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Nichtstun rentiert

Ich bin froh, im Appenzellerland zu wohnen. Das ist einerseits eine generelle Bemerkung, andererseits eine sehr konkrete.

Mein Nachbar, ein Studierter, wirft mir ja immer seine gebrauchte «Weltwoche» in den Garten, weil er findet, ich solle etwas für meine Bildung tun. Nun habe ich ein bisschen drin geschmökert und bin recht fassungslos. In einem Artikel gings um die Sozialhilfe in grösseren Städten, allen voran Zürich. Und was ich da gelesen habe, lässt mir die Haare zu Berge stehen.

Es gibt meines Wissens eine Menge Familien, mit 2, 3 oder mehr Kindern, die mit einem Lohn von 4000 oder 5000 Franken durchkommen müssen. Das heisst: Verzicht und Sparen an allen Ecken. In Zürich aber bekommt, wer es geschickt anstellt, auch mal über 9000 Franken im Monat vom Staat. Bevor er diese «Rente» zugesprochen erhält, sanieren ihm die Sozialämter zunächst aber den Schuldenberg weg, damit er unbelasteter in die Zukunft gehen kann. Sozialarbeiter geben – natürlich anonym – zu, dass es ihnen zu mühsam ist, mit ihren «Klienten» um diese Summen zu streiten, immerhin geben sie monatlich hunderttausende von Franken aus, was spielt es da für eine Rolle, ob einer 4000 oder 9000 erhält? Wohlgemerkt: Wir sprechen hier von Sozialhilfebezügern, die nicht arbeiten. Sie verdienen also mit Nichtstun locker mal doppelt so viel wie wenn sie einen Job annehmen würden. Nein, ich glaube nicht alles, was gedruckt wird. Aber die vorliegenden Beispiele scheinen mir alle sehr gut erforscht.

Mir selbst geht’s gut, ich habe alles, was ich brauche. Aber ich stelle mir vor, was ein Familienvater mit dem erwähnten mickrigen Lohn denkt, wenn er jenen Artikel liest. Da geht er jeden Tag malochen, sieht, wie alleine mit Miete und Krankenkasse und Versicherungen locker mehr als die Hälfte vom Gehalt weggeht und versucht, sich und seiner Familie mit dem Rest des Geldes ein anständiges Leben zu ermöglichen. Und gleichzeitig geht ein anderer aufs Amt, macht die hohle Hand – und ihm werden gleich alle Taschen gefüllt.

Ich weiss, dass es viele Sozialfälle gibt, auf die das nicht zutrifft, die nur gerade das Nötigste erhalten. Aber umso stossender sind alle diese Fälle, in denen einer von Vater Staat zum reichen Mann gemacht wird. Zu verurteilen sind nicht die Cleveren, die das ausnützen, sondern die Deppen, die das überhaupt möglich machen – mit unseren Steuerngeldern.

Herzlich, Ihr Heri Sauer

Appenzell InnerrhodenAppenzell Innerrhoden / 21.02.2007 - 15:49:00