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Kantone Waadt, Genf und Stadt Lausanne: Sanktionen nach Ausschreitungen

Die Kantone Waadt und Genf sowie die Stadt Lausanne haben die Konferenz der Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) angerufen, um ihre Sanktionen nach den gewalttätigen Ausschreitungen zu koordinieren, die sich am Samstag, den 9. Dezember 2023 am Rande des Spiels zwischen Lausanne-Sport und dem FC Servette im Stade de la Tuilière ereignet haben.

Die für die Fans dieser beiden Vereine reservierten Tribünen werden für ihr nächstes jeweiliges Heimspiel geschlossen. Sollte es erneut zu einem Spiel zwischen diesen beiden Mannschaften kommen, wird dieses unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen.

Am Wochenende kam es im Rahmen eines Fussballspiels der Super League zwischen Lausanne-Sport und dem FC Servette im Stadion Tuilière in Lausanne erneut zu gewalttätigen Ausschreitungen. Im Bestreben, diese als inakzeptabel empfundenen Verhaltensweisen rasch zu ahnden, haben die Kantone Waadt und Genf sowie die Stadt Lausanne die Konferenz der Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) dringend befasst. In einer Arbeitsgruppe der KKJPD beschlossen die für die Erteilung von Bewilligungen im Rahmen von Sportveranstaltungen zuständigen Behörden, die Sektoren für Ultra-Fans der beiden Mannschaften bei ihren nächsten Heimspielen zu schliessen.

17.12.2023, Servette – Lugano: Schliessung der Nordtribüne (Sektor Genfer Fans)
20.01.2024, Lausanne Sport – St. Gallen: Schliessung des Sektors D.

Sollte es in dieser Saison zu einem weiteren Spiel zwischen Lausanne-Sport und dem FC Servette kommen, wird dieses unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Diese Massnahmen gehen auch mit einem sofortigen und gleichzeitigen Einfrieren des Ticketverkaufs für diese Spiele einher, wobei es nicht möglich ist, bereits gekaufte Tickets auf andere Sektoren zu übertragen.

Eine Schwelle in der Abstufung der Sanktionen überschritten

Im Falle weiterer Ausschreitungen, in die die Vereine Lausanne-Sport oder FC Servette verwickelt sind, können im Sinne der auf interkantonaler Ebene geführten Diskussionen strengere Zwangsmassnahmen ergriffen werden. In der Abstufung der möglichen Sanktionen wurde heute also eine Schwelle überschritten.

Der Kanton Waadt, die Republik und der Kanton Genf sowie die Stadt Lausanne unterstützen die allgemeine Einführung eines abgestuften Sanktionssystems, wie es von der KKJPD vorgeschlagen wurde, in der Schweiz. Dabei handelt es sich jedoch um einen minimalen Sockel. Langfristig wollen die Behörden der Kantone Waadt, Genf und Lausanne die Einführung von Namenstickets.

Alle heute beschlossenen Sanktionen kommen zu einem Zeitpunkt, als es rund um ein Spiel zwischen Lausanne-Sport und dem FC Servette am vergangenen Samstagabend im Stade de la Tuilière in Lausanne zu erheblichen Sachbeschädigungen kam und ein Polizist verletzt wurde. Mehrmals musste die Polizei Gummigeschosse abfeuern, Mega-Pfefferspray einsetzen und das Tanklöschfahrzeug mit defensiven Wasserstrahlen einsetzen. Die Mobilisierung von 130 Polizisten für dieses Spiel stellt eine erhebliche Bindung von polizeilichen Ressourcen aus dem ganzen Kanton dar, die zu Lasten anderer Aufgaben der öffentlichen Sicherheit geht.

Es muss auch an die inakzeptablen Verhaltensweisen erinnert werden, die sich während des Spiels zwischen denselben beiden Mannschaften am 30. September in Genf ereignet hatten. Die Fans hatten unter anderem mehrere Dutzend pyrotechnische Gegenstände gezündet und einige davon sowie Steine gegen die Sicherheitsbeamten geworfen. Ausserdem wurden Dutzende von Rauchbomben gezündet und der SBB-Verkehr wurde unterbrochen.

Wie die Behörden der Kantone Waadt, Genf und Lausanne in den letzten Monaten mehrfach betont hatten, ist es nicht hinnehmbar, dass der Fussball von einer Minderheit von Personen mit gewalttätigem Verhalten beschlagnahmt wird. Die massiven Sachbeschädigungen und die Gewalt gegen die Sicherheitskräfte durch einen Teil der Fans beider Lager sind inakzeptabel und müssen zu sofortigen Sanktionen führen.

Die Behörden appellieren daher an die Fussballfans, ihr Verhalten anzupassen, damit die Spiele reibungslos und sportlich ablaufen können. Sie rufen auch die Vereine dazu auf, mehr im Bereich der Prävention und des Dialogs mit ihren Fans zu tun.

 

Quelle: Kapo Genf
Titelbild: Symbolbild (© Kamil Zajaczkowski – shutterstock.com)

Beitrag / 12.12.2023 - 18:29:46