
«Machen Zahlen krank?»
Herisau/AR. SVP-Kantonsrätin Emmy Zürcher äussert sich in einem Leserbrief zum Thema «ja zu Schulnoten als sinnvolle Ergänzung».
Was ist denn daran so schlecht oder falsch, wenn zum heutigen Beurteilungssystem in Worten für die Mittelstufe noch eine Note gefordert wird? Wir müssen uns im täglichen Leben überall mit Zahlen herumschlagen. Gemessen wird auch heute noch mit Zahlen und dass die Messlatten im Leben nicht für alle gleich sind, dürfte längst bekannt sein, dies gilt in der Schule genauso wie in der Lehre und am Arbeitsplatz.
Ein Text wird nicht immer verstanden und von jedem der ihn liest anders interpretiert, vor allem wenn die Beurteilung mit blumigen oder gar schwammigen Worten ausgelegt wird. Bestes Beispiel sind ja auch die salbungsvollen Arbeitszeugnisse, die jede Interpretation offen lassen. Mit einer zusätzlichen Note hat man eine klare Aussage die unmissverständlich ist. Wenn unser Beurteilungssystem in der Schule so einmalig und beneidenswert ist, warum ziehen denn die anderen 24 Kantone nicht nach? Und warum ist der Kanton Genf von der Wortbeurteilung wieder zur Notebeurteilung zurückgekehrt?
Was können Schüler bei einem Text schon vergleichen? Mit Noten können sie sich gegenseitig messen und zu mehr Leistung anspornen. Die Beurteilung «erreicht» lässt für ein Kind vieles offen, eine Note 4 lässt aber bereits aufhorchen und regt zum nachdenken an.
Vor was haben die Gegner der Schulnoteninitiative Angst? Wollen die Verantwortlichen Politiker einem Konfliktpotential mit den Eltern ausweichen? Jede erziehungsberechtigte Person hat das Recht zu wissen, wo genau sein Kind steht.
Also schaffen wir mit zusätzlichen Noten wieder Transparenz für alle Beteiligten.
Was sträubt sich denn in den Appenzeller Politköpfen der CVP und FDP gegen aussagekräftige Zahlen? Die Mutterparteien der FDP und CVP Schweiz sprechen sich klar für eine Beurteilung mit Noten aus. Liebe Stimmbürgerinnen und Stimmbürger schaffen Sie Klarheit und sagen Sie am 17. Mai « ja zu Schulnoten als sinnvolle Ergänzung» zum heutigen Beurteilungssystem.