Ostschweizer OpenAirs und Festspiele trotzen der Krise
Ostschweiz. Die Ostschweizer Festivals spüren kaum etwas von der Krise: Ob Rock, Rap oder Klassik, der Vorverkauf der Openairs verläuft im Rahmen des Vorjahres.
Über den Einfluss des Wetters gehen die Meinungen jedoch auseinander.
«Der Vorverkauf der vierten St. Galler Festspiele verläuft im Rahmen des Vorjahres», sagte Silke Seichter vom Theater St. Gallen auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Die Premierenvorstellung der Oper «Samson et Dalila» vom kommenden Freitag auf der Festspielbühne im Klosterhof ist so gut wie ausverkauft. Auch für das grosse Festkonzert in der Kathedrale sind keine Plätze mehr frei.
Die Freiluft-Vorstellungen seien mehr vom Wetter als von der Konjunktur abhängig. «Wir freuen uns auf Sonnenschein», gibt sich Seichter optimistisch. Bei schlechtem Wetter werden die Vorstellungen ins Theater St. Gallen verlegt. «Samson et Dalila» gelangt sieben Mal zur Aufführung. In letzten Jahr war die Verdi-Oper «Giovanna d’Arco» durchschnittlich zu 78 Prozent ausverkauft.
Rock
Auch beim OpenAir St. Gallen, das am Freitag zeitgleich mit den St. Galler Festspielen beginnt, gibt man sich optimistisch. Das Festival befinde sich auf Kurs, sagte Sprecherin Sabine Bianchi heute Montag. «Gerade wurde der 25’000. Festivalpass verkauft.» Möglicherweise hätten die Wetteraussichten fürs Wochenende mit dazu beigetragen, beim einen oder anderen Festivalgefühle zu wecken.
Ans OpenAir im Sittertobel, das in diesem Jahr bereits zum 33. Mal stattfindet, sind 30’000 Zuschauer zugelassen. Im vergangenen Jahr war das dreitägige Musikspektakel mit 29’500 Besuchern pro Tag praktisch ausverkauft.
Ticketverkauf in ganz Europa
Einen ungewöhnlichen Verlauf nahm der Vorverkauf beim Openair Frauenfeld. Nach Bekanntgabe des Programms schnellte der Vorverkauf in die Höhe. «Wir hatten einen riesigen Start, pro Woche gingen 2000 bis 3000 Festivalpässe weg», sagte Mediensprecher Joachim Bodmer.
Danach sei der Ticketverkauf aus unverfindlichen Gründen zusammengebrochen. Inzwischen steigen die Zahlen wieder an und liegen drei Prozent über dem Vorjahresvergleich. Drei Wochen vor dem OpenAir auf der Grossen Allmend sind 36’000 Festivalpässe verkauft.
Frauenfeld setzt seit einigen Jahren seinen Schwerpunkt auf Hip-Hop und Black Music. Das Festivalprogramm versammelt in diesem Jahr unter anderem die Rap-Superstars Kanye West, 50 Cent, Lil Wayne und The Game. «Wir verkaufen Tickets bis nach Holland und Polen,» sagte Bodmer.
Das Wetter habe keinen Einfluss auf den Erfolg des Festivals. 2008 habe es drei Tage durchgeregnet und trotzdem seien 47’000 Fans nach Frauenfeld gekommen. Schlechtes Wetter werde von einigen Veranstaltern aus Ausrede für schlechte Zahlen benutzt. «Festivalgänger sind wettererprobt und haben sogar noch Spass an einem Schlammbad», sagte Bodmer.