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«Mehr Markt und weniger Staat»

Herisau. Thomas Bruppacher stellt sich den Gemeinderatswahlen. appenzell24 erzählt er, was er in Herisau bewirken will und warum er kurz vor der Kandidatur der FDP beigetreten ist.

Herr Bruppacher, warum wollen Sie in den Gemeinderat?
Neben meiner beruflichen Tätigkeit möchte ich mich für ein weiterhin lebenswertes Herisau einsetzen. Als selbständiger Betriebswirtschafter reizt es mich, noch einmal eine ganz neue Aufgabe anzupacken.

Es sind keine weiteren Kandidaturen zu erwarten. Was halten Sie von einem Wahlkampf ohne Gegner?
Bei meinem Entscheid zu einer Kandidatur bin ich davon ausgegangen, dass sich weitere Mitbewerber für das Amt eines Gemeinderates interessieren. Diese Situation kann sich ja noch ändern. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass der Stimmbürger die Wahl zwischen verschiedenen Kandidaten haben sollte.

Sie sind Präsident der Spitex, im Obergericht tätig und vielleicht bald auch Herisauer Gemeinderat – wie wollen Sie das alles unter einen Hut bringen?
Spitex und Obergericht sind für mich interessante und fordernde Mandate. Diese nebenberuflichen Aufgaben erfordern heute schon eine effiziente Zeitorganisation und das Setzen von Prioritäten. Bei einer Wahl in den Gemeinderat werde ich in Abhängigkeit des zusätzlichen Arbeitspensums meine hauptberuflichen Tätigkeiten reduzieren.

Falls Sie gewählt werden, werden Sie anfangs das Ressort Soziales von Daniela Merz übernehmen. Welches wäre ihr «Wunsch-Ressort»?
Für mich gibt es kein Wunschressort. In allen Departementen geht es darum, mit einem Team von Mitarbeitern Ziele zu setzen, Aufgaben zu erfüllen und mit den finanziellen Mitteln sorgsam umzugehen.

Sie haben eine Ausbildung zum Mediator FH absolviert. Inwiefern denken Sie, könnte Ihnen diese Ausbildung im Amt als Gemeinderat hilfreich sein?
Im geschäftlichen wie auch im privaten Umfeld geht es immer auch um Kommunikation. Wie wir miteinander umgehen, prägt das Verhältnis zu unseren Mitmenschen. Jeder zwischenmenschliche Konflikt beginnt bei der Kommunikation. Unser Verhalten wird durch Wertvorstellungen, Emotionen und Interessen beeinflusst. Im Alltag werden nun Konflikte oft unbewusst nur auf der Sachebene ausgetragen. Weitere Aspekte werden ausser Acht gelassen. Differenzen auf der Sachebene lassen sich aber nur dauerhaft lösen, wenn der «emotionale Hintergrund» stimmig ist. Mit diesem Denkansatz glaube ich, im Gemeinderat zu einer weiterhin konstruktiven Zusammenarbeit beitragen zu können.

Falls Sie gewählt werden, haben Sie sich schon Ziele, die Sie in und für Herisau erreichen wollen, definiert?
Als gebürtiger Herisauer fühle ich mich hier im Appenzellerland zu Hause und wohl. Aus meiner Sicht bietet unser Dorf eine hohe Lebens- und Wohnqualität. Diese möchte ich erhalten und stärken. Dazu braucht es gute Rahmenbedingungen für initiative Leute im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereich. Weiter gilt es, die Infrastruktur à jour zu halten. Im finanziellen Bereich müssen die Anstrengungen zu einer ausgeglichenen laufenden Rechnung auch zukünftig unterstützt werden. Die Finanzierung soll aus betriebswirtschaftlicher Sicht vernünftig sein. Ich will unserer jungen Generation keine Altlasten übertragen.

Sie sind erst einige Tage, bevor ihre Kandidatur inoffiziell bekannt wurde, der FDP beigetreten. Haben Sie sich vor einem Wahlkampf als unabhängiger Politiker gescheut?
Nein, aber ich gehe davon aus, dass die Bürger wissen müssen, wo ein Gemeinderatskandidat politisch einzuordnen ist. Bis jetzt war ich politisch nicht tätig und fühlte mich auch nicht verpflichtet, einer Partei beizutreten. Eckpunkte meiner persönlichen Haltung sind folgende: So viel Markt wie möglich, so viel Staat wie nötig. Wo immer machbar ist die Selbstverantwortung der Bürger zu fördern. Lebensqualität hat für mich viel mit Gemeinschaftsgefühl zu tun. Mit dieser Grundauffassung fühle ich mich im breiten Spektrum der FDP am Besten aufgehoben. Zudem gehe ich davon aus, dass ein Gemeinderat Sachgeschäfte für den Einwohnerrat sinnvollerweise in seiner Parteifraktion vorbesprechen kann.

Erzählen Sie uns mehr über die Person Thomas Bruppacher: Wie gestalten Sie am liebsten ihre Freizeit?
Ich lebe zusammen mit meiner Partnerin Margrit Mettler und unserem 17-jährigen Sohn Thomas. In unserer Freizeit trifft man uns oder mich allein oft auf einem der vielen Wanderwege rund um Herisau. Ständiger Begleiter ist dabei unser reinrassiger Appenzeller Sennenhund «Bigi». Jedes Jahr unternehme ich mehrtägige Wanderungen in den Bergen. Gerne bekoche ich Familie und Gäste. Im Winter bin ich als Mitglied beim Curling-Club Herisau-Waldstatt aktiv. An den öffentlichen Konzerten des Jazzclub Herisau trifft man mich meistens an der Abendkasse. Und sobald das neue Sportzentrum aufgeht, habe ich mir vorgenommen, regelmässig Schwimmen zu gehen.

Warum sollten die Stimmbürger Sie in den Gemeindrat wählen?
Weil ich meine beruflichen Fähigkeiten und meine Lebenserfahrung als 56-Jähriger für die Gemeinde und für die Herisauerinnen und Herisauer einbringen möchte.


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Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 28.02.2007 - 14:06:00