
Regierung will Bedingungen für Hausärzte verbessern
TG. Wie in der ganzen Schweiz zeichnet sich auch im Thurgau ein Mangel an Grundversorgern ab.
Rund 50 Prozent der Hausärzte sind über 50 Jahre alt. Nachfolger sind nicht in Sicht. Mit verschiedenen Massnahmen will die Regierung die Situation der Hausärzte verbessern. Allerdings müssten die Grundprobleme von der Bundespolitik gelöst werden, schreibt die Regierung in ihrer Anwort auf eine Interpellation von Hansjörg Lang (FDP). Einfluss nehmen könne der Regierungsrat über die Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und – direktoren (GDK), die sich für die Stärkung der Hausärzte einsetze. Die GDK sprach sich dafür aus, die umstrittene Praxisgebühr von 30 Franken bei Allgemeinpraktikern nicht zu erheben.
Nachwuchs fördern
Auf Kantonsebene sind verschiedene Massnahmen im Gange, um die Hausärzte zu unterstützen. Bereits im Herbst 2006 startete der Kanton mit dem Thurgauer Grundversorgerverein (TGV) und der Spital Thurgau AG ein Projekt für die Nachwuchsförderung.
In den beiden Akutspitälern wurden zwei zusätzliche Assistenzarztstellen geschaffen, bei denen die Stelleninhaber jeweils für eine gewisse Zeit für die Weiterbildung in der Grundversorgertätigkeit freigestellt werden. Damit sollen junge Ärztinnen und Ärzte für die Hausarzttätigkeit gewonnen werden.
Finanzielle Unterstützung
Die Bilanz sei gut, hält die Regierung fest. Daher soll das Projekt um weitere drei Jahre bis 2012 verlängert werden. Ausserdem wird zurzeit eine Leistungsvereinbarung zwischen Kanton und Ärztegesellschaft (ÄTG) erarbeitet. Sie sieht eine finanzielle Beteiligung des Kantons an Weiterbildung, Ausrüstung und Medikamenten für den Notfalldienst vor.
Ein Datenpool des Kantons verringert das Risiko der Ärzte auf unbezahlten Rechnungen von Patienten mit Leistungssperre ihrer Krankenkasse sitzen zu bleiben. Der Thurgau ist der einzige Kanton, der diese Dienstleistung anbietet. Daneben vermittelt der Kantonsärztliche Dienst Praxisübernahmen und ermöglicht bei Bedarf auch neue Grundversorgerpraxen.