
Ostschweiz wird zur Pfadi-Hochburg
Über 23'000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder nehmen ab Montag die Linthebene zwischen Zürichsee und Walensee in Beschlag.
(sda)Das zweiwöchige Pfadi-Bundeslager «Contura 08» soll der Schweizer Pfadibewegung auch neue Mitglieder bringen.
«Wir hoffen, dass viele Knaben und Mädchen durch das Bundeslager auf die Pfadfinderei aufmerksam werden», sagt Philip Wernli, Sprecher der Organisatoren, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA. Die Pfadibewegung leidet an einem Mitgliederrückgang: Noch 1993 zählte sie 60 000 Mitglieder – heute sind es 45 000.
Während des Lagers würden vor allem die Werte der Pfadibewegung im Schaufenster der Öffentlichkeit stehen, sagte Wernli. Er zeigt sich überzeugt, dass das Lager für die Beteiligten «unvergesslich» sein werde.
Lange mussten die Pfadfinderinnen und Pfadfinder auf eine Neuauflage des Bundeslagers warten. Das Letzte fand vor 14 Jahren im Napfgebiet in den Kantonen Bern und Luzern statt. Die Linthebene befindet sich im Grenzgebiet der Kantone St. Gallen, Schwyz und Glarus.
20 Kilometer Kanalisation
Die Vorbereitungen zum Bundeslager liefen in den 10 Tagen auf Hochtouren. Rund 2000 Freiwillige halfen – teilweise bei strömendem Regen – beim Aufbau der Lagerstätte und der provisorischen Gebäude mit.
Für jedes der acht Unterlager bauten die Helfer eigene sanitäre Anlagen auf sowie eine Küche und eine Post. Unter anderem bedeutete dies die Installation von insgesamt fast 20 Kilometern Kanalisationsleitungen.
Sprachverbundenheit als Motto
Das Motto des Lagers heisst «Contura» – eine Kombination aus Wörtern der Schweizer Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Romanisch. Die Verbundenheit der Sprachregionen zu fördern, sei denn auch ein Hauptanliegen des Lagers, schreiben die Organisatoren auf ihrer Internetseite.
Deshalb verteilen sich die Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus den verschiedenen Sprachregionen auf die Unterlager. Ausserdem nehmen rund 500 ausländische Pfadi aus 15 Ländern am Bundeslager teil. Die Organisatoren luden sie ein. Jedes Unterlager nimmt sich eines eigenen Themas zum Motto an.
Zu diesen Themen führen die Unterlager auch eigene Programme mit zahlreichen Aktivitäten durch. In Workshops können sich die Kinder und Jugendliche mit aktuellen Themen auseinandersetzen – wie etwa dem Klimawandel. Zudem stehen sportliche Wettbewerbe und Exkursionen an.
Aktiv in der Gesellschaft
Die Aktivitäten trügen dazu bei, dass die Kinder und Jugendliche ihre Persönlichkeit entwickeln könnten, schreiben die Organisatoren. Zudem lernten sie, sich in der Gesellschaft zu engagieren und sich ihrer Verantwortung für die Umwelt bewusst zu werden.
Ein Zuschauermagnet soll der Besuchstag am 27. Juli werden. An diesem Sonntag in der Mitte des Lagers erwarten die Organisatoren bis zu 35 000 Besucher.