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Röhrenradios, Detektoren oder Werberradios

Speicher. Er ist ein Sammlertyp. Einer, der nie mit leeren Händen von Flohmärkten nach Hause kommt. Dabei gilt die Aufmerksamkeit von Josef Ledergerber vor allem alten Radios.

Bis zu 80 Stück in allen Variationen hat er in «seinem kleinen Röhrenradio-Museum» in Bühler, wie er es selber betitelt, ausgestellt. Den Ursprung hat diese nicht ganz alltägliche Leidenschaft vor vielen Jahren gefunden, als Josef Ledergerber noch ein Kind war. Sein Grossvater, der damals ein Radiogeschäft in Zürich-Oerlikon führte, brachte seinen Enkeln regelmässig alte Radios mit. «Wir nahmen die Geräte Stück für Stück auseinander und schraubten daran herum. Für uns war es wie ein Spiel», sagt Josef Ledergerber.

Erinnerungen wecken
Das Röhrenradios für den heute 41-Jährigen mehr sind als nur ein Spiel waren, zeigte sich bald darauf, als ihm seine Urgrossmutter einen Eumig Radio schenkte. «Das Gerät war damals schon eine Antiquität», sagt er, «ich war so sehr fasziniert, dass mich die Sammelwut gepackt hat.» Als er zusammen mit seiner Familie 1998 sein heutiges Zuhause in Speicher bezog, kamen neben dem sonstigen Hab und Gut noch 20 Röhrenradios dazu. Auf den Input seiner Frau, stellten er «seine Lieblinge» im Stickereifenster aus.

Das Haus der beiden befindet sich direkt zwischen Speicher und der Waldegg. «Da dachte ich mir, die Stücke würden vielleicht den Fussgängern ins Auge fallen.» So war es auch. Immer wieder kamen Fussgänger mit der Familie Ledergerber durch die Röhrenradios ins Gespräch. Erinnerungen an frühere Zeiten wurden wach und das gefiel Josef Ledergerber. Genau das war es, was er mit seiner Sammlung erreichen wollte.

Besuch einer aufgedonnerten Dame
Ein Erlebnis wird der gebürtige Bühlerer aber nie vergessen. So fuhr eines Tages ohne Ankündigung ein Auto bei Ledergerbers vor. Eine aufgedonnerte Frau, mit hohen Stöckelschuhen, wie sich Ledergerber erinnert, stieg aus dem Wagen. «Es kam mir vor, wie in einem Film.» Was die Dame aus Mailand mit sich brachte überraschte ihn. Sie hatte an einem früheren Besuch ein Speicher seine schöne Röhrenradio-Sammlung gesehen und sich geschworen, beim nächsten Besuch den ihren vorbeizubringen. Die Sammlung von Josef Ledergerber wuchs und wuchs. Eine Lösung für das Platzproblem musste her.

Hintergründe der Radiogeschichte
Vor knapp drei Monaten öffnete sich ein Türchen. Der Vater von Ledergerber stellte ihm in Bühler, im ehemaligen Konsum Gebäude, einen Kellerraum zur Verfügung, indem er nun sein Röhrenradio-Museum eingerichtet hat. Auf Gestellen aneinandergereiht können sich dort Interessierte an den Röhrenradios erfreuen. Neben den alten Radios zieren Bilder der Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) die Wände des Museums. «Ich interessiere mich auch für die Hintergründe rund um das Radio», sagt Ledergerber. So wurde die ganze Gesellschaft durch das Aufkommen dieser Geräte geprägt.

Lieblingsstück Tesla Talisman
Waren es zu Beginn noch die Geräte aus den 50er-Jahren, besteht die Sammlung heute zu zwei Dritteln aus Antiquitäten aus den 30er-Jahren. Besonders die Kathedraal-Radios, die oben abgerundet sind, haben es Josef Ledergerber angetan. Ein ganz besonderes Modell hat den Weg aber noch nicht in die Sammlung von Ledergerber gefunden: Der Tesla Talisman aus Tschechien. «Aber man muss ja noch Träume haben», sagt Josef Ledergerber.

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 20.12.2006 - 18:38:00