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«Jodler? Respekt!»

In «11 x Musik» werden Musiker ins kalte Wasser geworfen und bekommen 11 Stichworte, die sie möglichst spontan beantworten. Heute: Florian Zoller von «Unterwegs mit Urs».

Mit deutschen Texten, schönen Indierock-Melodien und einer ordentlichen Portion Charme und Witz haben sich «Unterwegs mit Urs» schon lange einen festen Platz in den Herzen der Ostschweizer Musikhörer erspielt. Im «11 x Musik» ist Florian Zoller, Sänger der Dreier-Formation, zu Gast.

1. Erste gekaufte Platte
Zum grossen Unverständnis meiner Freunde damals in der Schule war das «Vision Thing» von den «Sisters of Mercy». Ich glaube, ich war wohl der düsterste Drittklässler des Dorfes.

2. Grosses Vorbild
Oh, einfaches Stichwort: Urs. Na ja, ist eigentlich ein kleines bisschen gelogen, aber wenn ich jetzt was anderes antworte bekomme ich wieder einen seiner Schlagzeugsticks in den Rücken, also ist es eigentlich nur ein bisschen geschummelt.

3. Fan-Gekreische
Habe ich auch schon erlebt, ja. Solange das Ganze nicht gerade zehn Zentimeter von meinem Ohr entfernt stattfindet (was durchaus schon passiert ist) habe ich nichts dagegen. Ausserdem schreien die sowieso immer nur nach «Urs».

4. Raubkopieren
Gegen Raubkopieren im grossen Stil hab ich was. Im Kleinen jedoch kann der dadurch stattfindende Austausch von Musik meiner Meinung nach nur gut geheissen werden. Meine Plattensammlung wäre auch nur halb so gross, wenn ich nicht unzählige kopierte CDs mal von Freunden bekommen, diese selber für kaufenswert empfunden hätte und dann in den nächsten Shop gewatschelt wäre um das Original und vor allem das immer wieder interessante dazugehörende Booklet zu erstehen. Der Satz «copy kills music» stimmt für mich deshalb nur bedingt.

5. Schlechte Erfahrung
Ich sag nur eins: Türen. Früher war ich vor Konzerten immer wahnsinnig nervös. Dabei passierte mir schon drei Mal, dass ich kurz vor dem Auftritt einen irgendwie ziemlich unglücklichen Zusammenstoss mit einer Tür hatte und nachher anstatt auf der Bühne zu stehen bei einem Arzt meine Stirn nähen lassen durfte. Das ging soweit, dass ein Veranstalter einmal alle Türen seiner Location aushängen liess, damit mir nichts passieren konnte – da war das WC dann mit direktem Blick auf die Bühne.

6. Schweizer Musikszene
Ich denke mal, die wirklich interessanten Bands der Schweizer Musikszene sind meistens ziemlich unbekannt. Die grossen Namen interessieren mich mit vielleicht zwei, drei Ausnahmen kein bisschen.

7. Lampenfieber
Früher ja, heute nur noch selten. Am Schlimmsten trifft es mich jeweils, wenn wir mit Urs sozusagen ein Heimspiel haben und ich viele Leute im Publikum kenne. Das ist für mich der blanke Horror.

8. Alphorn, Ländler, Jodeln & Co.
Warum nicht? In der Schule musste ich einmal ein Alphorn basteln und mein Vater hört wie viele seiner Generation sehr oft Ländler und Jodler – wer schon mal probiert hat zu jodeln wird sicher auch gemerkt haben wie schwierig das Ganze ist, also: Respekt.

9. Starallüren
Ich? Aber nein – solange an unseren Konzerten immer ein Früchtekorb mit der dazugehörenden obligaten «Meine Aufgabe ist einzig und allein den Früchtekorb zu halten»-Dame vorhanden ist, bin ich der letzte der Starallüren zeigt.

10. Lieblingsplatte
Die ändert immer mal wieder. Eine, die diesen Titel schon lange für sich beanspruchen darf ist «Reconstruction Site» von «The Weakerthans».

11. Appenzellerland
Ich fühle mich dem Appenzellerland sehr verbunden: Meine Grossmutter wuchs in Eggerstanden auf, meine Eltern verdonnerten mich während langer Zeit immer wieder Mal zu Wanderungen und ich selber mach das Gleiche jetzt mit meinen Schülern auf deren Schulreisen. Ausserdem ist das «Cheesgrueb Chebete» in Wasserauen für mich eines der wahren Schmückstücke unter den regionalen Open Airs der Schweiz.


Verlosung:
appenzell24.ch verlost zwei Exemplare der aktuellen Unterwegs mit Urs-CD «Reisebericht». Um an der Verlosung teilzunehmen schreiben Sie uns bis Dienstag, 16. Januar, ein E-Mail mit dem Betreff «Unterwegs mit Urs» an wettbewerb@appenzell24.ch und geben ihren Namen und ihre Adresse an.


Weitere «11 x Musik»-Interviews:
«Frontalangriff auf Lachmuskulatur», (Marius Tschirki von Marius und die Jagdkapelle)
«Fans: Ich will ein Kind von dir!», (Lukas Meier von Sally)
«Jodeln lasse ich lieber andere», (Michael Neff)

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 13.01.2007 - 12:33:00