
Jungfreisinnige St.Gallen-Gossau gegründet
Gossau/St.Gallen. Letzte Woche wurden die Jungfreisinnige der Region St.Gallen-Gossau gegründet. Sie wollen die «Jungpolitik-Szene» aufmischen.
Am Freitag wurden in St. Gallen die Jungfreisinnigen der Region St.Gallen-Gossau gegründet. Als vierte Regionalsektion wollen sie die «Jungpolitik-Szene» aufmischen und wenn möglich schon 2012 in eines der Stadtparlamente einziehen.
Obwohl sich die Jungfreisinnige nicht als Nachwuchsorgan der FDP sehen ist Ihnen sowie den knapp 50 Besuchern der Feier klar, der Freisinn braucht neue Leute, oder wie es Lena Schneller, Präsidentin der Jungfreisinnigen Schweiz treffend sagt: «Die FDP schwächelt».
Die Jungfreisinnigen St.Gallen-Gossau haben ein klares Ziel vor Augen: «Wir wollen erfolgreichste Jungpartei der Region werden», sagte der neu gewählte Präsident Tobias Widmer an der gut besuchten Veranstaltung in den Räumen der Industrie- und Handelskammer an der Gallusstrasse in St.Gallen. Der gelernte Konstrukteur und künftige Student an einer Fachhochschule stellte zudem fest, dass die «Jungpolitik» in der Stadt St.Gallen und der ganzen Region viel zu links-grün dominiert sei.
Dem wollen die Jungfreisinnigen etwas entgegenhalten. Mit Slogans wie «jung, urban, liberal» und «jung und frei macht Sinn» wollen sie ihre Altersklasse abholen. Dass man auch Biss erwarten darf, zeigte ein von Tobias Widmer in seiner Ansprache eingespielter Flyer der Jungfreisinnigen Schweiz: «Politik darf dir nicht am Arsch vorbeigehen» heisst es darauf, Hintergrund ist ein Po.
Die Strategie der Jungfreisinnigen: Mit einem «Mix aus Inhalt und Authentizität» will man sich für gute Bildung – und die freie Schulwahl –, sichere Arbeitsplätze und «Visionen statt Subventionen» einsetzen. Auf regionaler Ebene will man fortlaufend aktuelle Themen aufgreifen, so sind die Jungfreisinnigen zum Beispiel gegen die 50-Franken-Gutscheinaktion über welche nächste Woche abgestimmt wird.
In den Vorstand wurden nebst dem Präsidenten drei weitere Mitglieder gewählt, als Vizepräsident wurde Philipp Heim gewählt, der bei den Stadtwerken St.Gallen arbeitet und berufsbegleitend ein FHS-Studium absolviert.
Erklärtes Ziel der Jungfreisinnigen ist, bei den Stadtparlamentswahlen 2012 mindestens einen Sitz zu erobern. Mit der Gründung der Sektion St.Gallen-Gossau ist innerhalb weniger Jahre der vierte lokale Ableger entstanden.
Der Anlass wurde durch ein kritisches Referat von Dr. Kurt Weigelt (Direktor IHK) zum Thema «Sozialstaat Schweiz, zu viele Schulden, zu wenig sozial» abgerundet