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Kaltfront bringt Abkühlung ohne das gewohnte Wetterspektakel

Kaltfronten bringen im Sommer oft heftige Gewitter. Heute sieht das jedoch anders aus: Die Kaltfront, welche uns heute Abend erreicht, bringt zwar eine gewisse Abkühlung, aber kaum Bewölkung und Regen.

Was ist mit dieser Front los?

Die grosse Show bleibt aus

Das Herz der Gewitterfreunde schlägt im Sommer jeweils sofort höher, wenn eine Kaltfront angekündigt wird. In ihren Köpfen sehen sie schon schwere dunkle Wolken über sich hinwegziehen, zusammen mit Blitzen, Donner und Sturzregen. Die Kaltfront, welche heute in der zweiten Tageshälfte zu uns zieht, wird jedoch für die meisten Wetterfreaks ein Reinfall. Im Flachland wird an den meisten Orten lediglich der Wind auffrischen, ein paar Wolken ziehen vorbei und das war es dann auch schon. Einzig in den Bergen und um den Bodensee wird es teils regnen.

Nur seicht einsickernde Kaltluft

Morgen wird dem Wetterinteressierten beim Betrachten der Temperatur etwas auffallen: Während es im Flachland wie zu erwarten weniger warm ist, ist auf dem Jungfraujoch praktisch kein Temperaturrückgang auszumachen. Dies bedeutet, dass die Kaltfront lediglich in den untersten Luftschichten durchzog, wir Meteorologen sprechen in solchen Fällen von einer „seichten Kaltfront“. Bei „richtigen“ Kaltfronten kommt die Kaltluft auch in grösserer Höhe an und zusammen mit starken Hebungsprozessen entstehen dabei im Sommer oft Gewitter.


Seichte Kaltfronten (links) sind eine Enttäuschung für Gewitterfans. Nur in den untersten Schichten fliesst Kaltluft herein. Auf den Gipfeln bleibt es deshalb warm, dafür entstehen dort einige Regenwolken. Bei aktiven Kaltfronten (rechts) ist die herangeführte Kaltluft viel mächtiger. Die vor der Front liegende Warmluft wird dadurch in die Höhe gedrückt, was verbreitet Gewitter auslösen kann. (Quelle: MeteoSchweiz)


Zu nahe am Hoch

Eine seichte Kaltfront entsteht, wenn die Front zu weit weg vom steuernden Tief ist und somit nahe an ein Hoch herankommt. Beim Hoch sorgt eine Absinkbewegung für warme und trockene Luft, siehe auch den gestrigen Blog zur Subsidenz. Die kühlere und somit schwere Luft kann dann zwar noch unten in das Hoch hereinsickern, darüber aber sorgt die Absinkbewegung weiterhin für Wärme.

Im Norden aktiver

Während bei uns die Kaltfront wegen dem nahem Hoch im wahrsten Sinne des Wortes untendurch muss, kann sie sich weiter im Norden besser ausleben. Ab etwa der Mitte Deutschlands an nordwärts ist die Front weit weg genug vom Hoch und nahe genug am Tief, um bis in höhere Schichten aktiv zu sein und damit Schauer und Gewitter auszulösen.


Satelliten- und Radarbild mit Temperaturmesswerten (Zahlen) und Bodendruckfeld (Linien) um 14 Uhr. Ein Tief über der Nordsee (knapp oberhalb des Bildausschnittes) steuert eine Kaltfront nach Mitteleuropa. Vom Süden Norwegens bis in die Mitte von Deutschland ist diese gut zu erkennen dank den Schauern und Gewittern (farbiges Band). Weiter im Süden ist die Front dagegen kaum mehr zu erkennen. Ein Hoch, welches sich vom Atlantik bis zu den Alpen erstreckt, schwächt die Front stark ab. Vor allem der Temperaturrückgang über Frankreich gibt Hinweise, wo sich die Front ungefähr befindet. (Quelle: MeteoSchweiz)


Am Freitag verbreitet Regen

Wer bei uns auf erquickendes Nass hofft, kann sich auf den Freitag freuen. Ein Tief und seine dazugehörende Kaltfront werden dann vielerorts Regen bringen. Gewitter sind dabei auch möglich, wie heftig diese ausfallen werden, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch unsicher. Aktuellste Prognosen finden Sie auf unserer Homepage oder auf der MeteoSwiss App.


Die Kaltfront bringt nur über den Bergen vermehrt Wolken. Blick von der Mostelegg (SZ) Richtung Fronalpstock und Urnersee.


 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Kaltfront bringt Abkühlung ohne das gewohnte Wetterspektakel – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: Leo Baumann

Schweiz / 26.06.2023 - 21:36:24