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Jugendkriminalität nach wie vor ein Problem

Ausserrhoden. Die Kriminalstatistik des Jahres 2006 zeigt: Nach wie vor besteht ein Problem mit jungen Straftätern. Und: Das Hinterland ist am kriminellsten.

Einen besonderen Schwerpunkt setzte die Kantonspolizei im vergangenen Jahr im Bereich der Jugendkriminalität, denn dieses Thema dürfe nicht «bagatellisiert oder schöngeredet werden», betonte Polizeikommandant Hansjörg Ritter. Die Tatsache, dass jedes vierte Delikt von einem Jugendlichen begangen werde, sei alarmierend. Ausserdem seien erschreckend viele Jugendliche alkoholisiert oder stünden unter Drogeneinfluss, wenn sie straffällig werden. Ritter wies dabei darauf hin, dass jugendliche Straftäter, die zum Grund ihres Handelns befragt werden, oft erschreckende Aussagen machen – oft werde von Langeweile oder der Suche nach dem Kick gesprochen. Deswegen sei die Polizei, unbedingt auf die Unterstützung der Eltern angewiesen – ohne deren Mithilfe könne es kaum gelingen, die zunehmende Jugendgewalt zu stoppen.

Noch mehr Jugendkontaktpolizisten
Im Bereich der Jugend wurde im vergangenen Jahr auch viel Präventionsarbeit geleistet. Ende 2006 lancierte die Kantonspolizei die Kampagne «click-it». Das Projekt, das Tipps gegen sexuellen Missbrauch im Chat liefert, wird von Mitarbeitern der Kriminalpolizei in Schulen vorgestellt und richtet sich an Schülerinnen und Schüler im Alter von 12 bis 15 Jahren. Bereits haben dazu Anlässe in Speicher und Schwellbrunn stattgefunden, die auf grosse Resonanz gestossen sind.

Ein weiteres Thema, das Ende letzten Jahres auch im Appenzellerland hochaktuell war, war Handymissbrauch. Dazu erstellte die Kantonspolizei einen umfassenden Aufklärungsflyer, der rechtliche Sachlagen erklärt und aufzeigt, wie man sich verhalten kann, wenn man einen Fall von Handymissbrauch beobachtet.

Ritter wies in diesem Zusammenhang auf die wichtige Arbeit der Jugendkontaktbeamten hin: «Ohne ihre wertvolle Arbeit wäre die Zahl der durch Jugendlichen begangenen Straftaten sicherlich um einiges höher». Deswegen wolle man die Zahl der Jugendkontaktpolizisten bis Ende 2008 auch noch weiter erhöhen.

Kriminellste Region: Hinterland
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 2’585 Straftaten begangen, davon konnte die Kantonspolizei rund 50 Prozent aufklären – eine erfreulich hohe Quote. Unter den Straftaten herausgestochen ist dabei die versuchte Tötung eines 40-jährigen Schweizers an seiner 38-jährigen Ehefrau, die schwer verletzt ins Kantonsspital St. Gallen eingeliefert werden musste, sowie ein anderer Fall, in dem nach einem Streit um Drogen bei einer Messerstecherei zwischen Asylbewerbern ein Mann lebensgefährlich verletzt wurde.

Stefan Kühne, Chef der Kriminalpolizei, strich noch eine weitere Zahl in der diesjährigen Statistik heraus: Rund zwei Drittel der Delikte ereigneten sich im Hinterland, Vorder- und Mittelland teilen sich das restliche Drittel. Damit liegt ist die Kriminalität im Hinterland – mit Schwerpunkt Herisau – viermal höher als im Vorder- und Mittelland.

Polizei appelliert: Nicht wegsehen
Doch wo auch immer die Straftaten begannen werden und wer auch immer die Täter sind, eines sei in allen Fällen wichtig, betont die Polizei: Das Wiedererwachen der Zivilcourage. Wer Übergriffe oder Gewalttaten beobachte, muss hinsehen und soll wenn immer möglich auch reagieren.

– Mehr Informationen zur Präventionskampagne «click-it»: www.polizei.ar.ch
– Mehr Informationen zum Flyer «Handymissbrauch»: www.polizei.ar.ch

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 09.03.2007 - 17:19:00