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«Kündigungen aus finanziellen Gründen»

AR. Das kantonale Personal erhält mehr Lohn - auch wegen einer hohen Fluktuationsrate. Der Verband des Staatspersonals AR betitelt die Lohnrunde als überfällig.

An der Novembersitzung des Ausserrhoder Kantonsrat wurde das Budget 2007 genehmigt. Zentraler Ausgabeteil darin ist der Personalaufwand, der um 4,3 Prozent angestiegen ist. Den Löwenanteil dieses Wachstums macht die Lohnerhöhung um 2,8 Prozent für das kantonale Personal aus, die sich je zur Hälfte in generelle und individuelle Erhöhungen gliedern. Zu beachten ist dabei, dass die Lohnsumme in der Verwaltung nur um 1,8 Prozent und beim Spitalverbund um 0.8 Prozent ansteigen.

Dies erklärt sich laut dem Ausserrhoder Finanzdirektor Köbi Frei durch Fluktuationsgewinne sowie durch Einsparungen beim Stellenplan. Zu weiteren Gründen, weshalb die Lohnrunde notwendig ist, zählt Frei die hohe Fluktuationsrate, die die kantonale Verwaltung aufweist.

Höhere Funktion – grössere Unterschiede
«Es gab Kündigungen aus finanziellen Gründen – sprich wegen bessern Lohnangeboten aus der öffentlichen Verwaltung, aber auch aus der Privatwirtschaft», sagt Frei. Bisher habe man die Stellen im bestehenden Lohnrahmen wieder besetzen können. Tatsache ist, dass das kantonale Personal im 2004 leer ausging und nicht einmal die Teuerung ausgeglichen wurde. «Die jetzige Lohnerhöhung ist auch als eine Art Kompensation für diesen ‹Ausfall› zu betrachten», sagt Christian Bötschi, Präsident Staatspersonalverband Appenzell Ausserroden.

Trotz der jetzigen Erhöhung hinken die Löhne der Staatsverwaltung im schweizweiten Vergleich kräftig hinterher (siehe Kasten). «Je höher die Funktion, desto grösser sind die Unterschiede in der Entlöhnung», sagt Bötschi. Diese Lohnordung sei zu einer kleinen ‹Tradition› geworden im Kanton. Appenzell Ausserrhoden sei ein kleiner und sparsamer Kanton.

Ämterorganisation unterschiedlich
«Es ist richtig, dass in den oberen Gehaltsklassen ein Kleinkanton nicht dieselben Angebote wie ein grosser Kanton machen kann», bestätigt Frei Bötschis Aussage. Dies überrascht, ist doch genau in hohen Funktionen gutes Fachwissen gefragt. Der Grund liegt in der Kantonsgrösse. Ämter und Organisationseinheiten seien in einem grossen Kanton meist umfangreicher.

Der Ausserrhoder Staatspersonalverband lässt diesen Grund nicht gelten. «Die Belastung in hohen Funktionen ist anders – jedoch nicht kleiner», sagt Bötschi. Angestellte im Appenzell Ausserrhoden hätten dafür ein breiteres Aufgabenfeld, das sich aus vielen verschiedene Mandaten zusammensetzt. Es gelte den Kanton Appenzell Ausserrhoden allgemein attraktiver als Arbeitgeber zu gestalten. Mit der neuen Besoldungsverordnung sowie dem Personalgesetz habe man bereits erste Schritte in die richtige Richtung getan.


AR: Interne Lohnunterschiede
Im 2004 war der Lohn des kantonalen Personals in Appenzell Ausserrhoden (durchschnittlich 6616 Franken) der zweittiefste im schweizweiten Vergleich. Lediglich der Kanton Tessin zahlte seinem Personal mit einem durchschnittlichen Lohn von 6429 Franken weniger. Dies zeigt eine Statistik, die kürzlich vom Bundesamt für Statistik herausgegeben wurde.

Was jedoch in allen Kantonen ins Auge sticht, ist der grosse Lohnunterschieden zwischen den Verwaltungslöhnen und den Löhnen im öffentlichen Unterrichtswesen. Im öffentlichen Unterrichtswesen zahlte der Kanton Appenzell Ausserrhoden im 2004 einen durchschnittlichen Monatslohn von 10’373 Franken. Damit gehörte er zu den sieben bestzahlenden Schweizer Kantonen in diesem Bereich.

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 21.12.2006 - 11:21:00