
Jahresbilanz zu Alkoholverkauf an Jugendliche
Zürich/ZH. Dienstag, 26. Januar 2016. Die Hälfte aller in der Stadt Zürich getesteten Betriebe verkaufte bei den im Jahr 2015 durchgeführten Testkäufen Alkohol an Jugendliche. Bei Festveranstaltungen waren es sogar 80%.
Die Stadtpolizei Zürich führte im Jahr 2015 in Zusammenarbeit mit dem Blauen Kreuz und der Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich in verschiedenen Stadtkreisen erneut mehrere Alkohol- und Tabaktestkäufe durch.
Dabei wurden nicht nur der Verkauf von Zigaretten, Bier und Wein an unter 16-Jährige, sondern auch der Verkauf von Spirituosen bzw. die daraus hergestellten Mischgetränke (sogenannte Alcopops) an unter 18-Jährige kontrolliert. Das Augenmerk legten die Detektive dabei auf Kioske, Verkaufsläden, Tankstellenshops, Restaurants und Festwirtschaften.
Bei insgesamt 104 Testkäufen erhielten die 14- bis 17-jährigen Jugendlichen in 51% (2014: 40 %) der Fälle alkoholhaltige Getränke, die ihnen die Betriebe aufgrund des Alters nicht hätten verkaufen dürfen. An Festveranstaltungen waren es sogar 80%.
Bei 24 Tabaktestkäufen wurden den 14- und 15-jährigen Schülerinnen und Schülern in 23% (2014: 20%) der Fälle Tabakwaren verkauft.
Die jeweiligen Verkäuferinnen und Verkäufer wurden zu Handen des Stadtrichteramtes verzeigt. Die Patentinhaber wiederum müssen zudem mit empfindlichen verwaltungsrechtlichen Massnahmen bis hin zu einem befristeten Verkaufsverbot für Alkohol oder gar dem Patententzug rechnen.
Die unangekündigt durchgeführten Alkoholtestkäufe haben in einzelnen Betrieben bereits Wirkung gezeigt. Die verantwortlichen Patentinhaberinnen und Patentinhaber haben entweder ihr Verkaufspersonal durch Schulung entsprechend auf die Problematik sensibilisiert oder investierten in ein neues Kassasystem. Dieses kann das Verkaufspersonal beispielsweise mit einer Warnmeldung darauf aufmerksam machen, dass das Alter der Kundschaft zu überprüfen ist.