
Kläranlagen laufend optimieren
Thema der traditionellen Abwasserfachtagung des Personals der Thurgauer Kläranlagen war die Optimierung der Anlagen.
Dies ist eine permanente Forderung an öffentliche Anlagen im Allgemeinen. Es ist allerdings nicht so einfach, wie es tönt. Denn jede Anlage ist anders, hat spezifische Probleme. Was in einer Anlage das Problem löste, kann es in einer andern verschärfen.
Eine Kläranlage hat verschiedene «Kenngrössen»: Die Menge des Abwassers, die ihr zugeführten Schmutz- und Nährstofffrachten und die von der Anlage zu erbringende Abwasserreinigungsleistung. Wird das Abwasser in ein kleines Gewässer eingeleitet, so gelten zum Teil strengere Anforderungen. Um einerseits den hohen baulichen Standard bei der Abwasserreinigung halten zu können und anderseits auch neue Herausforderungen (z.B. bezüglich Mikroverunreinigungen) erfüllen zu können, müssen Kläranlagen gut unterhalten und periodisch auf mögliche Optimierungen geprüft werden. Wichtig ist, dass bei Optimierungsüberlegungen nicht die Kläranlage alleine, sondern die Kläranlage mit ihrem Abwassereinzugsgebiet zusammen betrachtet wird. Eine immer grössere Bedeutung gewinnt auch bei den Kläranlagen die Energieeffizienz (wo kann Energie eingespart bzw. wie kann Energie genutzt werden).
Entscheidend für einen stabilen Kläranlagenbetrieb sind normalerweise nicht die häuslichen Abwässer, sondern diejenigen aus Industrie und Gewerbe. Besonders heikel sind Saisonbetriebe wie beispielsweise Mostereien, da sie eine Kläranlage schnell mit sehr hohen Schmutzstofffrachten belasten können. Deshalb müssen solche Betriebe ihr Abwasser oft mit einer eignen Abwasserreinigungsanlage vorreinigen.
Zusammenschluss als Option
Zu einer Optimierung kann auch gehören, dass sich zwei Verbände zusammenschliessen. Neu geht seit diesem Jahr das Abwasser aus dem Seebachtal auf die Kläranlage in Frauenfeld. Den Ausschlag für diesen Entscheid gab letztlich der Aspekt der Sicherheit und die über die Zeit gerechneten geringeren Kosten bei einem Anschluss. Technisch war dies relativ bald klar, der politische Wille brauchte etwas länger, um zum selben Resultat zu kommen. Es lohne sich aber, sich diese Zeit zu nehmen, meinte der begleitende Ingenieur, denn nun steht der Entscheid auf gutem Boden.
Vor dem Fachteil hatten sich die über 80 anwesenden Personen in die Geheimnisse des Erdnussröstens einweihen lassen. Der Besuch bei der Giovanelli AG und Gerelli AG, wo Erdnuss- und «Exoten»-Duft die Samichlaussaison erahnen liessen, wurde mit viel Applaus verdankt.