Kantonsinterne Dynamik
AR. Im Gespräch erklärt Ruedi Aerni, inwiefern die Immo-Messe und die ImmopARade von ihrer 'Fusion' profitieren und wieso sich erstmals alle Ausserrhoder Gemeinden beteiligen.
Zusammen mit dem OK hat Ruedi Aerni, Geschäftsführer der Ausserrhoder Wirtschaftsförderung, letztes Jahr die Ausserrhoder ImmopARade ins Leben gerufen. Er ist von der diesjährigen Fusion der Immo-Messe und der ImmopARade überzeugt und erzählt im Interview, warum dieses Jahr alle 20 Ausserrhoder Gemeinden beteiligt sind.
Herr Aerni, die ImmopARade findet in diesem Jahr zusammen mit der Immo-Messe in St.Gallen statt. Wie kam es dazu?
Uns war es von Anfang an ein grosses Anliegen, die St. Galler Immo-Messe nicht zu konkurrenzieren. Mit der Ausstellung im Alten Zeughaus in Teufen ist nun im letzten Jahr doch eine Art Konkurrenzstellung entstanden. Dies war für uns der Hauptgrund, uns im Messebereich mit den St.Gallern zu vereinen. Der Besichtigungsteil bleibt aber nach wie vor bestehen. Dieser ist es ja, der die ImmopARade zu etwas Besonderem macht.
Im letzten Jahr haben sich drei Gemeinden nicht an der ImmopARade beteiligt. Heute tritt der Kanton vollständig geschlossen auf. Was, denken Sie, ist der Grund dafür?
Grund dafür ist sicherlich die ‹Fusion› mit der Immo-Messe. Was aber auch mitspielt, ist der Druck, dabei sein zu müssen, um nichts zu verpassen. Es könnte ja die Frage aufkommen, weshalb sich eine einzelne Gemeinde nicht beteiligt. Diese Tatsache freut uns als Organisatoren natürlich sehr.
Im Weiteren ist eine Messe auch immer eine Plattform. Es gilt: Sehen und gesehen werden. Die Gemeindepräsidenten oder Gemeindepräsidentinnen der Gemeinden, die im letzten Jahr nicht mit einem Stand präsent waren, waren trotzdem während der ganzen Messe anzutreffen. Es geht schliesslich auch um den Austausch untereinander. Langsam begreift man, dass man gemeinsam stärker ist und Ressourcen richtig ausschöpfen kann. Es ist eine kantonsinterne Dynamik entstanden.
Welche Vorteile ergeben sich durch die Zusammenarbeit mit der Immo-Messe?
Beide Parteien können nur gewinnen. Wir profitieren vom grossen Publikumsandrang in St.Gallen, haben weniger Aufwand als bei einer eigenständigen Messe und können die Werbekanäle der Immo-Messe nutzen. Andererseits kündigt die Immo-Messe die ImmopARade als neue Attraktion an und hat aufwandtechnisch gesehen nichts damit zu tun.
Wie ist die Idee entstanden, Schüler in das Projekt einzubeziehen?
Für den Kanton ist die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Schule meiner Ansicht nach extrem wichtig. In dem wir die Jugendlichen aktiv in solche Projekte einbeziehen, schaffen wir eine spezielle Art der Verbundenheit. Mir ist klar, dass die Jungen das Appenzellerland einmal verlassen müssen, um die Welt zu entdecken. Aber wenn es darum geht, sich irgendwo niederzulassen, sollten sie sich wieder an ihre Wurzeln erinnern und zurückkehren.
Ein Blick in die Zukunft. Denken Sie, dass es eine dritte ImmopARade in derselben Form geben wird?
Ich hoffe es doch. Zuerst müssen wir jetzt aber die diesjährige ImmopARade abwarten und sehen, wie das Feedback ist. Wir haben uns von Anfang an zwei Anläufe gegeben, um die Messe zu festigen. Von der ersten Durchführung haben wir viele Erfahrungswerte mitgenommen und das Konzept noch einmal durchdacht. Ich fände es sehr schade, wenn die ImmopARade nicht mehr stattfinden würde ? vor allem der Besichtigungsteil muss meiner Ansicht nach unbedingt erhalten bleiben. Damit haben wir schliesslich ein Novum realisiert.
Weitere Artikel zu diesem Thema:
– ImmopARade 2007: «Ausserrhoden präsentiert sich als Einheit», (21.03.2007)
– ImmopARade 2007: «Lehrlinge promoten Gemeinden», (10.01.2007)