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Katzenrettungen und Brände

Herisau. Insgesamt 25 Jahre war Hanspeter Alder bei der Feuerwehr tätig - sieben davon als Kommandant. Ende Jahr hat er sein Amt nun niedergelegt.

Vom Zugchef über den ersten Stellvertreter bis zum Kommandant – all diese Stationen durchlebte Hanspeter Alder in seinen insgesamt 25 Dienstjahren. Als Feuerwehrkommandant war er in den letzten sieben Jahren für die Ausbildung und die Einsatzbereitschaft verantwortlich. Mobilität, Teamgeist, körperliche Fitness, physische Stärke und technisches Verständnis muss ein Mann seiner Meinung nach mitbringen, um in der Feuerwehr aufgenommen zu werden.

Vielerlei Aufgaben
Feuerwehr ist eigentlich in der heutigen Zeit keine treffende Beschreibung mehr, denn je länger je mehr kommen erweiterte Aufgaben dazu. So ist die Truppe auch für Chemie- und Ölwehreinsätze, Räumungen von geknickten Bäumen auf der Strasse, Einsätze bei Verkehrsunfällen, die Unterstützung der Ambulanz, aber auch für Tierrettungen verantwortlich. Wenn ein Kätzchen laut miauend auf einem Baum sitzt und sich nicht mehr herunterwagt, ist die Feuerwehr zur Stelle.

Im Ernstfall zur Stelle
Dass die Herisauer Feuerwehr auch im Ernstfall zur Stelle ist, bewies der Brand im letzten Jahr in Herisau an der Schwellbrunnerstrasse. Am 15. November 2005 forderte der Brand eines Wohnhauses ein Menschenleben. «Beim Eintreffen stand eine Wohnung im Vollbrand, das Vorrücken unsererseits war fast unmöglich. Für ein dreijähriges Mädchen kam leider jede Hilfe zu spät.»

Richtiger Umgang
Mit Gesprächen untereinander und der Betreuung vom Fachpersonal wie das Care-Team versuchen die Feuerwehrmänner, mit solchen schrecklichen Ereignissen fertig zu werden. «Wegstecken kann man dies nicht, aber man muss lernen, damit umzugehen», sagt Alder. Schliesslich überwiegen aber die positiven Seiten der Arbeit für ihn, denn: «Jeder Einsatz hilft den Menschen. Auch wenn wir nicht jedes Mal Leben retten, versuchen wir immer, den Schaden für alle möglichst klein zu halten.» Und dies sei immer wieder motivierend.

Ständige Weiterbildung
Aus dem Grundgedanken der Kameradschaft und des Helfens ist Alder auf die Idee gekommen, sich bei der Feuerwehr zu engagieren. Auch der gemütliche Teil ist ein wichtiger Teil des Vereinslebens. Durch ständiges Weiterbilden und suggestives Lernen ist Alder schliesslich zum Posten des Kommandanten aufgestiegen. Der ständige Lernprozess, der jeder Feuerwehrmann absolvieren muss, beinhaltet 15 bis 20 Übungen. So werden immer wieder alte und abrissbereite Gebäude gesucht, welche die Feuerwehr dann als Übungsfläche nutzen kann. Diese werden dann schon einmal künstlich in Brand gesteckt – im Ernstfall muss schliesslich alles reibungslos funktionieren.

Konflikt: Arbeit und Feuerwehr
Wie viel Zeit effektiv für die Feuerwehr kalkuliert werden müsse, kann Alder nicht genau sagen. «Es ist schwierig, einen genauen Arbeitsaufwand zu berechnen. Bei mir machte die Feuerwehr zirka einen 20 Prozent Job aus.» Mehrere Male sei es dabei zu zeitlichen Konflikten einige Male mit seinem Malergeschäft, das er betreibt, in Konflikt gerät, kann er nur bestätigen. Die Ernstfälle sind schliesslich nicht vorhersehbar und darum muss das eigene Geschäft manchmal hinten anstehen.

Trotzdem würde er die Entscheidung, der Feuerwehr beizutreten, immer wieder fällen. Aber nun sei ein Punkt eingetreten, an dem es heisst, Abschied zu nehmen. «Ich finde, 25 Jahre sind genug. Die Belastung wurde mir allmählich genug; ausserdem steht der Nachfolger schon parat. Es ist der richtige Zeitpunkt, um aufzuhören.»

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 03.01.2007 - 15:01:00