
Reka-Feriendorf ist beliebt
Urnäsch. Das neue Reka-Feriendorf ist zwei Monate nach der Eröffnung fast ausgebucht.
Am Tag der offiziellen Einweihungsfeier am Freitag wimmelt es im Hof des neuen Reka-Feriendorfs in Urnäsch von kleinen Kindern. Während die Knirpse spielen, sitzen die Eltern gemütlich beim Frühstück. Die Anlage bietet neben 50 geräumigen Wohnungen Spielplätze, einen Stall mit Tieren, ein Hallenbad und verschiedene Gemeinschaftsräume.
Das Konzept des neuen Feriendorfs ist auf Familien mit kleinen Kindern zugeschnitten. Die Gäste aus Städten und Agglomerationen sollen das Leben der bäuerlichen Bevölkerung möglichst authentisch erleben, wie Werner Bernet, Direktor der Schweizer Reisekasse (Reka) am Freitag, 30. Mai, vor den Medien sagte.
«Das Feriendorf in Urnäsch ist keine künstliche Welt, sondern eine gelungene Symbiose zwischen Tourismus und Landwirtschaft», sagte Bernet. Das Rekalino-Ferienprogramm bietet Besuche auf Bauernhöfen der Region, wo die Gäste das Leben auf dem Bauernhof kennen lernen.
Bauern sind eingebunden
Dieser Angebotsmix entspreche den Wünschen von Familien aus Städten und Agglomerationen. Das Projekt sei zukunftsweisend. «Es schafft Wertschöpfung im Appenzellerland, ohne die Bauern zu Landschaftsgärtnern zu machen, wie das in vielen andern Ferienregionen zu beobachten ist», sagt Bernet.
Die nicht gewinnorientierte Reka hat das Dorf zusammen mit der Feriendorf Urnäsch AG realisiert. Reka hat das Feriendorf von der Aktiengesellschaft über 25 Jahre gemietet. Das Dorf unterhalb des Bahnhofs bietet Familien Ferien zu günstigen Preisen.
Das Geld bleibt in der Region
Angestrebt wird ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum in der Region, sagte Stefan Frischknecht, Gemeindeammann von Urnäsch. Die 50 000 Logiernächte, welche die Reka pro Jahr erreichen will, lösen ein jährliches Volkseinkommen von drei bis vier Millionen Franken aus.
Es profitierten nicht nur Bauern, sondern auch Bergbahnen, Restaurants und Geschäfte. «Die Betten werden über die nächsten 25 Jahre warm sein», verspricht der Reka-Chef.
Nachhaltigkeit und Ökologie sind auch beim Bau und Betrieb des Feriendorfs gross geschrieben. Sämtliches Holz der verdichtet gebauten Flachdachhäuser ist in einheimischen Wäldern gewachsen. Der Bau hat Minergie-Standard, geheizt wird mit Holzschnitzeln.
31 neue Arbeitsplätze
Die Bevölkerung von Urnäsch stehe fast geschlossen hinter dem Reka-Dorf. Die Abstimmungen zum Landverkauf und zur Umzonung seien von drei Viertel der Stimmberechtigten angenommen worden. 300 von 830 Aktionären seien Einheimische. Zwei Drittel der Bausumme sei von Unternehmern der beiden Appenzell verbaut worden, sagte Frischknecht.
Das Feriendorf hat insgesamt 22 Millionen Franken gekostet und 31 neue Arbeitsplätze geschaffen. Mit 2 Millionen Franken ist Reka Mehrheitsaktionärin. Reka betreibt und vermarktet das Dorf.