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Kanton Freiburg: Kantonspolizei zieht Bilanz über ihre Tätigkeit im Jahr 2021


Das Jahr 2021 war geprägt von einem intensiven Tempo in einer ständig schwankenden, pandemischen Situation. Die Kantonspolizei arbeitete unter Hochdruck und konnte dank ihrer raschen Anpassungsfähigkeit alle ihre Aufgaben erfüllen.

So zieht sie eine ermutigende Bilanz ihrer Tätigkeit, die insbesondere einen starken Anstieg der Cyberkriminalität sowie eine intensive Arbeit bei der Behandlung von Sittlichkeit und Misshandlungen registrierte.

Gewalt innerhalb der Familie verzeichnete einen leichten Rückgang, während die gegen die Täter/innen verhängten Wohnungsausweisungen anstiegen. Auch die Einsätze zur Sicherung des öffentlichen Raums und zur Aufrechterhaltung der Ordnung am Rande verschiedener Demonstrationen wurden im Takt der Aufhebung der Gesundheitsmassnahmen wieder aufgenommen. Obwohl die Zahl der festgestellten Unfälle unter dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre liegt, ist ein Anstieg der Zahl der verletzten Personen zu verzeichnen.

Die Kantonspolizei zieht eine ermutigende Bilanz über ihre Tätigkeit im Jahr 2021. Geprägt von der ständigen, aber ungewissen Entwicklung der pandemischen Situation und der allmählichen Rückkehr zu einem „normalen“ Leben, erforderte das Jahr 2021 ein Arbeiten unter Hochdruck. Durch eine rasche Anpassungsfähigkeit erfüllte die Polizei alle ihre Aufgaben zugunsten der Bevölkerung und der Behörden.

Stabilität der Verstösse gegen das Strafgesetzbuch

Im Jahr 2021 zeigte die polizeiliche Kriminalstatistik, dass die Zahl der Verstösse gegen das Strafgesetzbuch im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben ist (11’548 Straftaten, das heisst -1%). Zudem wurde eine sehr gute Aufklärungsrate (46,1%) im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt (41,9%) beobachtet.

Zunahme der Cyberkriminalität und intensive Arbeit im Bereich Sittlichkeit und Misshandlungen

Mehr Opfer meldeten Fälle von Internetbetrug. Da die Online-Transaktionen sprunghaft angestiegen sind und der virtuelle Raum immer stärker genutzt wird, wurden 805 Strafanzeigen registriert, das sind 41% mehr als im Jahr 2020, mit einem Schaden von über 7 Millionen Franken (2,5 Mio. im 2020). Die Betrüger/innen agieren meist aus dem Ausland, was die Ermittlungen kompliziert macht und die Chancen, sie zu finden, verringert. In diesem Zusammenhang hat die Polizei zahlreiche Aufrufe zur Vorsicht in Bezug auf die verschiedenen Phänomene und Tricks, die verwendet werden, gestartet. Die Einrichtung eines Kommissariats für Cyberkriminalität im Jahr 2022 wird es ermöglichen, noch effektiver auf diese Problematik zu reagieren.

Trotz eines Rückgangs der Verstösse im Zusammenhang mit der sexuellen Integrität, arbeitete die Brigade für Sittlichkeit und Misshandlungen bei der Betreuung der Opfer in ihren immer komplexer werdenden Fällen mit Nachdruck. In enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft wurden zahlreiche Einvernahmen, die von speziell ausgebildeten Inspektorinnen und Inspektoren durchgeführt werden, und Ermittlungsmassnahmen eingeleitet. Eine umfangreiche Arbeit wurde auch mit den verschiedenen Partnereinheiten geleistet (Friedensgericht – OHG – JA – Wohnheime). Im Jahr 2021 wurden 335 Ermittlungen bearbeitet, die 202 gefilmte Einvernahmen erforderten (+30%).

Stabilität der Fälle mit Minderjährigen

Neben der wertvollen Präventionsarbeit, die insbesondere von der Jugendbrigade geleistet wird, konnte im Vergleich zum Vorjahr eine Stabilisierung der Fälle mit Minderjährigen (1’062) beobachtet werden. Dennoch wurde eine Verhärtung des Verhaltens einiger Jugendlichen festgestellt, die sich in Gewalt gegen Institutionen oder Formen körperlicher oder verbaler Gewalt (Belästigung) im schulischen Umfeld äusserte. Präventionsmassnahmen im Vorfeld, in den Schulen oder gegenüber den Eltern werden fortgesetzt und je nach Entwicklung der Situation verstärkt.

Die Abteilung Bedrohungsmanagement (ABM) ist seit über einem Jahr einsatzbereit

Nach der Änderung des Gesetzes über die Polizei ist die ABM seit dem 1. Juli 2020 im Einsatz. Sie besteht aus einem Chef und einem Adjunkten und wurde ab dem 1. Januar 2021 durch eine Psycho- Kriminologin verstärkt. Im Jahr 2021 erforderten 176 gemeldete oder von der Abteilung erkannte Fälle die Eröffnung einer Akte. Ein Drittel der Fälle wurde als aktiv bewertet und erforderte konkrete Massnahmen.

