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Michael Schüler referiert am Spital Thurgau

Frauenfeld/TG. Dr. med. Michael Schüler, Chefartzt Orthopädie am Kantonsspital Münsterlingen referiert zum Thema «Minimalinvasive Prothetik von Hüfte und Knie: Sinn und Unsinn».

Am Öffentlichen Vortrag vom 6. April um 20 Uhr referiert Dr. med. Michael Schüler, Chefarzt Orthopädie Kantonsspital Münsterlingen (KSM), im Hörsaal des KSM zum Thema «Minimalinvasive Prothetik von Hüfte und Knie: Sinn und Unsinn».

Die sogenannte Knopflochchirurgie oder minimal invasive Chirurgie hat sich in den letzten Jahrzehnten sowohl in Orthopädie als auch Chirurgie etabliert. Die Kniegelenksspiegelung (Arthroskopie) und die Gallenblasenchirurgie sind nur einige bekannte Beispiele. Auch beim künstlichen Hüftgelenk haben sich in den letzten Jahren mehrere sogenannte minimal invasive Verfahren durchgesetzt. Wobei die genaue Definition, was man unter einer minimal invasiven Operation verstehen kann, bis heute in der Literatur nicht geklärt ist.

Wesentliche Patientenvorteile
Der wesentliche Fortschritt der minimal invasiven Hüftgelenkstotalendoprothetik besteht darin, dass die Muskulatur und vor allem die Ansätze der Muskulatur am Knochen geschont werden und man in anatomisch vorbestehenden Muskellücken operieren kann. Mit diesem Verfahren ist die Rehabilitation der Patienten
nach der Operation schneller. Die Literatur zeigt, dass dieser Effekt sich auf das erste halbe Jahr nach der Operation erstreckt, also eine Zeit in der der Patient am meisten durch die Operation eingeschränkt ist.

Möglichkeiten beim Kniegelenk

Auch in der Kniegelenkstotalendoprothetik, also beim künstlichen Knie, sind Bestrebungen im Gange, die Zugänge zu verkleinern und anatomisch gerechter die Prothesen einzubauen. Hier stösst man aber sehr schnell an Grenzen. Zum einen, weil die Prothesenschilde für den Oberschenkel wesentlich grösser als zum Beipiel Hüftschäfte sind und zum anderen, weil eine wesentlich genauere Patientenauswahl erfolgen muss. Muskelkräftige Männer sind auch hier nicht absolut geeignete Kandidaten für diese Verfahren, da der Muskelmantel die Übersicht deutlich erschwert. Es muss also eine genaue Patientenauswahl erfolgen.

Die Erstbeschreiber dieser Methoden geben an, dass sie etwa 40% ihrer Patienten mit dieser Methode operieren. Es musse festgestellt werden, dass es bei Frauen zu verstärkten Verklebungen der einzelnen Schichten und damit zu einer schlechteren Beweglichkeit durch die minimal invasiven Zugänge kommt. So hat sich diese Methode bei der Kniegelenkstotalendoprothese nicht als Standartsystem im Ge gensatz zur Hüftprothese bewährt.

Geschlechtsspezifische Prothesen
Einen grösseren Fortschritt wird von den sogenannten geschlechtsspezifischen Prothesen erwartet, die auf die genauen anatomischen Gegebenheiten der Kniegelenke, die bei Männern und Frauen sehr unterschiedlich sind, eingehen und diese im Prothesendesign berücksichtigen. Zusätzlich zur Berücksichtigung der geschlechtsspezifischen Merkmale ist das Prothesendesign so verändert worden, dass mit den neuen Prothesen, die wir seit etwa einem halben Jahr mit sehr gutem Erfolg einsetzen, auch die theoretisch mögliche maximale Beugung verbessert werden konnte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Prothetik, auch wenn sie seit fast 50 Jahren ein
Standartverfahren ist, immer noch verbessert werden kann und muss, um den steigenden Ansprüchen der Patienten gerecht zu werden.

ThurgauThurgau / 02.04.2009 - 11:16:24