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Jugendarbeit wird professionalisiert

Heiden. Die Jugendarbeit in Heiden soll professionalisiert werden. Damit würde ein zentrales Postulat des geltenden Jugendleitbilds erfüllt, wie die Gemeinde mitteilt.

Der Gemeinderat Heiden hat das Konzept der Projektgruppe Jugendarbeit für die Professionalisierung der Jugendarbeit in der Gemeinde auf Antrag der Kommission Bildung, Jugend und Sport genehmigt. Vorgesehen ist ein Pensum von 120-Stellenprozent, in das sich eine Jugendarbeiterin und ein Jugendarbeiter teilen. Damit wird ein wichtiges Postulat erfüllt, das seit dem Jahr 2004 im Jugendleitbild enthalten ist. Der Gemeinderat beantragt der Stimmbürgerschaft über den Voranschlag 2009, diese Stelle zu schaffen. Das Projekt wird von Fachleuten für Jugendarbeit, von Lehrern, den Kirchen sowie der Polizei unterstützt.

Am 9. September 2003 hat der Gemeinderat Heiden ein Jugendleitbild verabschiedet. Ein Kernthema darin ist die „Professionalisierung der Jugendpolitik“. Unter dieser Vorgabe strebt die Gemeinde Heiden eine professionelle Jugendarbeit an, welche die Freiwilligenarbeit unterstützt und fördert. Es sollen auch Projekte koordiniert, begleitet und kontrolliert werden. Die Gemeinde will Möglichkeiten schaffen, dass Brücken zwischen Jugendlichen, den Instanzen der Jugendarbeit und Hilfsangeboten geschlagen werden können. Für die Bedürfnisse der Jugendlichen sollen Freiräume geschaffen werden.

Erster Anlauf im Jahr 2005
Im Rahmen einer Projektgruppe innerhalb der damaligen Jugendkommission (Präsident war Gemeinderat Roger W. Sonderegger) wurde die Thematik Jugendarbeit im Herbst 2004 aufgenommen. Es wurde neben einem weiterführenden Konzept eine Leistungsvereinbarung als Grundlage für die Einstellung von verantwortlichen Personen erarbeitet.

Das Projekt wurde bereits im Jahr 2005 dem Gemeinderat unterbreitet. Damals war nach Ansicht des Gemeinderates das Projekt zu wenig ausgereift. Die ursprünglich vorgesehene Urnenabstimmung über den Ausgabenbeschluss für die Professionalisierung der Jugendarbeit wurde deshalb nicht durchgeführt und die damalige Jugendkommission beauftragt, weitere Abklärungen zu treffen.

Konkretisierung im Jahr 2007
Am 24. April 2007 erteilte der Gemeinderat der Kommission Bildung, Jugend und Sport das Mandat, das seit Anfang Jahr 2004 geltende Jugendleitbild in folgenden Themenbereichen zu überarbeiten:

• Professionalisierung: In Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, so Kirche, Schule und Gemeinde, soll die Anstellung eines Jugendarbeiters geprüft werden. Diese Person soll ein Bindeglied der Jugend zu den unterschiedlichsten Bereichen wie Elternhaus, Schule, Vereine, Lehrbetriebe sowie andere für Jugendliche wichtigen Personen und Stellen sein.
• Vernetzung: Unterstützung der Schule im Bereich Prävention.
• Koordination: Vernetzt Institutionen, Vereine und Angebote.

Da seit Inkraftsetzung des Leitbildes einige Zeit verstrichen war, entschloss sich die Projektgruppe, eine neuerliche Bedarfsabklärung vorzunehmen. Damit wurde die Fachhochschule für soziale Arbeit in Rorschach (FHS) beauftragt. Dabei wurden im Wesentlichen die gleichen Punkte herausgearbeitet wie von der ersten Projektgruppe. Laut Empfehlung von Fachleuten braucht es demnach Jugendarbeiter – für eine Gemeinde in der Grösse von Heiden im Umfang von 120 Stellenprozenten. Die Studie der FHS wurde dem Gemeinderat an seiner Sitzung vom 9. September 2008 vorgestellt.

Viel getan, doch noch mehr ist zu tun
Die Gemeinde Heiden kann auf ihre Jugendeinrichtungen durchaus stolz sein kann. Dies vor allem auch im regionalen Vergleich. Einige Postulate des Jugendleitbilds konnten schon realisiert werden, so der Jugendtreffpunkt Point und die Jugenddisco. Weiter entsteht zur Zeit auf private Initiative mit Unterstützung von Kanton, Stiftungen und dem Johanna-Oppliger-Fonds der Gerbe Park mit Skateranlage. Seitens der Polizei wurden in den letzten Jahren zur Verstärkung der Präventionsarbeit im gesamten Appenzellerland Stellen für Jugendkontaktbeamte geschaffen. Zusätzlich bietet die bestehende Sportinfrastruktur (Hallen, Fussballplätze) gute Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche, die in Vereinen mitwirken wollen.

Die Zentrumsfunktion von Heiden lockt viele Jugendliche in unsere Gemeinde, sei es als Treffpunkt oder als Ausgangspunkt für abendliche Aktivitäten. Dieser Umstand führt vermehrt zu Störungen oder Scharmützeln von und mit Jugendlichen.

Das Ziel der Professionalisierung der Jugendarbeit ist eine Kanalisation der Energie in eine andere Richtung, ausserdem eine Freizeitgestaltung, in die Jugendliche miteinbezogen werden können. Der Wunsch nach einer Professionalisierung wurde auch seitens der Lehrerschaft und ebenso seitens der Polizei geäussert. Das Bedürfnis nach einer Professionalisierung der Jugendarbeit wurde auch in der letztes Jahr durchgeführten Bevölkerungsumfrage deutlich hervorgehoben.

Jugendarbeiter(in) im Voranschlag 2009 enthalten
Aufgrund des Projektberichts wird für eine Gemeinde in der Grösse von Heiden empfohlen, Jugendsozialarbeiter(innen) im Umfang von 120 Stellenprozent anzustellen. Die Kommission Bildung, Jugend und Sport beantragte daher dem Gemeinderat, zwei solche Stellen mit einem Gesamtpensum von 120 % zu schaffen – aufgeteilt auf einen männlichen und eine weibliche Jugendsozialarbeiter/in. Die Kosten dafür sind mit maximal Fr. 115‘000.00 pro Jahr zu veranschlagen. Um die Rahmenbedingungen für Projekte mit Jugendlichen schaffen zu können, sollen – statt bisher Fr. 5’000.00 – pro Jahr Fr. 10‘000.00 zur Verfügung gestellt werden. Für Weiterbildung und Unterstützung des Teams im Jugendtreffpunkt Point sollen pro Jahr Fr. 4‘500.00 (bisher Fr. 3’500.00) bereitgestellt werden. Im weiteren sind für die Einrichtung der Arbeitsplätze für Jugendarbeit Fr. 5‘000.00 bereitzustellen. Der Gemeinderat hat diesen An- trägen zugestimmt und beschlossen, diese Beträge in den Voranschlag für das Jahr 2009 aufzunehmen.

Auch die Kirchen in Heiden sind bereit, das Projekt Jugendarbeit zu unterstützen:

• Die evangelische Kirche stellt für die neuen Stelleninhaber Jugendarbeit im alten Pfarrhaus das ehemalige Büro der Pfarrerin kostenlos zur Verfügung.
• Die katholische Kirche wird anfangs 2009 bei ihrer ordentlichen Versammlung einen Betrag sprechen, dessen Höhe noch nicht bekannt ist.

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 19.09.2008 - 09:42:00