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Peter Brabeck bei der IHK

Amriswil. Die Generalversammlung unserer Kammer vom Donnerstag, 17. April 2008, im Pentorama in Amriswil war mit rund 300 Personen sehr gut besucht. «Stargast» war Peter Brabeck.

Im Zentrum des Interesses standen die Präsidialadresse von Peter A. Schifferle und das Gastreferat von Peter Brabeck-Letmathe, Verwaltungsratspräsident von Nestlé.

Peter Brabeck spannte den Bogen zu seinem Referat «Global, lokal: Blickwinkel eines internationalen Unternehmens weit.» Global und lokal seien keine sich ausschliessenden Gegensätze, erklärte er, sondern sie ergänzten sich vielmehr. Gerade im Nahrungsmittelsektor führe die Globalisierung nicht zu einem Einheitsbrei, sondern zu mehr Vielfalt, schilderte der Nestlé-Präsident . Ein Großteil des Geschäfts mache Nestlé mit Produkten, die unter einer globalen, strategischen Gruppenmarke lokal adaptiert würden.

Brabeck äusserte sich auch zu aktuellen Problemen. Die gegenwärtige Nahrungsmittelverknappung führte er auf das Wachstum der Weltbevölkerung und die wachsenden Ansprüche mit einem wachsenden Fleischkonsum zurück. Die Produktion von Fleisch verbrauche viel mehr Wasser als die Reisherstellung. Eine zentrale Rolle spiele die Verfügbarkeit von Wasser. Bereits heute müssten fossile Wasservorräte genutzt werden. Die Probleme des Wassers seien akut, würden jedoch immer noch nicht wahrgenommen. Enorm sei der Wasserverbrauch bei der Produktion von Biotreibstoffen. Die Produktion von Bioethanol und Biodiesel sei ein «moralischer Wahnsinn». Sie bedeute eine Subventionerung der Autofahrer und werfe eine grosse Zahl von Menschen zurück in den Hunger.

IHK-Präsident Peter A. Schifferle ging auf die Finanzmarktkrise ein. Lokale Kredite in den USA hätten gravierende globale Auswirkungen. Für die Realwirtschaft sei es inakzeptabel, dass die Finanzindustrie ihre Risiken nicht beherrsche und Krisen in rascher Folge produziere. Er stellte einen massiven Vertrauensverlust fest. Kritisch äusserte er sich zur Bundespolitik. Politische Ränke- und Machtspiele sowie kurzfristige Marketinggags stünden in Bern derzeit im Vordergrund. Die politische Elite der Schweiz füge dem Land schweren Schaden zu. Er hob weiter die Bedeutung der bilateralen Abkommen für die Schweizer Wirtschaft hervor. Der Kanton Thurgau lebt von initiativen Unternehmern, führte Hanspeter Ueltschi, scheidendes Vorstandsmitglied, aus. Er rief die Unternehmerkolleginnen und Unternehmerkollegen auf, innovativ und eigenständig zu sein.

ThurgauThurgau / 21.04.2008 - 08:51:00