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Lokal und verbreitet Niederschlag


Während die Gewitter gestern Nachmittag und Abend nicht alle Regionen gleichermassen mit Niederschlag versorgten, zog heute Vormittag ein Schub feuchterer Luft über die Schweiz hinweg und brachte verbreitet etwas Niederschlag.

Rückblick auf die gestrigen Gewitter

Nach den ersten Gewittern in den Alpen, bildeten sich gegen Abend Gewitter im Jura und in der Region Bern. Die Juragewitter schwächten sich wieder ab, dasjenige von Bern zog unter Verstärkung weiter Richtung Sempachersee und schwächte sich nördlich von Zug ab bzw. drehte nach rechts ab und zog mit weiteren Voralpen-Gewitterzellen Richtung St. Gallen. Gleichzeitig bildete sich westlich von Basel ein Gewitter, welches dem Rhein entlang Richtung Schaffhausen zog. Bei Schaffhausen verstärkte sich das Gewitter und setzte im Süden an. In der Folge verlagerte es sich nach Osten Richtung Winterthur – Frauenfeld und dann weiter Richtung Altenrhein.


Radar-Animation zwischen 16 und 21 UTC.
MeteoSchweiz


Die Schaffhauser-Zelle sorgte in Schaffhausen für eine Böenspitze von 103 km/h und in Aadorf/Tänikon wurden 82 km/h registriert. Den Voralpen entlang sowie am Bodensee wurden teils über 70 km/h registriert. Lokal brachte dieses kräftige Gewitter bis zu 20 mm Niederschlag, wie beispielsweise in Räterschen mit 22.9 mm, Schaffhausen mit 19.6 mm und Frauenfeld mit 19.6 mm. Neben kräftigem Wind und Starkregen gab es gebietsweise auch Hagel.


Hagelwahrscheinlichkeit der vergangenen Stunde überlagert mit Crowdsourcing Meldungen um 20 UTC. In den rot markierten Gebiete ist gemäss den Radar-Messungen Hagel wahrscheinlich aufgetreten. In den grün markierten Gebieten ist die Wahrscheinlichkeit, dass Hagel aufgetreten ist bereits geringer. Die Symbole zeigen die Meteomeldungen aus der MeteoSchweiz App.
MeteoSchweiz



In Hemishofen bei Schaffhausen waren die Ansätze einer Wall Cloud am Nordrand (auf der Rückseite) der Gewitterzelle erkennbar. Eine Wall Cloud ist eine Absenkung unterhalb der Basis einer Gewitterzelle im Bereich des Aufwindes und befindet sich meist auf der Rückseite einer Gewitterzelle in der niederschlagsfreien Zone. Blick von Hemishofen Richtung West-Nordwest. Video: M. Stoll


Auf diesem Bild aus Uhwiesen ZH ist der Fallwind (Downdraft) der Gewitterzelle schön zu erkennen. Die Wolkenformation vor dem Niederschlag ist die vorlaufende Böenwalze.
Foto: R. Maugweiler


In Winterthur sorgte die erwähnte Gewitterzelle für einen imposanten Aufzug mit einem kurzen und heftigen Durchzug (Starkregen – Hagel – kräftiger Wind) nördlich der Stadt. In der folgenden Bildstrecke finden Sie einige Impressionen aus der Stadt und Region Winterthur/Frauenfeld.

Auch andernorts gab es gestern Abend teils heftige Gewitter, wie beispielsweise in Samedan, wo innerhalb von 10 Minuten knapp 10 mm Niederschlag fielen.


Gewitteraufzug in Winterthur.
Foto: A. Hostettler


Gewitteraufzug in Winterthur.
Foto: Meteomeldung/App


Imposantes Blitzbild aus Winterthur.
Foto. A. Hostettler


Die kräftige Zelle von Schaffhausen sorgte auf ihrem Weg nach Winterthur-Frauenfeld unter anderem in Dättlikon für kräftigen Hagel.
Foto: Meteomeldung/App


Auf dieser Aufnahme der MeteoSchweiz Webcam Frauenfeld sind die zwei kräftigen Gewitterzellen, die auf Frauenfeld zuziehen gut erkennbar.


Heutige Wetterlage

Der Alpenraum befindet sich weiterhin auf der Vorderseite eines Tiefs über der Biskaya. Dabei wird mit einer südwestlichen Höhenströmung schubweise feuchtwarme und labil geschichtete Luft zur Schweiz geführt. Im Laufe des Vormittags zog ein Schub feuchterer Luft über die Schweiz hinweg und brachte für einmal verbreitet ein paar Millimeter Niederschlag.


Geopotential und relative Feuchte auf 500 hPa (auf rund 5760 Metern). Der Schub feuchterer Luft ist besonders auf 500 hPa gut erkennbar (grüne Farbe markiert mit blauem Pfeil). Der rote Pfeil zeigt die SW Höhenströmung an.
MeteoSchweiz


Im Laufe des Nachmittags lockerte sich die Bewölkung von Westen her auf. Mit Taupunkt-Temperaturen zwischen 17 und 19 Grad, hohen CAPE-Werten (Energiemenge, welche für die Konvektion zur Verfügung steht), grosser Labilität und aufgrund der am Vormittag durchgezogenen Schauern genügend Feuchtigkeit sind die Zutaten für kräftige Gewitter gegeben. Da heute Nachmittag und Abend in der Höhe kein Teiltrog als Trigger (Auslöser) auszumachen ist, dürften die Gewitter vermutlich durch das Erreichen der Auslösetemperatur oder durch die Orographie ausgelöst werden und dann Richtung Nordosten ziehen. Für heute Nachmittag und Abend wurde ein Gewitter-Outlook für die Westschweiz und Teile der Deutschschweiz ausgegeben. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.


Heute Vormittag war es in der ganzen Schweiz bewölkt und es gab verbreitet einige Millimeter Regen, wie hier in Willerzell am Sihlsee.
Foto: Meteomeldung/App



Bis Redaktionsschluss um 17 Uhr erreichten die Temperaturen Höchstwerte zwischen 22 und 24 Grad im Osten und 25 bis 27 Grad im Westen. Im Wallis wurden Höchstwerte zwischen 27 und 29 Grad gemessen.

Wieder einmal unter 20 Grad im Süden

Auf der Alpensüdseite ging heute eine sechstätige Phase mit Temperaturen über 20 Grad zu Ende. Heute Morgen ist die Temperatur in Locarno Monti das erste Mal seit dem 16.6. wieder unter 20 Grad gesunken und zwar auf 18.2 Grad. Aktuelle Informationen zur vergangenen Hitzeperiode finden Sie hier.


Temperaturverlauf der Station Locarno-Monti zwischen dem 15.6. und 22.06.2022.
MeteoSchweiz


Titelbild: Imposanter Blitz fotografiert gestern Abend in Winterthur.

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: A. Hostettler


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News / 22.06.2022 - 22:05:15