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Juhu, wir wachsen!

Auch wenn klein oft mit herzig und schnüselig gleich gesetzt wird, seien wir doch einfach ehrlich: Im wahren Leben hat der Grössere viele Vorteile.

Und deshalb gelten unsere Zwergstaaten Innerrhoden und Ausserhoden zwar als charmant und lieblich, aber eben nicht unbedingt als bedeutend. Wie können wir daran etwas ändern? Ganz einfach: Wir vergrössern uns. Richtig gelesen: Die beiden Halbkantone wachsen ab sofort. In die Breite und die Länge. Und das funktioniert, ohne dass wir in den Krieg ziehen und den St.Gallern das Bodenseegebiet oder St.Georgen mit Gewalt abzwacken.

Sie glauben, der Heri Sauer sei pünktlich aufs neue Jahr hin völlig durchgedreht? Das ist nicht auszuschliessen, aber im konkreten Fall meine ich es völlig ernst. Das Fürstentum Liechtenstein hat nämlich genau das, was ich vorschlage, bereits getan. Bei der neuesten amtlichen Vermessung wurde festgestellt, dass sich die Landesfläche um einen halben Quadratkilometer vergrössert hat. Bei insgesamt rund 160 Quadratkilometern ist das nicht gerade wenig. Aber es kommt noch besser: Vor zehn Jahren waren die Landesgrenzen von Liechenstein 76 Kilometer lang – laut aktueller Messung erstrecken sie sich jetzt auf 77,9 Kilometer, also 1,9 mehr.

Und jetzt wird’s ganz lustig: Die Schweiz und Österreich, also die Nachbarn des Fürstentums, melden gleichzeitig, ihre Fläche sei genau so gross wie früher, man habe keinen Millimeter Land verloren. Nun frage ich mich: Wo zur Hölle haben die Liechtensteiner den insgesamt rund einen Quadratkilometer grossen Flecken her, um den sie zugelegt haben? Ich meine: Spazieren Sie doch mal mit Ihrer Familie einen Kilometer geradeaus, biegen dann rechts ab, gehen wieder einen Kilometer, biegen wieder rechts ab und nach einem Kilometer wieder – Glückwunsch, Sie haben soeben einen Quadratkilometer eingegrenzt. Glaubt irgend jemand ernsthaft, eine Fläche dieser Grösse falle mal eben vom Himmel? Irgend jemand müsste doch gemerkt haben, wenn das Liechtensteiner Bauamt über Nacht die Grenzsteine verschoben hat?

Wenn Liechtenstein auf wundersame Weise grösser werden kann, so schafft das das Appenzellerland mindestens ebenso gut. Gefragt ist nur eine kreative Vermessung und eine gewisse Schlitzohrigkeit. Und wenn wir etwas drauf haben, dann ja wohl letzteres. [space] Frohes neues Jahr!

Heri Sauer

Appenzell InnerrhodenAppenzell Innerrhoden / 03.01.2007 - 11:40:00