Die ABM ist auch im Kampf gegen häusliche Gewalt aktiv und hat sich mit dem Verein EX-Pression und den zuständigen Behörden bei der Durchsetzung von Entscheidungen gegen Täter/innen häuslicher Gewalt abgestimmt. Ein- bis zweimal am Tag wird die Polizei über solche Gewalttaten informiert oder muss einschreiten. Die 512 erfassten Fälle sind leicht rückläufig (-11%), während Massnahmen zur Wegweisung aus der Wohnung unter dem Motto „Wer schlägt, geht!“ 106 Mal angewendet wurden, das heisst in etwas mehr als jedem fünften Fall. Die gute Betreuung von Opfern und Tätern/Täterinnen bleibt eine der Prioritäten der Kantonspolizei.

Covid-19: Eine sich ständig verändernde Gesundheitssituation

Zu den normalen Aufgaben kamen definitiv „gesundheitspolizeiliche“ Aufgaben hinzu. Da die Polizei in erster Linie präventiv tätig ist und die von den Behörden erlassenen Massnahmen begleitet, musste sie, wenn die Umstände es erforderten, härter durchgreifen. Fast 400 öffentliche Gaststätten, Geschäfte und Freizeitzentren wurden von den Polizistinnen und Polizisten kontrolliert. 30 Anzeigerapporte wurden wegen Nichteinhaltung der Covid-Massnahmen und -Richtlinien an die zuständige Behörde gerichtet und 356 Personen erhielten eine Ordnungsbusse.

Die Finanzbrigade war mit Ermittlungen im Zusammenhang mit den Covid-Krediten im Jahr 2021 ziemlich beschäftigt. Es wurden mehr als 30 Betrugsfäll angezeigt, die einen Schaden von 4 Millionen Franken verursachten. Auch andere Fälle im Zusammenhang mit dem unrechtmässigen Erhalt von Covid-KAE wurden bearbeitet.

Verstärkte Präsenz im öffentlichen Raum für die Sicherheit aller Menschen

Als Reaktion für den starken Anstieg der Straßenkriminalität in den städtischen Gebieten des Kantons, hauptsächlich begangen von Personen mit Migrationshintergrund, wurde eine Taskforce eingerichtet. Durch die Polizeipräsenz konnte die ungünstige Entwicklung dieses Phänomens eingedämmt und begrenzt werden. 230 Anzeigen wurden an din Strafverfolgungsbehörden gerichtet, 58 Strafanzeigen wurden aufgeklärt, 23 Personen wurden inhaftiert und eine Person wurde aus der Schweiz ausgewiesen. Dies Polizeiaktion erfolgte in Koordination mit der Staatsanwaltschaft, dem Amt für Bevölkerung und Migration (BMA), dem Amt für Justizvollzug und Bewährungshilfe (JVBHA) sowie der Freiburger Strafanstalt (FRSA).

Mehr Personen bei Strassenverkehrsunfällen verletzt

Im Jahr 2021 wurden mehr Strassenverkehrsunfälle festgestellt (+9%). Die Zahl der Verletzten liegt jedoch unter dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre (-5%), obwohl ein Anstieg der verletzten Personen (+14%) zu verzeichnen ist. Im Jahr 2021 führten von den 1’089 Verkehrsunfällen, die eine polizeiliche Unfallaufnahme erforderten, 571 zu Personenschäden. So starben auf den Freiburger Strassen 8 Personen, 3 weniger als im Vorjahr, und 697 wurden verletzt, 143 davon schwer.

In den letzten vier Jahren ist die Zahl der E-Bikes (45 km/h) stark angestiegen (+44%). Im Jahr waren mehr als 4’200 Fahrzeuge registriert. Es gab 43 Verkehrsunfälle, bei denen 41 Personen verletzt und 1 Person getötet wurde.

Die Kantonspolizei setzt ihre präventiven Aktionen im Bereich der Verkehrssicherheit fort und ruft alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer dazu auf, ihre Sicherheit im Auge zu behalten.

Gefährliches Verhalten wurde bestraft

Im ganzen Kanton wurden gezielte Kontrollen durchgeführt, die auf gefährliches und Unsicherheit generierendes Verhalten im Strassenverkehr sowie auf Lärmbelästigung durch bestimmte Fahrzeuge abzielten. Von den 256 kontrollierten Fahrzeugen verstiessen 40% (103) gegen das Gesetz. 36 wurden stillgelegt und ihre Kennzeichen wurden abgenommen. Die Kontrollen und Bemühungen im Zusammenhang mit dieser Problematik werden auch 2022 fortgesetzt.

Die Bevölkerung und die Behörden können sich auf ihre Polizei verlassen

Die sich ständig verändernde Sicherheits- und Kriminalitätslage erfordert eine ständige Anpassung und den täglichen Aufbau der Polizei von morgen. Die Vernetzung und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den verschiedenen Diensten und Einrichtungen ist von entscheidender Bedeutung, denn allein kann die Polizei nichts ausrichten. Der Konflikt in der Ukraine zeigt uns, welche Auswirkungen ein solches Drama ausserhalb unserer Grenzen auf die verschiedenen Dienste und Institutionen in unserem Kanton haben kann. Die Kantonspolizei gehört ebenfalls dazu und steht in den verschiedenen eingerichteten Strukturen im Einsatz. Es wird alles getan, um aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu antizipieren und zu bewältigen, was der Sicherheit der Freiburger Bevölkerung, der Institutionen und der Behörden zugutekommt.

Quelle: Kantonspolizei Freiburg
Titelbild: Symbolbild © Ksanawo – shutterstock.com


FreiburgFreiburg / 28.03.2022 - 18:26:50