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Normale Eltern, alltägliche Probleme

Gossau/SG. Neun Väter und Mütter haben am ersten Elternkurs teilgenommen. In einem sind sie sich einig: Ein solcher Kurs nützt allen Eltern, ihre Erziehungsaufgaben selbstsicher und wirkungsvoll zu lösen.

Ein Mittwochabend Im Gossauer Jugendsekretariat. Eine junge Frau erzählt von Diskussionen mit der Tochter wegen dem Musizieren. «Sie hat nun einen Übungsplan erstellt und von sich aus erklärt, dass sie eine Lieblings-TV-Serie nicht schauen wird, wenn sie den Plan nicht einhält.» Die drei Männer und fünf Frauen in der Runde reagieren unterschiedlich: leichtes Nicken, Kopfschütteln oder Lächeln.

Eltern den Spiegel vorhalten
Es ist der zweitletzte von acht Abenden im STEP-Kurs «Schritt für Schritt – als Eltern fit». Nach mittlerweile sechs Abenden kennen sich die Mütter und Väter recht gut. «Es besteht grosse Offenheit und viel Vertrauen. Deshalb können wir auch sehr persönliche Probleme besprechen», stellt Antonia Giacomin-Rutishauser fest.

Die zertifizierte STEP Trainerin aus Wängi hat im Kurs vor allem zwei Rollen. Als Coach befähige sie die Teilnehmenden mit gezielten Fragen dazu, selber Lösungen zu entwickeln. Zudem halte sie den Eltern einen Spiegel vor. «Ich versuche den Eltern zu verdeutlichen, wie ein gewisses Verhalten bei Kindern ankommt.» Sie vermittle auch, was Kinder wirklich brauchen, um sich zu selbständigen und kooperativen Menschen zu entwickeln.
Eigene Elternkompetenz steigern
Gerade um diesen Spiegel sei er froh, erzählt ein alleinerziehender Vater eines Sechsjährigen. Im Berufsleben sei es selbstverständlich, sich weiterzubilden. Für einmal will er nun nicht seine Fachkompetenz steigern, sondern seine Vaterkompetenz. «Mein Umfeld hat sehr positiv reagiert, als ich von diesem Kurs erzählt habe.» Und auch seine Bilanz ist positiv. «Ich würde den Kurs nochmals besuchen, Und empfehle dies allen anderen Eltern auch.»

Antonia Giacomin betont, dass nicht Erziehungsnotstand bestehen muss, um einen solchen Kurs zu besuchen. «Im Kurs treffen ganz normale Eltern mit ganz alltäglichen Problemen zusammen, welche aber manchmal an ihre eigenen Grenzen stossen.» Hausaufgaben, Schlafzeiten, Ordnung im Zimmer, Grenzüberschreitungen oder Streiten seien Dinge, die in jedem Kurs zur Sprache kommen. Durch Inputs der Kursleiterin und aus dem gegenseitigen Gespräch sollen die Eltern Handlungs-Möglichkeiten für solche Erziehungs-Situationen erhalten.

«Ich mache gar nicht alles falsch»
«Ich habe viel profitiert von den Gesprächen», erzählt eine Teilnehmerin. «Oft habe ich gedacht: Ich mache gar nicht alles falsch.» Früher hat sie mit ihrer Schwägerin über Fragen der Kindererziehung diskutiert. Nun haben beide den Kurs besucht und bereuen es nicht.

Antonia Giacomin stellt an jedem Kursabend ein anderes Thema ins Zentrum. Mit Diskussionen, Rollenspielen, Videobeispielen und anderen Methoden wird daran gearbeitet. Zuhause probieren die Teilnehmer die Methoden aus und erzählen beim nächsten Treffen von Erfolgen und Schwierigkeiten. «Einiges funktioniert, anderes nicht», stellt eine Mutter von drei Kindern fest. Sie habe jedenfalls profitiert vom Kurs und vom gegenseitigen Austausch.

 
 

Neuer Kurs ab April

Ab 21. April bietet die Stadt Gossau mit Antonia Giacomin-Rutishauser wieder einen STEP-Elternkurs an. Kursdaten sind 21. und 28. April, 5., 12. und 19. Mai, 2., 9. und 16. Juni, jeweils von 19.30 bis 22 Uhr.

Der Kurs richtet sich an Eltern von Kindern zwischen 6 und 12 Jahren. Bei ausreichendem Interesse wird auch ein Kurs für Eltern von Teenagern ab 13 Jahren durchgeführt.

Anmeldeunterlagen können angefordert werden bei christian.bernhardsgruetter@stadtgossau.ch, Telefonnummer 071 388 42 29. Anmeldungen sind bis 3. April erforderlich.

St.GallenSt.Gallen / 09.03.2009 - 10:42:42