Rekordjahr für Innerrhoder Tourismus
AI. Trotz Wetterkapriolen im vergangenen Jahr kann der Innerrhoder Tourismus auf ein erfreuliches Jahr zurückblicken. Mit 158'882 Logiernächten konnte ein neuer Rekord aufgestellt werden.
Vergleicht man die Logiernächtezahlen mit den Ergebnissen vor zehn Jahren, so wird deutlich, welche Steigerung der Tourismus im Kanton Appenzell Innerrhoden erfahren hat. Noch 1996 lag die Zahl der Übernachtungen bei 97’000, die Steigerung auf 158’882 im vergangen Jahr bedeutet eine Zunahme um 62 Prozent – das sind rund 60’000 Logiernächte.
Besonders erfreulich ist für Guido Buob, Geschäftsführer von Appenzellerland Tourismus AI, dass sich diese positiven Zahlen praktisch in allen Übernachtungsbetrieben im Kanton niederschlagen. «Nachdem in den 90er-Jahren vor allem das Hotel Hof Weissbad für Aufschwung sorgte, sind es in den letzten Jahren immer mehr kleinere Familienbetriebe, die nachziehen. Zudem kann der Hof Weissbad seine einmalig hohe Auslastung von 98 Prozent halten», freut sich Guido Buob. Er ist sich sicher: Insbesondere profitierten Betriebe, welche in den letzten Jahren in die Infrastruktur investiert haben.
Nebst der Anzahl Logiernächte ist auch die Aufenthaltsdauer ein wichtiger Indikator für das Gästeverhalten. Lange Zeit lag diese bei tiefen 1,9 Nächten pro Gast. In den letzten zwei Jahren konnte diese Zahl kontinuierlich und gegen den allgemeinen Trend auf 2,3 Nächte erhöht werden. Auch die Lancierung der Appenzeller Ferienkarte, die allen Gästen, welche drei Nächte und länger in der Region logieren, gratis abgegeben wird, trägt wahrscheinlich zu dieser Steigerung bei.
Schlechtes Wetter schadet auch Innerrhoder Tourismus
Ganz unterschiedlich präsentiert sich der Rückblick bei den Frequenzen der Luftseilbahnen und den Eintritten in die Appenzeller Museen. Diese Zahlen sind in der Regel ein zuverlässiger Hinweis über den Ertrag aus dem Tagestourismusgeschäft. Bei den Luftseilbahnen fällt insbesondere der schlechte August ins Gewicht. Trotzdem weisen einige Bahnen fast Rekordjahre aus, wie sie zuletzt in den 70er-Jahren erreicht wurden. Wider Erwarten konnten die Museen von diesem schlechten Wetter nicht spürbar profitieren, was die Erfahrung bestätige, dass bei schlechten Wettervorhersagen die Gäste schon gar nicht nach Appenzell anreisen, wie Buob meint.
Eine im vergangenen Jahr umfassende Umfrage von Appenzellerland Tourismus zeigt ausserdem, dass die Gäste mehrheitlich in der Region von Appenzell bleiben. Ausflüge zu Attraktionen ausserhalb der Destination werden höchstens bei schlechtem Wetter nach St. Gallen zum Einkaufen oder Besuch der Stiftbibliothek gemacht. Die Umfrage offenbart deutlich, dass eine grosse Gästezufriedenheit herrscht und man auch mit dem Preis-Leistungsverhältnis zufrieden ist.
Auch Zukunft sieht vielversprechend aus
Da die Nachfrage nach Zimmern, Tagungen und Versammlungen noch nie so gross war wie zu Beginn diesen Jahres, sind die Verantwortlichen von Appenzellerland Tourismus AI zuversichtlich, dass auch 2007 ein sehr gutes Tourismusjahr sein wird. Mit der Delegiertenversammlung von Gastro Suisse, dem Zentralfest des Schweizerischen Studentenvereins und weiteren zahlreichen kleineren Kongressen und Tagungen finden Anlässe statt, die nebst dem eigentlichen Ferien- und Ausflugstourismus zusätzliche Gäste in den Kanton bringen. Diese zum Teil in der Nebensaison stattfindenden Anlässe werden durch die Tourist Information in Organisation und Koordination aktiv unterstützt.
Prestigeprojekt Drehrestaurant Hoher Kasten
Die Eröffnung der 18-Loch Golfanlage in Gonten ist ein weiterer Schritt im Bestreben einer qualitativen Tourismusförderung. Mit der Eröffnung der Anlage wird das Appenzellerland nicht nur einen der besten und modernsten Golfplätze erhalten, sondern auch einen der Schönsten in ganz Europa. Ein ebenfalls wichtiger Meilenstein wird auf dem Hohen Kasten gesetzt: Die Bauarbeiten für das Drehrestaurant werden im Frühjahr 2007 aufgenommen. Der bei der Kronberg-Talstation geplante Seilpark erweitert das Angebot für Gruppen, Seminare und Familien und steigert die Attraktivität der ganzen Region. Ebenfalls darf man auf das Projekt «för hitz ond brand» gespannt sein. Dabei werden zeitgenössische Künstler eingeladen, um in sämtlichen Museen des Appenzellerlandes Projekte und Ausstellungen zu realisieren.