«Lohn- und Sozialdumping im Bodenseeraum»
Ostschweiz. Stundenlöhne von 9 Euro für entsandte Mitarbeitende von Betrieben aus dem Osten Deutschlands fanden Kontrolleure im Appenzellerland.
120 nicht gemeldete Arbeitnehmende aus Rumänien auf einer Grossbaustelle im süddeutschen Esslingen.
1’273 eingeleitete Verfahren in Vorarlberg im Jahr 2008 wegen illegaler Beschäftigung oder nicht bezahlter Sozialabgaben.
Das sind nur drei unter Dutzenden von Beispielen, die die eben erschienene Eures- Broschüre zum «Lohn- und Sozialdumping im Bodenseeraum» aufzeigt. Gerade in dieser eng vernetzten Region tauchen die Lohndumpingprobleme immer wieder auf, denn das Lohngefälle bleibt trotz zunehmender wirtschaftlicher Integration und trotz Personenfreizügigkeit bestehen. Während es früher Wanderarbeiter, Saisonarbeitskräfte oder Grenzgänger waren, die dem besseren Verdienst nachgereist sind, sind es heute entsandte Mitarbeitende. Nicht immer sind sie korrekt angemeldet, nicht immer verdienen sie genug, wie die Broschüre zeigt.
Im gesamten Gebiet von Eures-Bodensee – Süddeutschland, Ostschweiz, Vorarlberg und Liechtenstein – werden deshalb intensiv Kontrollen durchgeführt. Damit wollen die Behörden Lohn- und Sozialdumping verhindern und Schwarzarbeit bekämpfen. Die neue Publikation erklärt die rechtliche Ausgangslage in allen Eures-Bodensee-Staaten, – Ländern und -Kantonen, präsentiert die wichtigsten Kontrollresultate der Jahre 2007 und 2008 und zeigt aktuelle Probleme auf. Etwa die nicht immer leicht vergleichbaren Löhne oder das zunehmende Problem der «Scheinselbständigkeit». Auch auf die Kritik an der 8-Tage- Anmeldefrist der Schweiz wird eingegangen.
Entstanden ist diese Eures-Broschüre als Projekt des St.Galler Gewerkschaftsbundes. Finanziert wurde die Untersuchung vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und der EU.