Field House im Zentrum der Ortschaft. Das Leben von KFOR-Personal in einem gewöhnlichen Haus, inmitten der lokalen Bevölkerung, ist als klare Botschaft zu verstehen und soll zusätzliches Vertrauen schaffen. An dieses knüpft nun das Schweizer LMT an, um ihren KFOR-Auftrag zur Gewährleistung eines sicheren und stabilen Umfelds zu erfüllen.




Der ehemalige Team Commander des LMT Suva Reka aus Österreich übergibt den Schlüssel zum Field House und die Verantwortung an seinen Schweizer Nachfolger.


 

Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: Schweizer Armee

Blaulicht-Branchennews / 11.05.2023 - 08:39:43